Veröffentlicht: 06.02.2019
Minca ist ein kleines Dorf mit circa 800 Einwohnern und liegt etwa 15 km südlich der Küstenstadt Santa Marta, und zwar in 650m Höhe. Die Anreise machte ich mit Taxi und dann das letzte Stück mit Mototaxi, da mein Hostel etwas außerhalb vom Dorf lag und mit Auto nicht zu erreichen. Über Schotterwege auf und ab rumpelte der Roller, ich hinten drauf, mein großer Rucksack lag quasi auf dem Lenkrad. 5000 Pesos kostete die abenteuerliche Rollertour. Mein Hostel, das Casa Relax, gefiel mir gleich ganz gut. In der Natur, man hörte den Fluss plätschern, Vögel zwitschern und es gab Hängematten zum entspannen. Das Dorf war 1km entfernt und somit zu Fuß ganz gut erreichbar. Zuerst hab ich hier drei Nächte gebucht, dann aber nochmal um eine Nacht verlängert. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht. Zumindest nicht wenn man die Natur liebt und gerne wandert. Am nächsten Tag machte ich mich gleich auf den Weg zur Kakaofarm. Nach knapp 1,5 Stunden laufen (bergauf) erreichte ich diese total nassgeschwitzt. Wir lernten dort, wie Kakao hergestellt wird - vom Samen zum fertigen Kakao sozusagen. Natürlich mit probieren:-) der heiße Kakao dort war der beste, den ich jemals getrunken habe. Dann gab es sogar noch eine Kakaogesichtsmaske zum Abschluss und wir konnten noch Kakao kaufen. Dann machte ich mich auf den Weg zu den Wasserfällen Pozo Azul. Der Weg dorthin stellte sich als sehr abenteuerlich heraus, da ich nicht den Weg über Minca ging, wie er wohl üblich war, sondern einen direkten Weg von der Kakaofarm aus wählte: nach nur wenigen Metern bergab erreichte ich ein Tor. Ich ging durch, doch dann kam ein Esel auf mich zugelaufen. Ein Stück weiter standen wieder zwei Mulis mitten auf dem Weg. Vorsichtig ging ich dran vorbei. Nach einiger Zeit bergab, der Weg war schmal und manchmal fragte ich mich, ob der wohl richtig war. Menschen sind mir keine begegnet. Irgendwann kam ich an einem Haus vorbei, in dem Einheimische wohnten. Der Weg führte quasi direkt über deren Terrasse. Dann ging es weiter, über kleine Bäche, Steine und trockenem Laub. Manchmal raschelte es im Laub. Ich hoffte keine Schlange und nur Eidechsen. Irgendwann kam ich dann an einen Fluss mit einer wacklig aussehenden Brücke. Ich entschied mich zunächst den Fluss entlang über die Steine zu gehen, da ich nicht mehr sicher war welches die richtige Richtung ist. Leider bin ich dann reingefallen. Zum Glück war's nicht so tief, aber meine Wanderschuhe waren vollgelaufen mit Wasser. Zum Glück war es heiß, aber ich hatte null bock mehr und hungrig noch dazu. Ich lief auf der anderen Flusseite einen Weg entlang und hatte keine Ahnung wo der mich hin führte. Alles zurück laufen wollte ich auch nicht. Irgendwann kam ich an eine Absperrung, und auf deren anderer Seite kreuzte ein Weg- der normale Weg aus dem Dorf zum Wasserfall. Also lief ich noch das restliche Stück zum Wasserfall Pozo Azul. Der war dann wirklich alles andere als beeindruckend: klein, eiskaltes Wasser und gut besucht. Nach fünf Minuten gings dann mit Motortaxi zurück ins Dorf. Am nächsten Tag hieß es dann früh aufstehen, denn ich hatte mich für eine Birdwatching Tour angemeldet, die um 6 Uhr morgens startete. Mit Jungle Joe, einem erfahrenen Vogelkenner und mit Ferngläsern ausgestattet zogen wir los. Kolumbien hat die größte Vogelvielfalt und das Gebiet um Minca ist bei Ornithologen beliebt. Tatsächlich konnten wir mit Fernglas einige hübsche Vögel sehen. Danach machte ich mich auf den Weg zu den Marinka Wasserfällen. Ein weiteres Highlight war meine 8km lange Wanderung zum Casa Elemento, ein Hostel mit einer riesigen Hängematte und atemberaubendem Ausblick. Zurück fuhr ich allerdings mit dem Motortaxi.