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Happy Hour

Veröffentlicht: 22.11.2023

Kurz vorweg: Nadine gewinnt immer noch jedes Mal beim Kniffeln und geheiratet habe ich auch noch nicht - sad story. Aber abgesehen von meinen Niederlagen hatte ich eine wirklich tolle Zeit in Vietnam. Der Phong-Nha-Nationalpark - übrigens der größte Vietnams - konnte mich wiedereinmal mit einer atmenberaubenden Landschaft beeindrucken. Als wir einen Tag alleine mit dem Roller die Gegend erkundeten, fühlten wir uns wie in einem Avatar-Film. Eine Abenteuertour durch eine der größten Höhlen Vietnams, die Ruc-Mon-Höhle, sorgte dann auch nochmal für ordentlich Adrenalin. Wir sind bei solchen Touren zwar immer mal wieder irritiert, was genau passiert oder was wir erwarten können. Aber hey, man kann auch mit Sandalen durch einen Fluss voller Blutegel laufen, ohne Sicherung einen Berg hochklettern oder sich von der Strömung im Fluss treiben lassen und hoffen, dass man nicht an den großen Steinen hängen bleibt. Wir haben es auf jeden Fall alle überlebt und hatten mega Spaß an dem Tag.

Nach so viel Natur und Abenteuer ging es dann mit dem Nachtbus wieder in die Stadt nach Hoi An. Und jetzt ratet mal, wer wieder im totalen Buschaos versunken ist? Genau, wir! Naja, immerhin hat uns dann doch noch ein Bus eingesammelt und wir verbrachten die Nacht im schmalen Gang auf dem Boden. Das Gute ist, dass ich dort so eingeklemmt war, dass ich weder nach links, noch nach rechts rollen konnte.

Hoi An selber hat mir total gut gefallen, nur leider hatten die starken Regenfälle an den Tagen zuvor für große Überschwemmungen gesorgt. Von daher waren uns dort ein wenig die Hände gebunden und unsere Tage dadurch ein bisschen ruhiger. Aber bei einem Kochkurs konnten wir endlich unsere Lieblingsspeisen nachkochen und die Rezepte mit nach Hause nehmen. Der nächste Kochabend in Berlin ist also gesichert. Und ganz ehrlich? Als würde uns so eine Überschwemmungen abhalten. Einfach Flipflops anziehen und durch das kniehohe Wasser zur nächsten Bar laufen - easy.

Um die Reise von Nord- nach Südvietnam abzurunden, flogen wir dann nochmal in den Süden nach Ho Chi Minh. Dort scheint alles schon etwas westlicher zu sein und wir konnten die letzten Tage angenehm ausklingen lassen. Außerdem konnten wir von daaus noch einen Ausflug zu den Cu Chi Tunneln und ins Mekong-Delta machen. Uns wurde richtig viel über das Land erzählt und wir hatten nochmal ganz andere Einblicke. Vietnam blickt schon auf eine teilweise echt dunkle Geschichte zurück.

Mit dem Abstecher in den Süden sollte unsere Zeit hier aber auch enden. Ich blicke auf 3 tolle Wochen zurück und ich bin mehr als positiv überrascht von dem Land. Die Natur, die Menschen, das Essen und die unterschiedlichen Aktivitäten haben mich total abgeholt und ich würde jederzeit wieder kommen.

Tatsächlich merke ich aber auch, dass mich das viele Reisen und das rastlose Leben in den letzten Monaten ein wenig müde machen. Was nicht heißt, dass ich es nicht mehr genieße - im Gegenteil, ich fühle mich irgendwie sogar richtig angekommen mittlerweile. Ich glaube, ich könnte ewig durch die Welt reisen. Aber ich muss eben auch nicht mehr von jedem Backpacker die Lebensgeschichte hören oder immer mittendrin im Hostelleben sein. Ich kann auch gut einfach mal alleine mit Nadine sein, eine Serie schauen oder ein Buch lesen. Ich würde sagen, dass wir insgesamt ein wenig ruhiger reisen und weniger die oberflächlichen Bekanntschaften machen, sondern dann schon eher tiefer und länger mit den Leuten ins Gespräch kommen. Da ist es uns auch mittlerweile ganz egal, wenn wir mal nicht alles sehen, sondern einfach mal ausschlafen und in den Tag hineinleben. Wobei unser Wecker auch wirklich immer noch oft genug früh morgens oder auch mal mitten in der Nacht klingelt, weil wir uns wieder irgendein Abenteuer in den Kopf gesetzt haben. 

Wie dem auch sei, gerade sitzen wir im Bus nach Kambodscha. Und wie es immer so ist, ließ die Kommunikation und Transparenz mal wieder ein wenig zu wünschen übrig und wir hatten keine Ahnung, wie es am Grenzübergang abläuft. Der Busfahrer hat uns einfach unsere Pässe und 40 Dollar abgenommen, zum Mittagessen geschickt und irgendwann bekamen wir unsere Pässe wieder - mit Stempel und Visum. Vor ein paar Monaten hätte ich dem Busfahrer noch den Vogel gezeigt, wenn er mir einfach so den Pass abgenommen hätte, aber mittlerweile vertraue ich einfach darauf, dass alles seinen richtigen Gang nimmt. Bislang klappte ja auch immer alles, auch wenn zwischendurch immer mal wieder ganz viel Unsicherheit, Chaos und Verwirrtheit mitspielt.

Aber die süßen Mäuse hier haben uns offenbar gut über die Grenze gebracht und in ein paar Stunden sollten wir unser erstes Ziel in Kambodscha erreichen. Kambodscha ist für uns tatsächlich mehr ein Durchreiseland, um nach Thailand zu kommen, aber ich bin trotzdem sehr gespannt, was mich in der Woche hier erwartet. Mehr dazu dann im nächsten Eintrag.

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