Auslandssemester an der Ole Miss
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Es geht langsam zu Ende...

Veröffentlicht: 01.12.2017

Hotty Toddy,

wow… die letzte Vorlesungswoche ist rum… jetzt stehen nur noch meine 4 Finals an. Vor gut einem halben Jahr habe ich geschrieben „die Tage sind gezählt“ – jedoch ist es jetzt viel treffender wie je zuvor. Nur noch 8 Tage in Oxford. 8 Tage schönster Campus der USA. 8 Tage mit den ganzen Leuten hier, mit den man 4 Monate lang so viel Zeit verbracht hat. 8 Tage noch bis zum großen Abschied – mit der Ungewissheit ob man je wieder hier her kommt oder die Leute wieder sieht. Ihr merkt ich HASSE Abschiede… Jetzt versucht man nochmal jeden zu treffen, mit jedem den man kennt Zeit zu verbringen, ein Bier zu trinken oder essen zu gehen. Und dann muss man schon überlegen, wen man wann zum letzten Mal sieht. Nächsten Samstag werde ich dann um 4:45 Uhr abgeholt und es geht mit dem Shuttle zum Airport. Dort steht dann 5-6 Stunden warten auf den Abflug an. Einer nach dem anderen wird dann zum Flieger gehen und dann war‘s das… Echt jetzt schon richtig traurig! Dementsprechend war die Stimmung beim Farewell Dinner diese Woche sehr bedrückend. Jedem wird langsam klar, wie kurz die verbleibende Zeit ist. Als „Schmerzmittel“ gab es lecker Tacos, Cookies und Kuchen. Zusätzlich wurden Preise verliehen in Kategorien wie „Beste Social Media Präsenz“, „Wer zieht am ehesten in die USA“, „Beste Freunde“, „Best dressed“ und „Best American Accent“. Ich bin stolz verkünden zu dürfen, dass auch ich einen Preis gewonnen habe, nämlich „Best Ole Miss Spirit“! Das will ich aber auch hoffen, mit meinen ganzen Shirts und Pullis und was weiß ich :D

Kommen wir doch lieber zu ein paar schöneren Themen. Vor gut 2 Wochen hatten wir die Möglichkeit ein Training des Football Teams zu beobachten. Das war echt lustig und interessant. Organisiertes Chaos würde ich das ganze Mal bezeichnen. Über so viele Spieler kann man in Deutschland nur träumen. Da müsste man wahrscheinlich 3 Teams zusammenlegen. Da sieht man schon die besseren Strukturen und das jeder genau weiß wann er was zu tun hat.

Am ersten Wochenende der Thanksgiving Break stand unser letztes Heimspiel an. Leider haben wir knapp verloren… Viel „lustiger“ war jedoch das Wetter. Circa 15 Minuten vor dem Walk of Champions zog eine schwarze Wolkenwand auf. Innerhalb von 5 Minuten hat das Wetter von superschön auf superscheiße umgeschlagen. Es hat aus Eimern geregnet, der Wind hat fast die ganzen Zelte und Pavillons mitgenommen. Jeder hat nur noch sein Zeug fest gehalten und Unterschlupf gesucht. Wir sind dann in die Student Union und haben dort 20 Minuten gewartet. Dann dachten wir es sei vorbei und sind zurück auf den Grove. Aber nein es ging nochmal los. Dieses Mal haben wir Asyl in einem Zelt gesucht, was allerdings schon richtig voll war. Als dann endlich alles vorbei war, wurde es sau kalt. Also haben wir 4 Stunden in einem nassen Stadion, mit nassen Klamotten, eisigen Temperaturen und Wind verbracht. Uns war sooooo kalt und wir waren alle super froh, als wir dann endlich wieder zuhause waren.

Zwei Tage später ging dann mein Thanksgiving Trip mit Anna und Michael los. Vormittags sind wir los gefahren. Ziel: ATLANTA. Nach knapp 4,5 Stunden geradeaus kamen wir um 4 Uhr nachmittags an unserem AirBnB an. Eine superschöne Bude, 20 Minuten zu Fuß von allen Attraktionen entfernt. Echt Top! Abends sind wir dann gleich los gezogen und haben uns das Georgia Aquarium angeschaut. Zur Eröffnung das größte der Welt. Ich war bereits vor 12-13 Jahren im „Alten“, dementsprechend waren meine Erwartungen groß. Und sie wurden erfüllt! WOW! Sealions Show, Delfin Show, Walhaie, Mantarochen, unzählige bunte Fische und und und… Wenn ihr mal nach Atlanta kommt: Geht da rein!

Am nächsten Tag stand dann volles Programm an. Zuerst College Football Hall of Fame (ein Traum für jeden Football Fan – also auch mich), Stadionführung im neuen Mercedes Benz Stadion von den Atlanta Falcons (ein Traum für jeden Football Fan – also auch mich :D ) und zuletzt eine Studiotour bei CNN. Letzteres hat uns am wenigsten begeistert. Der Rest: nur zu empfehlen. In der HOF bekommt man so viele klasse Infos und es ist so interaktiv gestaltet – ein Spaß für Groß und klein :) Im Stadion konnten wir fast alles besichtigen. Wir waren in den Umkleiden vom Football und Fußball Team, wir waren auf dem Feld, in den Suiten und auch sonst überall. Das Stadion ist schon echt beeindruckend! Hätte gern mal ein Spiel gesehen. Abends haben wir uns dann mit Matt getroffen. Matt war mein Nachbar, bei meinem ersten Besuch in den USA also vor circa 12-13 Jahren. Seit dem haben wir uns nicht mehr gesehen gehabt. Kontakt bestand nur über Facebook. Dementsprechend war es mega cool sich mal wieder zu sehen! Wir hätten ein Foto machen sollen :D

Mittwoch waren wir vormittags im Zoo. Warum Zoo? Zum einen Baby Gorilla und 2 junge Pandas (14 Monate alt) und zum anderen haben wir uns den City Pass geholt und da war das mit dabei. Der hat sich echt gelohnt. Der Zoo war ganz in Ordnung. Mittags haben wir uns dann mit Don und Christöff getroffen und sind zusammen ins Coca Cola Museum gegangen. Zum einen ist das ganze natürlich eine Werbeveranstaltung aber zum anderen kann man dort aus allen Kontinenten Getränke probieren. Das ist schon sehr spannend. Abends waren wir dann in einem NBA Spiel der Atlanta Hawks gegen die LA Clippers. Leider hat Atlanta verloren und das Stadion war nicht wirklich voll. Von dem an lies die Stimmung leider etwas zu wünschen übrig. Aber an sich natürlich ein Erlebnis!

Ein weiteres Highlight stand dann am Donnerstag an. Der Eggbowl. University of Mississippi (Ole Miss Rebels) gegen Mississippi State University (Bulldogs). Eine Tradition, die bereits seit über 100 Jahren besteht. Und dann auch noch auswärts in Starkville. Ole Miss ist als totaler Underdog angereist. Das Tailgaiting war super interessant zu sehen, da es sich über eine viel größere Fläche verteilt. Dadurch haben die Leute Platz zwischen den Zelten Football oder Cornhole zu spielen. Markenzeichen der Fans sind Cowbells also Kuhglocken. Warum? Ich habe keine Ahnung! Auf jeden Fall sind diese Dinger SAUMÄßIG laut und gehen einem schon vor dem Spiel auf den Keks. Zuerst hatten wir Plätze im Oberrang, sind aber zur Halbzeit in den Ole Miss Block mit unser Marching Band umgezogen. Zur Halbzeit sind dieses Mal sogar beide Bands aufgetreten. Wohl auch eine Tradition. Das wichtigste war jedoch: Wir haben gewonnen! Im Laufe des Spiels wurden die Glocken immer weniger, die Leute haben das Stadion verlassen (obwohl es mega knapp war). Das Gefühl war super geil! Die Band hat gefeiert, die Fans waren happy und man hat dem Team angesehen wie wichtig der Sieg war! Letztes Spiel der Seniors jemals, ein wegweisendes Spiel für den Headcoach und einfach ein tolles Erlebnis der Fans. The Egg is back!

Blackfriday waren wir dann in Tupelo shoppen, leider war ich ausnungsweise mal nicht wirklich erfolgreich. Spart aber natürlich Geld ;) Samstag nochmal College Football in Memphis und schon war die Urlaubswoche wieder rum.

Sonst gibt es diese Woche nichts Besonderes mehr. Ein paar Sportevents (Basketball, Volleyball), natürlich noch der ein oder andere Bar-Besuch und der Weihnachtsbaum an der Uni wurde aufgestellt. Meine 4 Finals nächste Woche stehen Montag, Dienstag, Donnerstag Freitag an. Bissl doof aber für das ein oder andere Fach stehen meine Noten eh so gut wie fest. Also alles gechillt :)

Ich melde mich dann wahrscheinlich frühestens aus Boston oder New York wieder. Nächste Woche gibt’s ja nix neues aus schmerzhafte Abschiede.

Liebe Grüße aus dem 21 Grad warmen Oxford

Franz

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