Veröffentlicht: 11.03.2023
3.30 Uhr hat der Wecker geklingelt, denn heute hatten wir eine 4-stündige Autofahrt vor uns. 4.00 Uhr hat Willi uns abgeholt, er ist wieder unser Guide und Fahrer. Wir fuhren in Richtung Süden, umso später es wurde umso kleiner wurden die Ortschaften und umso schöner die Landschaft. Die letzten zwei Stunden sind wir mit 20 km/h auf einem löchrigen Kiesweg gefahren. Hier in den Orten gibt es keinen Strom und öffentliche Busse fahren nur einmal in der Woche zum Markt. Lamas und Alpakas stehen auf der Weide und fressen frisches Gras, lieber aber Stroh, das ist ihr Lieblingsfutter. Kartoffeln werden am Hang angebaut, sonst wächst hier so gut wie nichts mehr, denn wir sind nun fast auf einer Höhe von 5000 Metern. Irgendwann erreichten wir die letzten Häuser und ein Schild, welches uns sagte, dass es mit dem Auto nun nicht mehr weitergeht. Wir nahmen ein Quad und Willi ein Motorrad und dann fuhren damit nochmal 25 Minuten weiter nach oben. Jetzt konnten wir ihn sehen, den Montana de Vinikunka, den Regenbogenberg. Aber um die allerbeste Aussicht zu genießen, hatten wir nochmal einen Fußmarsch vor uns. Wir gingen langsam und stoppten öfters, um die Aussicht zu genießen, aber auch um Luft zu holen. Geschafft, wir waren auf 5.036 Metern angekommen und wir waren allein. Wieder einmal, weil wir so früh gestartet sind, zum Glück. Großartige Ausblicke, egal in welche Richtung wir schauten, bunte Berge, Gletscher, Seen, Alpakas, überall traumhaft schön. Langsam kamen auch andere Touristen, aber aus der anderen Richtung und die mussten alle mindestens 2 Stunden berghoch laufen, wir hatten eindeutig den komfortableren Weg gewählt, auch wenn die Autofahrt 4 statt nur 3 Stunden gedauert hat. Direkt neben dem Rainbow Mountain liegt das Red Valley, auch das wollten wir besuchen. Wir liefen ein Stück bergab, geradeaus und wieder bergauf. Hinter einer Mauer und einem steinernen Tor empfing uns ein Tal aus ausschließlich rotem Gestein. Grüne Flecken verrieten, dass hier oben doch einige Pflanzen wachsen. Ein weiterer Aufstieg, der sich allemal gelohnt hat. Langsam traten wir den Rückweg an. Um zum Quad zu kommen, mussten wir also wieder ein Stück hoch laufen, am Regenbogenberg vorbei und wieder nach unten. Die Luft in dieser Höhe ist wirklich ziemlich dünn und sauerstoffarm, wir sind so langsam gelaufen und haben ständig Pausen gemacht, gefühlt sind wir jedoch einen Marathon gerannt. Aber jede Aussicht, die wir hier oben in den Anden genießen konnten, hat das entschuldigt.