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Die Altstadt von Quebec

Veröffentlicht: 21.09.2018

Letztes Wochenende habe ich meinen Sommer in Halifax beendet und bin zwanzig Stunden mit dem Zug nach Quebec gefahren. Die Fahrt war schön, wenn auch landschaftlich nicht so spektakulär wie BC und Alberta.

Zu Quebec City schrieb Kati in ihrem Bericht, sie habe sich in die Stadt schockverliebt. Und da kann ich ihr nur zustimmen. Die Altstadt ist einfach unglaublich schön. Viele kleine Gassen mit Cafés und Restaurants, die meisten davon mit Außenterrassen. Die Gebäude sind im europäischen Stil aus Stein gebaut, anstelle des sonst in Kanada üblichen Holzes. Außerdem wurden die Steingebäude gut erhalten und restauriert.

Hoch über der Stadt thront das Fairmont Le Château Frontenac. Das Hotel ist eines der exklusivsten Luxushotels Kanadas und das Markenzeichen von Quebec. Es gehört zu den am häufigsten fotografierten Hotels der Welt.
Ende des 19. Jahrhunderts begann die Canadian Pacific Railway mit dem Ausbau des kanadischen Schienennetzes. Auslöser dafür war ein Versprechen vom damaligen Premierminister John Macdonald an British Columbia, dass er eine Eisenbahnverbindung vom Pazifik zu den östlichen Provinzen bauen lassen würde, wenn sich BC der Kanadischen Konföderation anschließt. Der Bau der knapp 5000 km langen Strecke dauerte etwa zehn Jahre. Eine Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass tausende Kilometer im Landesinneren noch nicht erschlossen waren und auch die Gebirgspässe erstmal gefunden und gebaut werden mussten. Und das im 19. Jahrhundert. Die Bauarbeiter kamen damals zumeist aus China und viele überlebten den Bau leider nicht.
Da die Züge zur damaligen Zeit keine Speisewagen hatten, fing die Canadian Pacific Railway an, entlang der Strecke große Hotels für ihre reisenden Gäste zu bauen. Das erste große Stadthotel war das 1888 eröffnete Hotel Vancouver. Kurz darauf eröffnete in Banff das erste ländliche Hotel, das Banff Spring Hotel. Das Hotel war ein so großer Erfolg, dass drum herum der erste Nationalpark Kanadas errichtet wurde. Weitere Hotels folgten, darunter das Chateau Frontenac, das nun über Quebec wacht. Eines haben viele der Fairmont Hotels gemeinsam: Sie sehen mehr aus wie Schlösser, als wie Hotels. Wenn man vor ihnen steht, kann man kaum glauben, dass solche riesigen, massiven und herrschaftlichen Gebäude tatsächlich von vornerein als Hotels gebaut worden sind.

Vor dem Hotel befindet sich eine große Holzterrasse, von der man eine tolle Sicht über den Fluss und den Kreuzfahrthafen (hier halten genauso viele Kreuzfahrtschiffe wie in Halifax) hat. Anschließend an die in den 1870er Jahren errichtete Terrasse anschließend, wurde 1958 eine Holzpromenade von 655 Metern Länge gebaut. Mit insgesamt 310 Stufen auf den Hang gebaut, bietet sie einen Spaziergang mit Aussicht auf den Fluss und die gegenüberliegende Seite.

Gleich am Tag meiner Ankunft habe ich eine vom Hostel organisierte zweisprachige Stadtführung mitgemacht. Leider die schlechteste, die ich bisher hier in Kanada erlebt habe. Die Führerin war sehr konfus, wesentlich mehr aufs Französische konzentriert, als aufs Englische. Ihre englischen Ausführungen waren viel kürzer als die französischen, oft vergaß sie diese aber auch ganz. Oder, wenn wir sie dran erinnerten, dann meinte sie schon die Hälfte auf Englisch erzählt zu haben und setzte irgendwo in der Mitte ein. Naja, um einen groben Überblick über die Altstadt zu bekommen, hat es gereicht. Bei Interesse hätte ich aber noch genug andere Stadtführungen zur Auswahl gehabt. Bei jedem Gang durch die Altstadt hier, begegnet man mindestens dreißig bis vierzig von denen. Ich habe noch nie so viele Stadtführungen auf einem Haufen gesehen, die Busse noch nicht mal mit eingeschlossen.



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