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Tag 38: Schwül

Veröffentlicht: 19.08.2023

Das Hotel Köppel in Bingen, in dem wir übernachtet haben, ist eines dieser schönen Häuser, die wohl schon lange in Familienbesitz sind und diesen unvergleichlichen Charme eines alten Hauses haben. Verwinkelte Gänge, uneben Fußböden, teils knarzende Treppen - einfach schön. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Wahl!
Es geht wieder den Rhein entlang, mal näher dran, dann wieder weiter weg, Flure, Felder, Wiesen, Apfelwiesen, Weinreben. Wir halten kurz an einer besonders verzierte Rastanlage, ein Hobbygärtner bringt uns frisch geerntete Tomaten und will nix dafür.
Über Ingelheim gelangen wir nach Mainz, die Industrie wird dichter, Schott sucht 100 neue Mitarbeiter:innen ("Wir erfinden das Glas jeden Tag neu"). komoot schlägt uns eine schöne alte Eisenbahnbrücke Richtung anderes Rheinufer vor, aber der Treppen sind es zu viele, es gibt auch andere Brücken. Die finden wir ein paar Kilometer später und kommen nach Kastel, wo 1964 der letzte Main-Flösser aufgegeben hat. Diesem Berufszweig ist eine Skulptur gewidmet, an der wir Rast machen. Die Sonne sticht nicht herunter, aber es ist unheimlich schwül, was die Fahrerei ziemlich anstrengend macht.
Weiter geht es auf der orographisch linken Mainseite, an der Bahnlinie entlang. Wir treffen einen Rennradler, älterer Herr, der sich nach unserer Tour erkundet, weil er selber viel Rad fährt und schon ein paar mal von Wiesbaden nach München und weiter in die Alpen geradelt ist. Sein schönstes Erlebnis erzählt er uns auch: die Großglocknerstraße bei Nacht. Praktisch kein Verkehr, der Sternenhimmel über ihm, Gänsehaut pur, immer noch, aber Nichtradler wüssten sowas nicht zu schätzen. Wir schon! Ist notiert für den Ruhestand.
An Höchst vorbei rollen wir gen Frankfurt, die Seite wechselnd; die Skyline taucht auf. komoot hat eine Idee, wie wir Richtung maritim, unserem Ziel, kommen. Ich kann meine Frau überzeugen, dass wir an der Allianz vorbeifahren, dort links über die Brücke gehen und am Hauptbahnhof vorbei zum Hotel fahren. Ich kenne mich schließlich aus, war ja relativ oft in Frankfurt, vor Corona meist im maritim.
An dieses Hotel habe ich die besten Erinnerungen: ich durfte mal mit 4 fertig gestylten Stewardessen (ich meine, es war Qatar Airways) im Aufzug stehen. Das vergisst Du als Mann nie...
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