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Glückskinder

Veröffentlicht: 20.07.2023

Der letzte Beitrag ist zwar erst ein paar Tage her, aber ich möchte noch ein paar abschließende Worte zu Kolumbien loswerden, bevor es nach Ecuador geht.

Nachdem Nadine und ich noch ein paar schöne Tage in Salento und der Hauptstadt Bogotá verbracht haben, sitzen wir nun am Flughafen und warten auf unseren Flieger. Wo ist die Zeit geblieben?

In Salento haben wir, wenn auch eher wieder zufällig, eine wunderschöne Wanderroute entdeckt, die durch den Dschungel, über Hängebrücken, an Wasserfälle vorbei und zu den höchsten Palmen der Welt führte. Die nicht erwarteten zurückgelegten Höhenmeter haben zwar so gar keinen Spaß gemacht und sorgten für das ein oder andere böse Wort, aber die Aussicht hat alles wieder vergessen lassen. Und um das Ganze abzurunden wurden wir nachmittags exklusiv über eine Kaffeefarm eines kleinen Familienunternehmens geführt. Nachdem ich nun weiß, wie viel Arbeit darin steckt, bis das Endprodukt bei uns in Deutschland landet, werde ich meinen Kaffee in Zunkunft definitiv mehr zu schätzen wissen als vorher - selbst die Plörre auf der Dienststelle schmeckt jetzt bestimmt besser. :D

Die Busreise nach Bogotá war dann - wie bereits gewohnt - lang, kurvig und chaotisch, aber auch diesmal kamen wir ohne größere Komplikationen an unser Ziel. Es ist schon wirklich verrückt, dass wir mittlerweile nicht mal mehr irgendwelche Zeiten etc. recherchieren, sondern einfach irgendwann mit Sack und Pack losstiefeln und uns darauf verlassen, dass schon bei Zeiten ein Bus kommt, der uns mitnimmt. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir Glückskinder sind und immer (relativ) problemlos und mit weiteren witzigen Erinnerungen an's Ziel kommen. Zumal Fahrpläne und Abfahrtszeiten hier eh nur so zur groben Orientierung dienen, mehr nicht. :D Der arme Kontrollfreak und die Perfektionistin in mir sitzen glaube ich mittlerweile gemeinsam in einer dunklen Ecke und weinen oder lachen vielleicht auch schon wieder. Ich weiß es nicht. :D

In Bogotá haben wir uns dann noch ein bisschen Kultur und Großstadtfeeling gegönnt und sind nun bereit das Kapitel "Kolumbien" abzuschließen und gegen das Kapitel "Ecuador" einzutauschen.

Mein Fazit zu Kolumbien: beeindruckend! Ich kann nicht mal genau sagen, warum die Zeit in Kolumbien mich so geprägt hat, aber es zählt definitiv zu meinen Highlights. Vielleicht ist es aufgrund der recht langen Zeitspanne, die ich durch die Freiwilligenarbeit dort verbracht habe. Vielleicht ist es, weil die zwischenzeitliche Zwangspause in Chile für Chaos im Kopf gesorgt hat. Vielleicht ist es die Schwesternzeit mit der Lüdden (sorry Nadine, ich werde dich immer so nennen :D). Ganz bestimmt sind es aber die Menschen dort, das Lebensgefühl, die Natur und das Klima, die meine Zeit unvergesslich gemacht haben. Ich nehme so viele schöne Erinnerungen mit.

An alle Skeptiker, die eine Kolumbienreise für viel zu gefährlich halten: Dieses Land hat so viel mehr als nur die dunkle Seite der Kriminalität zu bieten. Natürlich gibt es in Kolumbien Ecken, die man meiden sollte und ich musste das ein oder andere Mal wachsamer sein. Natürlich fällt man als Weißgesicht in Kolumbien auf, wird angesprochen, angehupt, zum tanzen aufgefordert oder einem werden Drogen gefühlt wie Sonnenbrillen angeboten. Natürlich sieht man hin und wieder die Polizei oder das Militär mit Langwaffen durch die Gegend spazieren, als sei es völlig normal. Natürlich hört man auch die ein oder andere sehr unschöne Erfahrung von anderen Backpackern. Aber Kolumbien ist ja eben auch nicht Deutschland. Genau aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mich für Kolumbien entschieden und kann jedem nur eine Reise in dieses wunderschöne Land empfehlen. Es lohnt sich! 

So, und jetzt bin ich gespannt, was Ecuador zu bieten hat.

In diesem Sinne: Tüss Bogotá, Hallo Quito. Ich kann's kaum erwarten!

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