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Lima

Veröffentlicht: 22.04.2022

Nach 10 schönen gemeinsamen Tagen ging es für Lara und Jonas wieder zurück nach Deutschland und für uns weiter nach Lima, Peru. Aufgrund der vielen Empfehlungen von anderen Reisenden und einigen Reiseblogs buchten wir lediglich 2 Nächte in Lima, da Lima nicht viel zu bieten habe und man die Zeit besser woanders verbringen könne.

Am Flughafen angekommen, erwartete uns bereits das zuvor reservierte Taxi, um uns zum Hotel zu bringen. Gut so, denn ansonsten hätten wir einen Glücklichen aus dem großen Wirrwarr an Taxifahrern vorm Flughafen auswählen müssen, die sich gegenseitig versuchten zu über- bzw. zu unterbieten - mit Lautstärke und Preisen. Teilweise legten ältere Herren sogar einen regelrechten Sprint hin, nur um als Erster bei einem möglichen Fahrgast zu sein. Auf der Fahrt zum Hotel fielen uns die vielen Casinos auf, die sich aneinanderreihten. Nicht ganz so spektakulär wie Las Vegas, aber dennoch mit typisch auffälliger Beleuchtung. In Miraflores, einem Stadtteil von Lima, angekommen fiel uns prompt die Sauberkeit und Sicherheit auf den Straßen auf. Sauberkeit und Sicherheit war etwas, was in Panama und vor allem aber Costa Rica häufig fehlte, sodass wir uns ein wenig nach den westlichen Standards sehnten. Da wir erst nachts in Lima ankamen, konnten wir erst den zweiten Tag mit der Besichtigung der Stadt beginnen. Nach wenigen Minuten auf den Straßen entschieden wir uns schnell unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht zu verlängern. Lima hatte uns in seinen Bann gezogen. Hier gab es auch endlich große Supermärkte, die besonders Leonies hohen Ansprüchen an Auswahl, Ordnung sowie Sauberkeit gerecht wurden. So konnten wir uns am Mittag endlich wieder leckere Käsebrote zubereiten. In deren Genuss sind wir seit Mexiko nicht mehr gekommen, da der Käse entweder unwahrscheinlich teuer war (3 Scheiben Käse für umgerechnet 3€) oder die Hygienestandards derart unterirdisch waren, dass wir nichts riskieren wollten. Zuvor hatten wir allerdings noch ein interessantes Erlebnis an einem Stand eines Mobilfunkanbieters, denn wir mussten wie jedes Mal in einem neuen Land wieder eine neue Simkarte kaufen. Wir hörten, dass Movistar oder Claro das beste Netz haben, also nichts wie hin da. Der nächste Stand war in dem highclass Supermarkt, also wird das wohl ein vernünftiger Anbieter sein, dachten wir uns. Nichts da! Der Typ hat uns tatsächlich von vorne bis hinten verar***t, sodass wir am Ende 80 Soles, was in etwa 20€ entspricht, für eine alte Simkarte bezahlt haben auf der, wie wir später herausfanden, anstatt der versprochenen 10 GB nur noch 1,5 GB waren und das für 1 Woche anstatt für 4 Wochen. Dies fanden wir zum Glück erst nach den leckeren Käsebroten heraus, sonst hätte es den Genuss vermutlich geschmälert. Mit Käsebroten und Wut im Bauch sowie einer vorgetippten Nachricht auf Spanisch gingen wir am Abend nochmal zu dem Movistar Stand. Als der junge Verkäufer uns schnellen Schrittes mit wütender Miene ankommen sah, wusste er vermutlich schon, was ihm blühte. Leonie hielt ihm sauer das Handy mit dem mehr als deutlichen Text hin. Nach schnellen Worten auf Spanisch mit seinem Kollegen von nebenan wurden sich die zerknüllten 80 Soles aus der Hosentasche unterm Tresen zugesteckt bis sie dann bei uns landeten. Die Simkarte entfernte er mit zittriger Hand. Gut so, dachten wir! Dass wir als ‚Gringos‘ immer mehr als die Einheimischen bezahlen, ist uns durchaus bewusst und das ist angesichts des hohen Gehaltunterschiedes auch absolut okay, aber dreist angelogen und abgezogen zu werden, war auch für uns neu. Immer noch etwas wütend, aber auch zufrieden, dass wir das Geld zurück bekommen haben, machten wir uns auf den Weg zu einer Bar, denn hier waren wir abends mit zwei ehemaligen Kollegen eines Freundes verabredet, die alle drei an einer deutschen Schule in Lima arbeite(te)n. Nach einem witzigen Abend in der Bar liefen wir das erste Male auf unserer Reise spät abends durch die Straßen und fühlten uns tatsächlich recht sicher. Ein Gefühl, was wir zumindest spät abends auf der bisherigen Reise vermissten.

Am nächsten Morgen hatten wir uns gemeinsam mit einem anderen deutschen Paar, die wir bereits in Costa Rica trafen, für eine free walking Tour durch Limas Altstadt angemeldet. Nach ca. 30 Minuten Fahrt mit dem öffentlichen Bus kamen wir an. Unser Guide führte uns etwa 4 Stunden durch Limas Altstadt. Neben einigen interessanten Fakten über die Stadt begeisterten uns aber vor allem die Gebäude mit ihren kräftigen Farben und den prunkvollen Fassaden. Nach der Tour folgten wir dem Rat unseres Guides und aßen in einem der Restaurants in einer Nebenstraße. Dabei wurden auch typisch peruanische Spezialitäten gekostet. Gestartet sind wir mit Pisco Sour, wovon wir auch während der Tour schon 2 testen durften. Pisco sour ist ein Cocktail und besteht aus dem gleichnamigen Traubenschnaps Pisco, Limettensaft, Zuckersirup und einer Schaumhaube aus Eiklar. Danach ging es weiter mit den Vorspeisen. Es gab Ceviche, DAS Nationalgericht schlechthin, bestehend aus verschiedenen Arten von rohem Fisch eingelegt in Limettensaft, Essig, Öl, Gewürzen und Kräuter. Dazu gesellen sich noch Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Süßkartoffel und Mais. Eine weitere Vorspeise war Papa a la Huancaína, gekochte Kartoffeln übergossen mit einer cremigen Sauce, garniert mit einem Ei. Zur Hauptspeise wählten wir Gerichte mit Reis, Salat und Fisch bzw. Fleisch. Nach einem kleinen Spaziergang stießen wir auf eine kleine Bäckerei, die traditionelle Churros herstellte. Die mussten wir natürlich testen und sie waren wie zu erwarten köstlich! Abends konnten dann kaputt und zufrieden ins Bett fallen. 


Drei weitere Must- Dos in Lima sind zum einen der Besuch des Inka Markets, zum anderen das Schlendern durch das Künstlerviertel Barranco sowie das nächtliche Bestaunen der Wasserfontänen und der Licht- und Wassershow im Parque de la Reserva. Der Inka Market ist ein recht größer, überdachter und an vielen Stellen unübersichtlicher Markt, in dem sich ein Souvenirshop an den nächsten reiht. Besonders häufig vertreten sind hier Textilien aus Alpakawolle, aber auch kleine Mitbringsel, die die Einheimischen unter die Gringos bringen wollen. Bis auf kleines Täschchen mit auffallend schöner Bestickung und ein paar Coca Bonbons sind wir jedoch den Lockrufen der Verkäufer entkommen. Die Bonbons wollten wir uns ohnehin zulegen, denn das darin enthaltene Coca hilft gut gegen die Höhe, die uns in Cusco, der nächsten Stadt, bevorsteht. Es weitet die Blutgefäße, sodass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Sehr hilfreich auf einer Höhe von 3400 Metern in Cusco. Am nächsten Tag machten wir uns morgens auf den Weg nach Barranco, das Künstlerviertel Limas. Hier kann man sich an beeindruckenden Kunstwerken an Wänden oder sogar Brücken gar nicht satt sehen und so schlenderten wir den gesamten Nachmittag durch das Viertel. Nach einem stärkenden Getränk in einem der schicken Cafés in Barranco sind wir abends in den Parque de la Reserva, um uns die Wasserfontänen und die Licht- und Wassershow anzusehen. Neben zahlreichen beleuchteten Wasserfontänen gab es hier sogar einen Tunnel aus Wassersprinklern durch den man hindurch gehen konnte - natürlich nicht ohne ein bisschen nass zu werden. Nach Sonnenuntergang startete die Licht- und Wassershow in der Mitte des Platzes. Die Show war wirklich beeindruckend, denn die Fontänen sprühten das Wasser nun ganz fein senkrecht in die Luft, sodass sich eine Art Wand daraus ergab. Diese Fläche wurde nun als Bildschirm genutzt, um bewegte Bilder darauf zu projizieren und mit Musik zu untermalen. Auf diese Weise wurde den Zuschauenden die Geschichte Perus näher gebracht. Die Show zog sich über mehrere Minuten und war nicht nur ein gelungener Ausklang des Tages sondern auch ein gelungener Abschied von Lima fürs erste. 


So und nun endlich wieder zu den spannenden Dingen: SNAAAACKS! Was anfangs nur als kleiner Scherz gedacht war, wurde scheinbar tatsächlich von einigen Lesern und Leserinnen vermisst. Daher lasse ich, Leonie aka Snackbeauftragte dieser Reise, die Kategorie mit größter Freude wieder aufleben. In den Einkaufskorb in Lima haben es geschafft: eine Inka Kola, Piqueo Snax Original, Chin Chin Galletas, Cua Cua mini sowie zwei Sorten mini Picars. Und nicht zu vergessen auch etwas Gesundes: eine Packung Granadilla. 
Beginnen wir mit den mini Picars, die beide Sorten leider den letzten Platz belegen mit nur 3/10 Sternen. Mini Picars sind kleine Kekse in Donutform, die mit Schokolade überzogen sind. Dabei hat mir hier bei beiden Sorten weder der Keks noch die Schokolade geschmeckt, da es irgendwie nicht süß genug war. Etwas höher eingestuft sind die Piqueo Snax Original, eine Mischung aus vier verschiedenen Sorten Chips. Eigentlich ganz cool, so eine Mischung von verschiedenen Sorten in einer Tüte anzubieten. Nachteil ist allerdings, dass der Geschmack der verschiedenen Sorten sich irgendwann ähnelt. Fazit: Kann man mal machen, um sich durchzutesten, war aber auch nicht der Knaller und kommt vor allem definitiv nicht an Chipsfrisch ungarisch ran. Roman vergibt solide 7/10 Sternen, bei Leonie wurden es nur 5/10. Weiter gehts mit der kleinen gelben Verpackung, den Chin Chin Galletas. Galleta heißt übrigens Keks auf Spanisch. Dieser ist mit Schokolade und bunten Streuseln überzogen, was für einen extra Crunch sorgt. Zudem schmecken die Kekse irgendwie nach Spekulatius, was zu einer Wahnsinnsbewertung von 10/10 Sternen führt. wirklich ein Hochgenuss! Neben den Chin Chin Galletas schneiden auch die Cua Cua minis, welche mit kleine mit Schokolade überzogene Waffeln sind, mit einem herausragendem Ergebnis von 10/10 Sternen ab. Erstaunlicherweise war es dieses mal sogar Roman, der vor lauter Begeisterung kaum zu halten war und die Waffeln beim nächsten Einkauf erneut in den Wagen legte. Nun zum ersten Getränk in dieser Kategorie, wenn ich mich nicht irre. Inka Kola trinkt hier wirklich jeder und wird mindestens genauso häufig wie Coca Cola angeboten, sowohl in Fast Food Ketten, als auch an Straßenständen oder in Cafés und Restaurants. Der Geschmack entspricht wohl nicht jedem Touristen, war uns hingegen schon bekannt, denn Inka Kola schmeckt tatsächlich genauso wie Arlekino oder Kicos, was der ein oder andere vielleicht kennt. Im Ranking schneidet die Inka Kola bei Roman mit 8/10 und bei Leonie mit 6/10 Sternen ab. Last but not least: Granadillas. Es ist quasi die süße Variante der Passionsfrucht und schmeckt wirklich köstlich, wenn man sich von der eigenartigen Konsistenz der Frucht nicht ablenken lässt. Ohne Frage 10/10 Sternen!

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