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Cusco - Zurück in die Zivilisation auf 3400m

Veröffentlicht: 23.04.2022

Von Iquitos aus sind wir mit einem Zwischenstopp in Lima nach Cusco geflogen. Schon am Flughafen in Lima haben wir uns auf die Zivilisation gefreut, konnten wieder Flughafen bei bekannten Ketten sorgenfrei etwas essen und entspannen.In Cusco angekommen, war es bereits 22 Uhr. Netterweise hat uns die Hostelbetreiberin persönlich abgeholt, sodass wir uns auch hier nicht um ein Taxi kümmern mussten.Gleich beim Ausgang haben wir aber direkt gemerkt, dass hier ein anderer Wind weht. Nach 30 Grad in Iquitos waren es plötzlich nur noch 5 Grad in Cusco. Glücklicherweise sind wir gut ausgestattet, sodass wir unsere Daunenjacken direkt parat hatten.Nach der Fahrt mussten wir noch ein paar Hundert Meter laufen, da die Straße zu schmal und steil für den Van war. Mit dem Gepäck auf dem Rücken haben wir direkt gemerkt, wie anstrengend diese kurze Strecke doch war. Ziemlich schnell waren wir außer Atem und waren regelrecht am Keuchen. Holla die Waldfee, die Höhe kickt ganz schön rein!Beim Check-in wurden wir erstmal mit frischem, heißen Coca Tee versorgt. Zum einen zum Aufwärmen, zum anderen um die Höhe etwas besser zu vertragen. Coca Tee schmeckt übrigens ganz gut, hat keinen starken Eigengeschmack und ist mit etwas Zucker noch besser.Im Zimmer angekommen, mussten wir feststellen, dass es leider keine Heizung gab. Dementsprechend war das Zimmer auch sehr kalt. Vor allem, weil wir aus einer sehr heißen Region kamen.Glücklicherweise gab es 3 dicke Decken, sodass uns wenigstens beim Schlafen nicht kalt war. Dennoch haben wir auch die nächsten Tage im Zimmer meistens gefroren und haben deswegen so wenig Zeit wie möglich dort verbracht.Insgesamt haben wir 9(!) Nächte in diesem Hostel verbracht. Damit war Cusco unsere längste Station auf der gesamten Reise. Und ehrlicherweise war uns bis zum letzten Tag immer noch recht kalt im Zimmer, wenn wir nicht geschlafen haben.Da fragt ihr euch bestimmt, warum wir denn nicht einfach in ein anderes Hostel gegangen sind?Wir haben uns, bis auf die Kälte, sehr wohl in dem Hostel gefühlt. Zum einen, weil die Betreiberfamilie sehr herzlich und nett war und zum anderen, weil wir gefühlt die einzigen Gäste waren. Zumindest haben wir nie andere Gäste gesehen. Zusätzlich war es mit umgerechnet 15€ pro Nacht inklusive Frühstück auch super günstig!Wir hatten vom Hostel auch einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und waren zentral an den touristischen Gegenden gelegen.Wie auch die Anzahl der Nächte vermuten lässt, haben wir uns in Cusco sehr wohl und sicher gefühlt. Die Altstadt besticht durch tollte Architektur, gemütliche Cafés und Restaurants und schöne Parks.Wobei, ganz so schön doch nicht, denn gerade am Plaza de Armas (der zentralste Park) wird man alle 2 Minuten von Straßenverkäufern angesprochen. Verkauft werden Klamotten, Schmuck, Bilder oder Dienstleistungen (Massagen und Schuhreinigungen). Daran gewöhnt man sich jedoch mit der Zeit.Interessant ist auch, dass traditionell gekleidete Damen mit Alpakas und Ziegen durch die Straßen laufen und anbieten (natürlich gegen Trinkgeld) Fotos mit dir zu machen.Durch die vielen kulinarischen Möglichkeiten und dem Gefühl von Sicherheit, haben wir uns in Cusco von Tag zu Tag treiben lassen.Viel Zeit ist vor allem in die Planung der weiteren Stationen geflossen, sodass wir auch mal ruhige „Laptop“ Tage hatten. Dennoch ist Cusco auch DIE zentrale Anlaufstadt für diverse Touren und Sehenswürdigkeiten rundum die Inkahistorie.Neben der wohl bekanntesten Inkastätte, Machu Picchu, gibt es diverse andere Orte zu besichtigen. Darunter fallen der Rainbow Mountain, das Sacred Valley, Saqsaywaman und viele mehr. Wir haben uns am ersten Tag in Cusco einen groben Plan zurecht gelegt, was wir alles sehen wollen und haben uns für insgesamt 4 Ausflüge entschieden:- Sacred Valley- Machu Picchu (darüber schreiben wir einen separaten Beitrag)- Rainbow Mountain- Cusco City Tour mit 4 InkastättenLeider konnten wir keine Wanderung über mehrere Tage machen, weil Roman durch seinen Kreuzbandriss etwas eingeschränkt ist. Leonie war darüber, wie ihr euch denken könnt, weniger enttäuscht als Roman.Es gibt aber diverse Wanderpfade durch die Anden und durch unsere Touren konnten wir uns vorstellen, wie wunderschön diese Wanderungen sein können.Bevor wir die Touren angetreten sind, haben wir uns aber noch auf dem örtlichen Markt mit warmer Kleidung eingedeckt. An jedem Stand und auch in der Stadt bei den Straßenhändlern gibt es „typische“ Klamotten, die eigentlich fast nur von Ausländern in Cusco getragen werden. Dennoch wollten wir das Klischee der Backpacker erfüllen und haben uns eingedeckt mit:Pullovern, Handschuhen, Mütze und Stirnband sowie Schals. Angeblich soll das alles aus 100% Baby- Alpakawolle hergestellt sein. Baby- Alpakawolle gehört zu den edelsten Stoffen, die für Kleidung verwendet werden kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich bei unseren Klamotten nicht um reine Baby- Alpakawolle, wenn man bedenkt, dass wir etwa 40€ für alles bezahlt haben. Da wir den Unterschied selbst aber nicht erkennen können, war uns das in dem Moment egal. Hauptsache, wir frieren nicht!Perfekt ausgestattet haben wir uns dann auf die erste Tour begeben - die Sacred Valley Tour. Früh morgens um 5 Uhr wurden wir vom Hostel abgeholt. Auf dem Tagesplan standen 4 Inkastätten und ein Mittagessen.Dabei haben wir einiges an Strecke zurück gelegt, denn die Orte waren sehr weit verstreut. Dadurch konnten wir die wundervolle Landschaft in den Anden genießen. Wir waren beeindruckt von der Kulisse, die uns geboten wurde. Zusätzlich waren auch die Inkastätten faszinierend. Unser Guide hat uns jede Menge über die Inkas beigebracht und oftmals haben wir nicht schlecht gestaunt. Beispielsweise waren die Inkas hervorragende Gärtner. Die typischen Terrassen, die man auf Bildern sieht, wurden dazu genutzt um unterschiedliche Pflanzen anzubauen. Je nach Klima (je tiefer, desto wärmer und tropischer) der Terrasse wurden unterschiedliche Pflanzen angebaut. Außerdem haben sie die Terrassen genutzt, um die Pflanzen an die Höhe zu gewöhnen. Aus unserer Sicht sehr beeindruckend!Außerdem haben die Inkas auch viel über die Astronomie geforscht und dies in ihre Religion mit einbezogen.Total erledigt von der Fahrt, den vielen Eindrücken und der Höhe sind wir nach 14 Stunden ins Bett gefallen.Eine weitere Tour war die Rainbow Mountain Tour. Davor hatten wir den größten Respekt, denn der Aussichtspunkt liegt bei knapp 5000m. Selbst das Base Camp des Mount Everest liegt „nur“ auf 5364m. Nichtsdestotrotz wollten wir den Rainbow Mountain nicht verpassen und haben die Tour gebucht.Um 04.10 Uhr, wir haben die Startzeiten dieser Touren im übrigen verflucht, wurden wir vom Hostel abgeholt und uns stand eine ewige Busfahrt bevor. Um 08.00 Uhr haben wir einen kurzen Stopp fürs Frühstück gemacht, anschließend sind wir erst gegen 09.30 Uhr an dem Gipfel angekommen. Dort waren bereits zig andere Tourvans, die Touristen in Massen dorthin gebracht haben.Wir haben uns dann mit unserer Gruppe auf den völlig überfüllten Wanderweg begeben und sind dort etwa 1,5 Stunden herumgelaufen. Die Aussicht war einfach überragend schön und es hat sich jede Minute Fahrt dorthin gelohnt. Neben den Regenbogen-farbigen Bergen bei strahlend blauem Himmel waren Gletscher zu sehen.Wir haben jede Möglichkeit genutzt, um Bilder zu machen und die Aussicht zu genießen. Eines muss man jedoch sagen: die Werbebilder für Touren waren etwas übertrieben, was den Kontrast der Farben angeht. Um euch das mal zu zeigen, laden wir hier ein bearbeitetes und ein unbearbeitetes Foto hoch. Schaut euch den Unterschied selbst an. Nichtsdestotrotz waren wir froh, die Tour gemacht zu haben.Und die Höhe? Fragt ihr euch sicherlich. Nun, wir haben vorher pflanzliche Tabletten gegen die Höhenkrankheit eingenommen und viel Coca Tee getrunken. Roman war dauerhaft leicht übel und Leonie extrem schnell aus der Puste. Aber beides war für diesen kurzen Zeitraum auszuhalten. Wir wurden immerhin mit der wunderschönen Aussicht belohnt.Letzten Endes muss man aber sagen, dass wir insgesamt 11 Stunden im Bus saßen, um 1,5 Stunden auf diesem Berg herumzulaufen. Gibt aber sicherlich Schlimmeres! Auch hier sind wir aber völlig müde ins Bett gefallen.Um sich wieder zu stärken, hatte Roman am nächsten Tag etwas ganz besonderes geplant. Er wollte die einheimische Delikatesse probieren - Meerschweinchen. Am ersten Tag hatten wir ein sehr leckeres Restaurant entdeckt und der Kellner bot wahrscheinlich den besten Service, den wir auf dieser langen Reise erlebt haben. Neben wertvollen Reisetipps und Tourkontakten, hat er uns gezeigt, wie man Coca und Muna Tee zubereitet. Außerdem hat er deren Meerschweinchengericht so sehr angepriesen, dass es uns im Kopf blieb. Da man das aber vorbestellen musste, konnten wir das nicht an dem Tag probieren.Also hat Roman die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und das Meerschweinchen vorbestellt.Mit Marleen und Stephan, mit denen wir bereits in Lima die Free Walking Tour gemacht haben, sind wir an dem Abend dort essen gegangen.Als das Essen gebracht wurde, waren wir alle sehr gespannt auf Romans Teller und zumindest der Anblick war ein Highlight. Man konnte tatsächlich noch den Kopf, die Krallen und quasi den ganzen Körper erkennen. Für uns Europäer wohl etwas makaber, für die Peruaner eine Delikatesse.Geschmacklich konnte das Meerschweinchen nicht überzeugen. Von der Konsistenz am ehesten mit Hähnchen oder Kaninchen vergleichbar, geschmacklich jedoch nicht wirklich lecker.Leonie hat sich nicht getraut zu probieren und Roman war der Appetit nach dem Anblick etwas verdorben. Vielleicht lag es auch daran, dass er nicht so überzeugt vom Geschmack war. Ein Erlebnis war es aber wert!Neben Meerschweinchen hat Roman auch Alpaka probiert. Das wiederum war geschmacklich gut, nur leider etwas zäh, ansonsten wahrscheinlich am ehesten mit Rind zu vergleichen.


Naja, zurück zu den Touren. Die City Tour haben wir am letzten Tag unseres Cusco Aufenthalts gemacht. Auf der Tour haben wir aber gemerkt, dass wir so langsam etwas „tourmüde“ sind und konnten uns nicht so richtig für das Gesehene begeistern. Die Inkastätte war trotzdem schön und für den Preis von nur 6,50€, kann man sich über die Tour sicher nicht beklagen.Auf dieser Tour haben wir als schnellen Snack für zwischendurch frisch gekochten Mais probiert. Das Besondere daran ist, dass die Körner in etwa 4 mal so groß sind wie in Deutschland. Das hat das Abknabbern des Kolbens deutlich vereinfacht. Geschmacklich war es aber ähnlich zu dem Mais in Deutschland. Was aber noch verrückter ist, dass es hier auch schwarzen Mais gibt. Dieser wird aber ausgepresst und als Saft getrunken. „Chicha Morada“ schmeckt sehr süß und eher fruchtig, typischerweise ist noch Zimt dazu gemischt. Je nach Zubereitung war es sehr lecker und eine gute Alternative zu Wasser oder (Inka) Cola.Nach der Städtetour sind wir noch in unserem Lieblingscafé in Cusco eingekehrt, haben leckere Thunfisch Baguettes gegessen und sind anschließend in den Nachtbus nach Puno eingestiegen.Wir haben uns für den Nachtbus entschieden, weil wir so die Hotelübernachtung sparen und die „verlorene Zeit“ im Bus mit Schlafen überbrücken konnten. Ob das planmäßig geklappt hat, verraten wir dann im Nächsten Beitrag :) 
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