Auszeit - Reise Richtung Osten
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Slowboat: Ban Houayxay - Pakbeng - Luang Prabang

Veröffentlicht: 23.05.2019

Nach einer ruhigen Nacht begaben wir uns am nächsten Morgen mit dem Taxi zur Anlegestelle des Slowboats. Hier herrschte bereits reges Treiben. Unser Gepäck wurde im Bug des Schiffes verstaut. Dazu wurden einige Bretter vom Fussboden entfernt und nach getaner Arbeit wieder eingefügt. Besonders wasserdicht sah der Stauraum allerdings nicht aus. Wir nahmen in der Sitzreihe hinter Maria und Christian, Paar aus Deutschland, Platz und richteten uns ein. Die ehemaligen Bussitze waren gar nicht mal so übel. Auf jeden Fall besser als ein Plastiksitz, an dem man mit den Beinen die ganze Zeit kleben bleibt.

Ziemlich pünktlich legte das Schiff ab. Mit an Bord waren mehrere Einheimische und viele Touristen. Die Fahrt mit dem Slowboat auf dem Mekong hat sich in den letzten Jahren rasch zu einer Touristenattraktion entwickelt. Die Fahrt war insgesamt sehr entspannt. Am frühen Nachmittag wurde es jedoch extrem heiss. Der Wind, der uns ins Gesicht schlug, erinnerte uns an einen Haartrockner auf der höchsten Wärmestufe. Unterwegs legten wir immer wieder an, um Einheimische abzuladen oder aufzuladen. Die Dörfer sind teilweise mitten im Nirgendwo situiert. Die Menschen, die hier leben, sind bitterarm. Selbst die Kinder hatten häufig einen sehr ernsten und düsteren Gesichtsausdruck. Wer hier aufwächst, hat im Leben sehr viel weniger Chancen als ein Stadtkind. Trotzdem spielten viele sehr vergnügt im Wasser und genossen die Abkühlung im Mekong.

Gegen Abend trafen in Pakbeng ein. Das Dörfchen besteht hauptsächlich aus Guesthouses, Hostels, Hotels und Bars. Alles ist auf den Tourismus ausgerichtet. Wir suchten uns ein ruhiges Zimmer aus und trafen anschliessend Maria und Chistian in der Happy Bar zum Abendessen. Das Essen war erstaunlich frisch und lecker.

Am nächsten Morgen legte das Boot bereits um neun Uhr ab. Mit einem wesentlich geräumigeren Boot ging die Fahrt weiter nach Luang Prabang. Landschaftlich war vor allem der letzte Abschnitt der Strecke sehr schön. Links und rechts vom Fluss waren die Ufer mit zahlreichen Bäumen bedeckt – der Dschungel war hier noch in Takt. Leider gibt es auf der gesamten Strecke wenige solche Abschnitte. Der Mensch hat die Landschaft stark verändert. Der ursprüngliche Urwald wurde grösstenteils abgeholzt oder abgebrannt und Kautschuk- oder Bananenplantagen wurden angebaut. Immerhin ist das Landschaftsbild insgesamt noch saftig und grün.

Kurz vor Luang Prabang peilte das Schiff eine Anlegestelle an. Von hier mussten alle Reisenden mit dem Taxi in die Stadt fahren. Die Preise für die Taxifahrt waren überrissen, aber wir konnten nichts dagegen unternehmen. Schliesslich wollten wir die gut 10km nicht zu Fuss zurücklegen. Ein Schweizer, den wir auf dem Boot kennengelernt hatten, erzählte uns, dass das Boot vor rund sechs Jahren noch bis in die Stadt gefahren sei. Für diese Änderung kann nur die Taxilobby verantwortlich sein, die auch vom Tourismus profitieren möchte.

Nach kurzer Suche fanden wir ein geeignetes Hotel. Im Apple Guesthouse (ja sogar das Logo von Apple wurde kopiert) planen wir, 3-4 Nächte zu bleiben.

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