Auszeit - Reise Richtung Osten
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Ban Houayxay, Laos: The Gibbon Experience

Veröffentlicht: 23.05.2019

Um 8.15 Uhr morgens versammelten sich die rund 18 Abenteurer im Büro der Gibbon Experience. Gemeinsam schauten wir uns einen Film an. Darin wurde das Projekt, welches 1996 ins Leben gerufen wurde, vorgestellt. Ziel des Projektteams war es, auf eine innovative Art und Weise, den Nam Kam Nationalpark ins Leben zu rufen und zu schützen. Inwiefern die Geschichte der Wahrheit entspricht, können wir nicht beurteilen. Wie vielerorts, stand der kommerzielle Nutzen aber wohl im Vordergrund. Fest steht, dass der Nationalpark Heimat vieler Tierarten ist. So beherbergt er auch mehrere Gibbon (Langarmaffe) Familien. Diese werden als Aushängeschild für die Gibbon Experience benutzt. Der Film beinhaltete auch wichtige Sicherheitsinstruktionen, Warnhinweise und nützliche Ratschläge. Nach dem Film wurde uns die Wettervorhersage präsentiert – an beiden Tagen sollte es bis zu 42 Grad heiss werden – und wir erhielten eine Thermosflasche. Danach wurden wir je nach gewählter Tour in Pickup-Taxis verladen. Aufgrund des warmen Wetters entschieden wir uns für die zweitägige Tour, da diese kürzere Wanderungen und mehr Ziplines beinhaltet. Nach einer Stunde Autofahrt erreichten wir den Ausgangspunkt der Tour. Hier wurde die 13-köpfige Gruppe in zwei Untergruppen eingeteilt. Wir gesellten uns zu zwei Holländern und einer Schweizerin. Nach einem laotischen Snack, der aus zerstampften Reis, Bananen und Erdnüssen bestand, ging die Wanderung los.

Nach nur wenigen Metern erreichten wir bereits die erste Zipline. Diese führte über einen Fluss und war rund 20 Meter lang. Diese wurde als Übung verwendet, denn sie verlief nur 5 Meter über dem Grund und war so langsam, dass man vor dem Ende stehen blieb. Mithilfe der Arme mussten wir uns ans Ziel hangeln. Für uns stellte dies aber kein Problem dar, da wir auch in der Schweiz bereits ähnliche Dinge gemacht haben – z. B. am Klettersteig in Kandersteg oder im Gantrisch Seilpark.

Nach dieser ersten kleinen Prüfung erfolgt ein steiler Aufstieg. Unsere Guides, Pad Thai (falscher Name, sein richtiger Name sei zu kompliziert) und Nor, legten ein zügiges Tempo vor. Der erste Teil des Treks war mit Abstand der härteste. Bei fast 40 Grad ging es eine halbe Stunde lang steil bergauf. Was in der Schweiz eine Herausforderung ist, verwandelte sich hier fast schon in eine Tortur. Der Schweiss überzog unsere Shirts augenblicklich mit einer Salzkruste. Nach der ersten Pause ging es glücklicherweise weniger steil weiter. Wir meisterten den Aufstieg in etwas mehr als einer Stunde. Danach versorgten uns die Guides mit einem leckeren Sandwich. Nachdem wir unser Mahl beendet hatten, traf auch die zweite Gruppe beim Rastplatz ein.

Nach der kurzen Mittagspause erreichten wir nach einem 10-minütigen Marsch die zweite Zipline. Mit einer Maximalhöhe von 150 Meter über Grund ist dies die höchste Zipline der gesamten Gibbon Experience. Mathias filmte den ersten 'Flug' mit der Go Pro (Hier der Link dazu: https://youtu.be/InVHw7eLRDE). Die Aussicht war atemberaubend! Mit einer hohen Geschwindigkeit in einer solchen Höhe über die Baumgipfel hinweg zurasen, war eine einmalige Erfahrung. Die ganzen Anstrengungen des Aufstiegs waren wie weggeblasen. Nach nur wenigen Gehminuten erreichten wir bereits die nächste Zipline. Nach rund vier Stunden und insgesamt neun Ziplines erreichten wir unser Baumhaus. Dieses befand sich auf zirka 46 Metern über dem Grund. Von unserer Unterkunft hatten wir einen guten Blick auf dem grössten Baum von Laos. Besonders eindrücklich waren die riesigen Bienenstöcke. Von Weitem sahen diese unbewohnt aus. Beim Heranzoomen entdeckten wir aber tausende Bienen – wirklich beeindruckend.

Auch beeindruckend war das Baumhaus selbst. Dieses ist gemäss den Angaben der Anbieter das höchste Baumhaus weltweit. Cool ist auch, dass es nur mit einer Zipline zugänglich ist. Das Haus besteht, mit Ausnahme des Daches, aus lokalen Materialien. Insgesamt ist der Wohnraum über drei Etagen verteilt. Auf dem untersten Stock befinden sich WC und Dusche. Das Wasser wird in der Trockenzeit mittels Generator in Wassertanks gepumpt. In der Regenzeit wird das Regenwasser verwendet. Das Duscherlebnis auf dieser Höhe, inkl. Blick nach unten, ist einmalig! Auf dem zweiten Stock befinden sich das Wohnzimmer, der Essensbereich und einige Schlafplätze. Ein kleiner Tisch, Stühle, ein Lavabo, Mückennetze, Matratzen und Kissen sind hier ebenfalls vorhanden. Der oberste Stock bietet Raum für ein Doppelbett. Nach der Ankunft wurden wir bei unzähligen Snacks über die Sicherheitsvorkehrungen im Falle eines Sturms informiert. Im Jahr muss das Baumhaus rund 10 Mal evakuiert werden, dies war bisher immer in den Monaten April und Mai der Fall. Wir wurden angewiesen unser Klettergestältchen, den Helm und die Handschuhe in der Nacht direkt neben dem Bett zu platzieren. Danach hatten wir bis zum Abendessen Zeit, um uns vom Tag zu erholen.

Wir legten uns hin und genossen die Ruhe. Plötzlich vernahmen wir aus dem Busch ein lautes Rascheln. Wir versammelten uns beim Geländer und stellten Mutmassungen darüber an, was sich im Busch versteckt halten könnte. Das Geräusch wurde immer lauter – das Tier kam ganz offensichtlich auf uns zu. Wir tippten auf einen Affen oder einen Bären und waren ganz aufgeregt. Nur wenig später lüftete sich das Geheimnis: Zwei Wildschweine kamen zum Vorschein. Diese sammelten fleissig die Essensreste ein.

Wenig später kamen zwei Frauen mit der Zipline angesaust. Diese richteten unsere Schlafplätze ein. Gerne hätten wir geholfen, aber die Kommunikation gestaltete sich schwer. Diese verschwanden nach getaner Arbeit wieder und kamen nach einer Stunde mit dem Abendessen zurück. Dieses war reichhaltig und super lecker: Klebereis, Kürbisbrei, Hackfleisch, Frühlingsrollen, Kokosnuss-Curry und noch weitere Speisen. Für uns fünf Esser war es deutlich zu viel. Die Guides assen nicht mit, da sie nur scharfes Essen mögen. Nach dem Essen servierte Pad Thai noch Reisschnaps. Um 10.30 Uhr fielen alle erschöpft ins Bett. Aufgrund der Hitze schliefen wir allerdings nicht sehr gut. Zudem hörten wir in der Nacht diverse Tiere.

Um 6.15 Uhr starteten wir in den neuen Tag. Noch vor dem Frühstück gingen wir auf eine kleine Zipline-Tour, um den Sonnenaufgang von den Ziplines aus zu bestaunen. Trotz der kühleren Morgenluft gerieten wir sofort ins Schwitzen. Der Ausflug war aber sehr schön. Zurück im Baumhaus servierten uns die Frauen unser Frühstück. Dieses war genauso reichhaltig wie das Abendessen. Danach packten wir unsere Sachen zusammen und begaben uns auf den Rückweg. Als erstes besuchten wir das Baumhaus der anderen Gruppe. Dieses war zwar etwas weniger hoch, dafür erheblich grösser. Wir fanden aber, dass die Aussicht von unserer Hütte aus besser war.

Inkusive der Ziplines am Morgen nutzten wir am zweiten Tag vierzehn Ziplines. Die Wanderung war viel weniger anspruchsvoll. Die meiste Zeit verlief der Weg gerade oder abwärts. Am Schluss hielten wir bei einer lokalen Familie, wo uns ein Mittagessen serviert wurde. Im nahegelegenen Fluss konnten wir ein Bad nehmen. Eine willkommene Abkühlung. Danach ging es mit dem Pickup zurück nach Ban Houayxay.

Wir gingen in dasselbe Hotel zurück. Da Gepäck mitsamt Inhalt war noch dort. Wir freuten uns auf den klimatisierten Raum. Leider fiel nach nur wenigen Minuten der Strom in der gesamten Stadt aus und wir schmorten bei 40 Grad in unserem Zimmer. Die Hitze ermüdete uns so stark, dass wir mitten im Nachmittag einschliefen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war das Stromproblem behoben und wir genossen die kühle Luft. Wir assen gemeinsam mit einem Paar aus Deutschland zu Abend. Dieses hatten wir am Vorabend des Trekkings kennengelernt. Sie haben ebenfalls die zweitägige Tour gemacht, waren aber in der anderen Gruppe. Bei einem guten Essen tauschten wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse aus.

Am nächsten Tag geht es mit dem Slowboat weiter nach Pakbeng.

Weitere Videos von der Gibbon Experience:

https://youtu.be/TSkJYMO4Za0

https://youtu.be/_gIXTZHV0lQ

https://youtu.be/xcwogVFTTOY

https://youtu.be/ECEaZztD7ys

https://youtu.be/F2d6BmfCZok

https://youtu.be/vvoKWdEgBHs

https://youtu.be/YLYkKJg8xWM

https://youtu.be/N4s-3SwyPCg




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