Veröffentlicht: 20.03.2017
Hallo ihr Lieben,
nun sind Tanja und ich schon fast zwei Wochen in Chile unterwegs und es kommt uns vor, als hätten wir uns erst gestern von Mendoza verabschiedet. Es war das erste mal, dass wir einen Bus gebucht hatten der nicht in der Nacht gefahren ist. Das war auch gut so, denn sonst hätten wir nicht viel von der wunderschönen Natur der Anden mit bekommen, welche wir auf dem Weg nach Santiago de Chile durchquerten. Hinter jeder Kurve erschien ein neues wunderschönes Panorama, welches wir jedesmal mit unseren Handys versuchten einzufangen.
Wir kamen mit einer Stunde Verspätung in Santiago de Chile an, da die Grenzkontrollen zwischen Argentinien und Chile doch sehr zeitintensiv waren. (Sie ließen sogar Hunde an all unser Gepäck schnüffeln. Nicht um Drogen zu finden, sondern um Gemüse, Obst und pflanzliche Produkte aufzuspüren. Deren Einfuhr nach Chile ist strengstens verboten!!)
In Santiago de Chile angekommen, nahmen wir uns ein Taxi zu unserem Hostel und verließen dieses auch an dem Abend nicht mehr. (Wir mussten nicht mal selber kochen. Das Hostel hat jeden Abend warmes Essen für seine Gäste vorbereitet!)
Am folgenden Tag machten wir uns auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Wir wollten den Berg von San Cristóbal erklimmen, denn wie unser Taxifahrer vom Vortag uns versicherte, konnte man von dort oben die ganze Stadt in seiner vollen Größe bestaunen. Der Aufstieg war etwas anstrengend, aber oben angekommen lohnte sich all die Mühe. Der nette Taxifahrer hatte nicht zu viel versprochen, wir konnten über ganz Santiago de Chile blicken!
Am Abend nahmen wir, eher spontan, an einem chilenischen BBQ von unserem Hostel teil, mit anschließende Clubbesuch. Wir lernten viele neue Leute kennen und tanzten bis spät in die Nacht.
Leider schafften wir es am nächsten Tag nicht mehr zu der FreeWalkingTour um 9 Uhr. Kein Problem! Täglich um 15 Uhr wurde nämlich eine zweite angeboten. Auf unserer Reise haben wir jetzt schon einige Touren mit machen dürfen, diese war aber anders als alle anderen! Es ging, wie zwar bei allen Touren, um die Geschichte der Stadt, aber in Santiago de Chile war die Geschichte und die einschneidenden Ereignisse der Vergangenheit noch nicht sehr alt! Man spürte noch, wie präsent die Militärdiktatur überall war. Teilweise lief einen bei den Berichten unserer jungen Tourführerin die Gänsehaut über den Rücken.
Da Tanja, wie auch ich, sehr interessiert an diesen noch jungen historischen Entwicklungen waren, besuchten wir am folgenden Tag das Human Rights Museum. Hier wurden jedes wichtige Ereignis von 1973 bis 1990 detailliert dargestellt (Manchmal etwas zu detailliert, so dass mir sogar etwas übel wurde!). Alles erinnerte etwas an die Geschichten aus der DDR.
An unserem letzten Abend in Santiago de Chile trafen wir uns, auch wieder eher spontan, mit unserer Lieblingsrussin Aljona, welche ihren Fußmarsch durch die Anden Gott sei Dank unbeschadet überstanden hatte. Wir tranken Pisco Sour und Terremoto, beides Nationalgetränke aus Chile (Wobei sich Chile und Peru noch immer um den Ursprung von Pisco streiten!). Eigentlich wollten Tanja und ich danach wieder zurück zum Hostel, aber Aljona hatte andere Pläne. Sie nimmt seit vielen Jahren Salsa Stunden und wollte gerne noch etwas tanzen gehen. Es dauerte nicht lange, da hatte sie uns überzeugt und schon waren wir auf den Weg in einen nahe gelegenden Salsaclub.
Der Club war nicht gerade groß, aber voll mit tanzlustigen Chilenen. Wir drei waren die einzigen, die nicht aus Südamerika kamen und so schien es für jeden chilenischen Salsatänzer ein Muss zu sein, uns zum tanzen aufzufordern. Auf Tanja und meine zuerst schüchternen "Nein danke, wir können kein Salsa tanzen", gingen diese garnicht erst ein. Auch die Tatsache, dass wir nicht mal den Grundschritt beherrschten, war kein Hindernis. Mit gebrochenem Englisch/Spanisch brachte man uns die Grundlagen bei und es dauerte nicht lange bis wir alle drei über die Tanzflächen fegten. Wir tanzten Salsa die ganze Nacht durch, bis das Licht im Club angemacht wurde und wir nach Hause geschickt wurden. Eine kleine Eskorte von Chilenen brachte uns sogar bis zu Aljonas Haus!!
Der Abend war ein toller Abschluss für unsere Zeit in Santiago und ein toller Anfang für unsere weitere Reise in Chile!
Liebe Grüße
Anna