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Isla Colón - Bocas del Toro

Veröffentlicht: 29.03.2022

Nach einer kurzen Nacht in David sind wir am nächsten Morgen weiter nach Almirante gefahren. Dies ist quasi der letzte Stopp bevor man mit einem Wassertaxi auf die Inseln von Bocas del Toro gebracht wird. Die knapp 180 Kilometer und ca. 3 1/2 Stunden Fahrt bestritten wir mal wieder mit einem Colectivo. Mitten auf der Fahrt staunten wir nicht schlecht als eine Frau mit sonderbarem Gepäck einstieg. Sie hielt eine große Plastiktüte in der Hand, worin sich ein lebendiger Hahn von stattlicher Größe befand. Für alle anderen Mitreisenden das Normalste der Welt, für uns etwas Neues. In Almirante angekommen, ging alles ganz schnell. Kaum sind wir aus dem Minibus ausgestiegen, saßen wir auch schon in einem Taxi und wenige Minuten später im Wassertaxi, was uns auf die Isla Colón brachte, die Hauptinsel.  Touristenbeförderung können die Leute hier! 


Kurz nachdem wir in unserem Hostel eingecheckt haben, haben wir auch schon festgestellt, dass die Betreiberin ebenfalls aus Deutschland kommt. Für einfache Verständigung bei Rückfragen war diesmal also gesorgt. Denn entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Panama sehr amerikanisch sei, kommt man mit Englisch hier kaum voran. Die wenigsten Einheimischen beherrschen die Sprache, daher haben wir uns auch hier wieder oft mit minimalen Spanischkenntnissen und Händen und Füßen verständigt. 


Im Gegensatz zu Holbox, Mexiko bietet die Inselgruppe Bocas del Toro deutlich mehr Möglichkeiten. Von der Hauptinsel Isla Colón sind wir fast täglich auf die umliegenden Inseln gefahren. Dies geht ganz einfach, günstig und schnell mit den Wassertaxis. So haben wir für kurze Strecken gerade einmal 2$ pro Person bezahlt, um zur nächsten Insel zu kommen. So auch zur nächstgelegenen Insel Isla Bastimentos. Dort haben wir Old Bank, einen kleinen Stadtteil der Insel, besucht, der von den Einheimischen bewohnt wird und aufgrund der vielen bunten Holzhütten und Palmen sehr karibisch wirkt. Aufgrund zahlreicher Empfehlungen haben wir uns anschließend auf den Weg zum Wizard Beach gemacht. Dieser ist für seinen traumhaften Strand mit hohen Wellen ganz ohne Massentourismus bekannt. Der Weg dorthin ist allerdings eine kleine Herausforderung, denn dieser führt mitten durch den bergigen Dschungel. Während die anfängliche Steigung noch auf halbwegs festem Untergrund erklommen wird, geht es später über Baumwurzeln, die als Treppenstufen dienen, zum Strand herunter. Der morgendliche Regenschauer hat den schmalen Pfad mitten durch die Natur nicht gerade passierbarer gemacht. So stiegen wir über Steine, riesige Baumwurzeln und zahlreiche Matschpfützen. Besonders für Roman mit seinem gerissenen Kreuzband im rechten Knie nicht gerade der beste Wanderweg. Kurz vorm Ziel erwartete uns dann noch eine letzte große Matschpfütze. Wir legten uns die Holzbretter, die die  Einheimischen hier bereits hingeschleppt hatten so zurecht, dass wir hofften trockenen Fußes am Strand anzukommen. Doch da passierte es! Roman rutschte vom Brett ab und landete mit beiden Bein in der Matsche und zwar bis zum Knie! Die zuvor noch hochgelobten Flip Flops waren nun hin, aber immerhin ging es dem Knie gut. Nun gut, komplett zugematscht ging es nun die letzten paar Meter zum Strand. Der Strand war zwar wirklich schön, ein zweites Mal lohnt sich dieser Aufwand aber unserer Meinung nach nicht, denn der ganze Weg muss ja auch noch zurückgegangen werden. 

Neben kurzen Ausflügen haben wir die gute Lage auch für eine Tagestour genutzt. Dabei haben wir an einer der kleineren, nicht bewohnten Inseln namens Zapatilla Island angehalten und den Nachmittag an einem traumhaften einsamen Strand verbracht. Auf dem Weg dorthin konnten wir einige Delfine beobachten. Zudem hielt das Boot am Estrella Beach, der für seine zahlreichen Seesterne bekannt ist. Und tatsächlich, in direkter Strandnähe lagen diverse kleine und große Seesterne im Wasser. Die Population ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels jedoch deutlich zurückgegangen, denn damals konnte man den Boden vor lauter Seesternen wohl kaum betreten. 


In der letzten Nacht vor unserer Abreise hat uns die Diskothek gegenüber von unserem Hostel noch richtig Unterhaltung geboten. So wurden wir gegen 22 Uhr aufgrund einer lautstarken Diskussion zweier Männer das erste Mal aus dem Bett gescheucht. Die Diskussion endete wenig später in einer Schlägerei, die noch weitere Schaulustige der umliegenden Hotels und Hostels anzog. Rundherum standen Leute auf ihren Balkonen oder auf der Straße und schauten den beiden bei ihrem Kampf zu, der kurz darauf auch schon beendet wurde. Bis spät in die Nacht lieferten sich die größtenteils einheimischen Gäste der Diskothek noch diverse lautstarke Auseinandersetzungen vor dem Laden. Da wir erst nachmittags die Insel verließen, hatten wir am letzten Tag noch Zeit für einen kleinen Ausflug auf die nächstgelegene Insel, wo wir nach einem kurzen Aufenthalt am eher weniger schönen `Strand` noch in ein kleines Restaurant mit typisch panamaischen Speisen gingen. Auf Empfehlung der Mitarbeiterin entschieden wir uns für das Barbecuemenü mit einem halben Hähnchen, einem kleinen Fisch, Salat und Kochbanane. Als wir die riesigen Portionen sahen, die an uns vorbei zum Grill getragen wurden, scherzten wir noch, dass das ja wohl hoffentlich nicht alles für uns sei. 20 Minuten später stellten wir fest: es ist alles für uns. Das Hähnchen wurde zu Lebzeiten wohl mehr als gut gefüttert und war dementsprechend groß, jedoch bei weitem nicht so groß wie der Fisch. Von diesem ganzen Essen wären sicherlich 5 Personen satt geworden. Schade nur, dass es unser letzter Tag war und wir das Essen nach stundenlangem Mitschleppen auf dem Boot zurück und der nächtlichen Busfahrt ohne Kühlung am Ende leider wegschmeißen mussten, da es schlecht geworden war. Hätten wir vorher gewusst, wie groß die Portionen hier ausfallen, hätten wir nur eine Portion bestellt. Dennoch: das letzte Essen auf Bocas war köstlich und vor allem ein wunderbarer Abschluss auf der Insel. 


Den Weg von Bocas del Toro nach Panama City traten wir mit einem Nachtbus an. Praktisch, dachten wir. So verlieren wir nicht einen ganzen Tag, um von Almirante bis nach Panama City zu kommen und sparen uns zudem noch eine Unterkunft für eine Nacht. Mehr zu der Busfahrt im nächsten Bericht :)

Antworten (2)

Thomas
☺️...wie immer beeindruckend schöne Bilder und ein (wie immer) sehr schön geschriebener Reisebericht... vielen Dank und weiterhin eine schöne Zeit 🙋🏼‍♂️

Gaby
Eure Berichte und Erlebnisse sind sehr interessant. Wir lesen sie regelmäßig und beneiden euch um die schöne Aussicht. Bleibt Gesund und kommt mit tollen Erfahrungen bald wieder nach Deutschland. Gabi und Nadine (Libellen)

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