Veröffentlicht: 10.03.2023
Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto „Inka“. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert gab es im Westen von Südamerika, vom heutigen Ecuador bis nach Chile und Argentinien das große Reich der Inka. Zur Zeit der größten Ausdehnung um 1530 umfasste das Gebiet der Inka circa 950.000 Quadratkilometer. Sie errichten ihr Reich in den Anden, der längsten Gebirgskette der Welt, das Zentrum war die Stadt Cusco. Die Inka unterwarfen andere Völker und zwangen ihnen ihre Sprache auf. Die heute noch von den Indios gesprochen wird. Sie verehrten mehrere Götter, ihr Hauptgott war Inti, der Sonnengott und alle Tempel des Landes wurden der Sonne geweiht. Sie errichteten erstaunliche Bauten und ein großes Straßennetz. Rad, Wagen und Reittiere kannten sie nicht und als Lasttiere dienten Lamas. Die Inka aßen sehr gerne Meerschweinchen und bauten Mais und Kartoffeln auf Terrassen an Berghängen an. Ab 1532 wurde das Reich von den spanischen Eroberern unter Francisco Pizarro zerstört.
Morgens wurden wir von unserem Guide Willi abgeholt. Als erstes besichtigten wir die archäologische Stätte in Ollantaytambo. 1.5 Stunden sind wir auf dem Gelände unterwegs gewesen, sind einige Treppen nach oben gestiegen und haben dabei die Bauweise der Anlage begutachtet. Sehr beeindruckend waren die riesigen roten Granitsteine, welche zum Sonnentempel gehört haben, jedoch ursprünglich gar nicht von diesem Berg stammen. Der rote Granit kommt vom Berg nebenan. Dazwischen liegen aber einige Kilometer, das Heilige Tal und ein Fluss. Erstaunlich wie die Inka diese tonnenschweren Steine hierher gebracht haben. Im unteren Teil der Anlage und in der Stadt selbst sieht man alte Mauern und Hausgrundrisse. Früher hieß die Stadt nur Tambo, übersetzt Lodge. Die Menschen sind früher aus der 50 Kilometer entfernten Hauptstadt Cusco gekommen und konnten hier eine Nacht verbringen bevor sie ihren Fußweg fortsetzten.
Nun fuhren wir eine dreiviertel Stunde durch die Landschaft der Anden und dann gab es eine Salz- und Salzschokoladenverkostung, denn unser nächstes Ziel waren die Salzterrassen von Maras. Mitten im Hochland befindet sich ein Mosaik aus tausenden weiß-braunen Salzfeldern. Schon die Inka haben zu ihrer Zeit hier das sogenannte „Weiße Gold“ abgebaut. Das Salzwasser kommt aus mehreren Quellen, die Becken werden damit gefüllt und nach 3 Tagen kann das Salz geerntet werden. 300 Familien sind im Besitz der Salzminen und ernten das beliebte Sal de Maras.
Unsere Tour ging weiter in die Inka-Anlage Moray. Sie besteht aus 3 Dolinen zu jeweils mehreren Terrassen in verschiedenen Höhen. Das besondere Klima in dieser Anordnung sorgte für sehr ertragreiche Ernten. Zudem haben die Inka hier schon ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem eingebaut und bis heute steht im unteren Becken, selbst bei sehr starkem Niederschlag, kein Wasser. Die Zahl 7 hatte für die Inka wohl auch eine besondere Bedeutung, denn jeder der Anlagen verfügt über 7 Terrassen.
Unsere heutige Reise ging weiter in die Kleinstadt Chinchero. Die Stadt war Sommersitz der Inka und bis heute kann man viele Mauern der alten Stadt und die Pflanzterrassen noch immer sehen. Mittendrin gibt es eine Kirche aus der Kolonialzeit, deren Fundamente aber aus der Inkazeit stammen. Unterhalb der Terrassen gibt es einen alten Inka-Weg, welcher bis nach Cusco führt, und auch heute noch von vielen Einheimischen und Touristen genutzt wird. Es war nun bereits nachmittags und nach einem sehr lehrreichen und tollen Tag, brachte uns Willi zurück nach Cusco und wir zogen wieder in Natys Guesthouse ein.