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Adíos Ecuador - Holá Peru!

Veröffentlicht: 03.03.2019

Eigentlich wollten wir ja nur vier Wochen bleiben. Aus diesen vier Wochen sind allerdings unbemerkt acht geworden....

Wir sind froh, die Reise hier begonnen zu haben, bei David und seiner Familie, die wir alles Fragen konnten. Wir lernten, wie das Leben in hier so funktioniert, wie man Bus und Taxi fährt und ich konnte mein Spanisch aufpolieren. So gern wir uns auch noch von Luki bekochen lassen würden - es wurde Zeit, weiterzuziehen. Deshalb ging es nun nach Peru!

Wir entschieden uns, den Grenzübergang im Landesinneren zu nehmen, da die Landschaft angeblich schöner ist, als der an der Küste (können wir jetzt, da wir mittlerweile an der Küste sind, voll und ganz bestätigen!). Schön, ja. Aber puh...!, das war ein Abenteuer! Wegen starken Regenfällen in den letzten Wochen war die Straße, in Form einer Schotterpiste, stark beschädigt, sodass unser Bus nur sehr langsam vorankam. Langsam bis kurz vor Erreichen der Grenzstadt Zumba. Da nämlich hatte ein Erdrutsch am frühen Morgen die Straße komplett verschüttet. Ein Radlader tat sein bestes, die Straße soweit wieder passierbar zu machen - unser Bus hatte aber auch mit der „präparierten“ Sandpiste so seine Probleme und brauchte vier Anläufe, das Hindernis zu überwinden. Nach etwa zwei Stunden Wartezeit kamen wir dann weiter und (den Umständen bzw. Strassenverhältnissen entsprechend) gut voran. Auch der Grenzübertritt lief problemlos: Reisepass zeigen, stempeln, fertig. Nach etwa achtstündiger Busfahrt seit Vilcabamba hatten wir dann mit unseren ersten peruanischen Soles ein paar Bier gekauft und dazu eine Brotzeit am Grenzposten vertilgt. Bis in die nächste Stadt, in der wir die Nacht verbringen wollten, hatten wir noch weitere 5 Stunden Busfahrt vor uns, anstrengend, aber hilft ja nix!

Am nächsten Tag ging es weiter nach Chachapoyas, einer kleinen Stadt am Rande des Amazonas, von der aus der viertgrößte Wasserfall der Welt, La Catarata Gocta, sowie die Kuélap Ruinen zu besichtigen sind.

Leider machte uns das Wetter am Wasserfall einen Strich durch die Rechnung, teilweise goss es in Strömen - wir wissen jetzt, warum der Regenwald „Regenwald“ heißt!! Es war trotzdem ein unglaublich schöner Pfad inmitten knorriger Bäume, aus denen Schwärme von aufgeregt zwitschernden Papageien aufflatterten, knallbunte Käfer krabbelten herum und alle möglichen Arten von Schmetterlingen flatterten neben uns her. Am Ende des Weges, der gegen Nachmittag mehr einem kleinen Bach, als einem Weg ähnelte, waren wir dann, völlig durchnässt, doch froh, dass wir bald ans Hostel zurückkehrten und eine tipptopp heiße Dusche nehmen konnten!

In Kuelap hatten wir am darauf folgenden Tag mehr Wetterglück, nur zwei kleine Schauer erwischten uns, was uns, in Erinnerung an den Vortag, nicht weiter störte. Kuelap wurde auf einem Hügel erbaut und war einst eine große, bedeutende Stadt des Volkes der Chachapoya, das der Eroberung der Inka über lange Zeit trotzte. Es hieß, jeder Chachapoya sollte einmal dort hingehen, um am Haupttempel El Tintero zu beten und Opfer, wie zum Beispiel geschlachtete Lamas, darzubringen. Gebetet wurde auf einer Plattform auf der Oberseite des Tempels, der innen hohl war, um die Opfergaben oben in ein dafür angebrachtes Loch zu werfen. Hatte es ein Chachapoya zu Lebzeiten nicht geschafft, in die Stadt zu pilgern und zu opfern, waren seine Nachkommen in der Pflicht, einige Gebeine ihres Ahnen an den Tempel zu bringen, damit es dieser leichter hätte, in seinem nächsten Leben dorthin zu pilgern. Die Ruinen der typischen, runden Häuser mit einem flachen Kochstein und in der Wand eingebauten Schränken (in Form von ausgelassenen Steinen in der Wand) und einem steinernen Gang als Höhle/Käfig für Meerschweinchen, sind teilweise noch sehr gut erhalten, sodass Archäologen die Stadt als „interessant“ befunden hatten und buchstäblich Stein für Stein auseinandernahmen, wodurch nun viele Erkenntnisse zum Leben in der damaligen Metropole vorliegen. Für uns sehr spannend! Außerdem noch witzig: der Ausgangspunkt zur Ruine kann mit der ersten Gondel Perus erreicht werden (andernfalls ca. 8 Std Fußmarsch), was die Einheimischen ganz entzückend finden. In die Gondel einzusteigen war für alle ganz aufregend, sie filmten die 20-minütige Fahrt nach oben komplett und machten unzählige Selfies, um die Bilder ihren Freunden zu zeigen. Nicht zuletzt machte uns der Gondelmitarbeiter mit der Notfalltaste bekannt, über die wir mit der Station telefonieren könnten. Für die Peruaner spannender als für uns; wir genossen vielmehr die Aussicht von oben über Täler, Flüsse und Trampelpfade, die sich die Hänge hinaufschlängelten. 

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