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DKMS - Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.

Veröffentlicht: 04.07.2023

So, und nun nochmal wie versprochen ein paar Zeilen zu der Spende.

Die DKMS hat organisatorisch wirklich eine Glanzleistung hingelegt und innerhalb kürzester Zeit alles für mich organisiert. Flüge, Hotel, jegliche Transfers und Termine im Krankenhaus. Ich musste mich diesbezüglich um nichts kümmern und einfach nur zusehen, dass ich mich und meine Stammzellen nach Chile bewege.

Bei der Voruntersuchung wurde mir aufgrund der vielen noch offenen Fragen und der verschiedenen zu durchlaufenden Stationen ein Dolmetscher an die Seite gestellt. Gonzalo konnte mir alles auf Englisch übersetzen und gab mir dadurch sehr viel mehr Sicherheit. Nebenbei erzählte er mir während der Wartezeiten noch viel über Chile, gab mir Sightseeing-Tipps und wir konnten uns über Deutschland und Chile austauschen. Trotz des Aufenthaltes im Krankenhaus war es also ein gelungener und vor allem spannender Tag für mich.

Nach ein paar Tagen kam dann auch schon das "Go" für die Spende.

Am Tag der Spende war ich froh, dass ich den Ablauf bereits vom letzten Jahr aus Deutschland kannte. Die Krankenschwestern sprachen nämlich leider kein Englisch, waren aber sehr herzlich und sehr darauf bedacht, dass es mir gut geht.

Gleich am Anfang fing mein Kreislauf leider an zu streiken und Vokabeln wie "mir wird schwindelig" oder "meine Hände und Füße kribbeln" hatte ich vorher natürlich nicht gelernt. Dumm eigentlich. :D

Naja, spätestens nachdem mein Gesicht die weiße Farbe des Kissens angenommen, ich kalten Schweiß auf der Stirn hatte und meine Augen sich gefühlt ins Innere meines Kopfes verabschiedeten, brauchte es auch keine Worte mehr. :D

Das sorgte kurzzeitig für ein bisschen Stimmung in dem sonst doch recht ruhigen Stationsalltag der Schwestern und für eine regelmäßige Fütterung mit Schokolade für mich. Man könnte meinen, ich hätte es geplant. :D

Nachdem ich ein bisschen Wasser, Zucker und eine Infusion bekommen habe, war aber auch alles wieder tutti.

Wer mich kennt, kann vielleicht erahnen, dass 7 Stunden Stillsitzen und dabei aufgrund der Zugänge nicht mal die Arme bewegen können, vielleicht nicht zu meinen Stärken gehört, aber es haben sich wirklich alle super um mich gekümmert. Ich wurde von mehreren Ärzten, Schwestern und DKMS-Mitarbeitern besucht, die nach dem ganzen Email-Verkehr auch mal ein Gesicht zu meinem Namen haben wollten und es wurde sogar extra für mich eine Tierdoku auf Englisch angemacht. So verging die Zeit dann doch recht schnell und ich habe aufgrund der Dokus nun Lust noch mehr Länder zu bereisen. Sorry, aber die 8 Monate reichen nicht. :D

Naja nach 7.5 Stunden konnte ich das Krankenhaus dann zwar ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber zufrieden wieder verlassen. Für mich sind es nur zwei kleine blaue Flecken und ein paar Tage "matschig" fühlen gewesen, für meinen Empfänger hoffentlich die erneute Chance auf Leben. Ich wünsche ihm und seiner Familie anonymerweise ganz viel Kraft. Du schaffst das!

Fazit: Man muss für so eine Spende nicht als Held/in gefeiert werden. Leben retten kann so einfach sein, für (fast) jeden für uns. Und weil es so wichtig ist, kommt hier der erneute Aufruf zur Registrierung:

 https://www.dkms.de/aktiv-werden/spender-werden

Meine Nachuntersuchung kann zum Glück während meiner Zeit in Deutschland/Europa stattfinden, von daher steht meiner weiteren Reise in Südamerika nun nichts mehr im Wege.

Ich habe für mich sehr viel aus dieser "Zwangspause" mitnehmen können und denke, es hatte schon alles irgendwie seinen Grund -  von der obersten Priorität der Spende mal abgesehen.

In diesem Sinne: Danke liebe DKMS, dass jede/r von euch so einen guten Job macht und ihr scheinbar Unmögliches möglich macht.

So und nun bin ich sowas von bereit, wieder zurück ins heiße, chaotische, laute und bunte Kolumbien zu fliegen. Ich freue mich auf den "LorenzenDoubleTrouble" mit Nadine und sogar auf die ranzigen Backpacker-Absteigen, Sand im Bett, Salz in den Haaren und Ameisen in der Küche. :D Hauptsache es wird wieder wild und abenteuerlich, denn genau das brauche ich jetzt. 

Liebe Grüße vom Flughafen und Tschüsli-Müsli

Antworten (1)

Henry
Nen Stück Schoki könnte ich jetzt auch vertragen #nightshift 😄 !RESPECT! for taking on such hardships! 💪🏻

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