Tag 37: Gut warm am Rhein

Wir verabschieden uns von Neuwied durch ein massives Tor, das vor Hochwasser schützt. Das ganze Ufer ist von einer massiven Mauer von der Stadt getrennt, die Neuwieder haben wohl schlechte Erfahrungen gemacht im Lauf der Jahrhunderte...

Wir folgen dem Rhein. Wie gestern sind wir mal ganz nahe beim Fluss, dann mal weiter weg. In den Städtchen ist es mal einfach, mal schwierig mit der Streckenführung, so unterschiedlich sind die lokalen Gegebenheiten. Über Bendorf und Vallendar gelangen wir gemütlich nach Koblenz, wo wir die Seite wechseln. komoot meint, hier sei es besser zu radeln, weil der Weg etwas mehr weg ist von der Straße. Das Deutsche Eck schenken wir uns, wir waren schon ein paar Mal da, wo die Mosel in den Rhein fließt. Immer wieder tauchen Burgen auf, die nach meinem Empfinden eindrucksvollste ist die Marksburg. Sind wir am Anfang noch mit Weste geradelt, ist es mittlerweile so warm geworden, dass wir sie ausziehen und trotzdem schwitzen.

Eine erste Pause gibt es kurz vor Spay. Dann folgen die bekannten Ortschaften Boppard und Sankt Goar, die Loreley natürlich, Bacharach. Der Eiskaffee darf heute auch nicht fehlen, es ist anstrengend in der Hitze zu fahren. Es folgt eine dritte Pause, über jeden Schatten sind wir jetzt froh. Es geht ein langes Stück an der Straße entlang, voll in der Sonne. Nur Brücken bieten Schatten.

Das ändert sich erst ungefähr eine Stunde vor Bingen, als es die Sonne nicht mehr schafft, unsere Rheinseite zu erreichen. Der aufmerksame Leser (m/w/d) hat bestimmt schon gemerkt, dass ich die Option "Rhein-Main" gezogen habe. Bei diesen Temperaturen auch noch Steigungen zu fahren, wäre der Wahnsinn geworden...

So erreichen wir nach knapp 90 km Bingen. Die Suche nach einer Unterkunft ist erst schwierig - ein Hotel verlangt 20 € pro Person fürs Frühstück, das bin ich nicht bereit zu zahlen. Ich sehe mich schon morgen vor einer Bäckerei sitzen und ein "externes" Frühstück genießen, da entdecken wir ein der Altstadt ein Hotel/Cafe. Der Chef will gerade zu schließen, nimmt uns aber noch auf. Gerettet!