Where the grass is greener
Where the grass is greener
vakantio.de/301days

Ab in den Süden

Veröffentlicht: 19.02.2017

Wellington begrüßte uns am 31.12. mit tosendem Wind und Schmuddelwetter, aber das konnte uns ausnahmsweise egal sein, denn dort hatten wir für die Silvesternacht zwei Betten in einem Hostel gebucht. Das bedeutete für uns nach 3 Monaten im Auto endlich mal wieder in einem richtigen Bett mit Dach über dem Kopf zu schlafen. Unser 4-Bett Zimmer teilten wir uns mit einem holländischen Pärchen, mit dem wir später noch zusammen in’s neue Jahr feiern würden. Zuerst einmal wurden wir von ihnen jedoch auf Oliebollen eingeladen, ein traditionelles holländisches Gebäck zu Silvester, das die beiden in der Küche gebacken hatten. Nach ein paar Bierchen und zusammen mit zwei weiteren Holländern machten wir uns dann auf den Weg in die Stadt, denn dort sollte ein Konzert mit anschließendem Feuerwerk stattfinden. Trotz stürmischem Wind und Nieselregen machten wir es uns am Wasser gemütlich, futterten Olliebollen und freuten uns als Erste in’s Neue Jahr zu feiern. Da die ganze Stadt jedoch eine Liqour Ban Area war, mussten wir auf weiteren Alkohol verzichten und nippten lediglich um kurz nach 0:00 Uhr an einer Gemeinschaftssektpulle. Als das Feuerwerk dann zu Ende war und noch ein paar Nackte in’s Wasser gesprungen waren, verflüchtigten sich die Menschenmassen aber ziemlich schnell und zogen weiter in die Bars der Stadt. Wir folgten noch einer Weile dem Treiben, doch da man bei jeder Bar mindestens eine Stunde im Regen anstehen musste und in den Straßen hunderte deutsche Jugendliche Ballermann-Hits gröhlten, entschlossen wir uns noch zu McDonalds zu gehen und dann zurück in’s Hostel. Wir mussten am nächsten Tag nämlich früh raus, um unsere Fähre auf die Südinsel zu erwischen.

So verfrachteten wir uns und unser Zuhause am nächsten Tag auf die Fähre, welche die Meerenge zwischen Nord- und Südinsel überqueren sollte. Obwohl man denken könnte, dass die Strecke nicht besonders lang ist, waren wir trotzdem 4 Stunden unterwegs und dank dem ordentlichen Seegang wurde es mir dabei ganz schön schlecht. Da waren wir beide ganz schön froh, als wir endlich in Picton ankamen und uns ein Lager für die Nacht suchen konnten. Dieses fanden wir direkt am Meer in den Marlborough Sounds, wo uns am Abend sogar noch ein kleiner Pinguin einen Besuch abstattete. So ging unsere Reise durch die Südinsel ja gut los! Am nächsten Tag ging es für uns dann schon wieder weiter Richtung Nelson. Auf dem Weg dahin statteten wir einem Drehort aus dem Hobbit einen Besuch ab. An einem ziemlich unscheinbaren Flussabschnitt wurde hier die Barrel-Szene gedreht, bei der die Hobbits in Fässern vor den Orks geflohen sind. Um das zu erkennen, muss man aber wohl ein wahrer Hobbit-Nerd sein. Als wir schließlich in Nelson ankamen, waren wir etwas überrascht, dass sich hier der Freedom Campingplatz mitten in der Innenstadt befindet. Die Stadt stellt hier ab 17:00 Uhr tatsächlich ihren städtischen Parkplatz für alle Camper kostenlos zur Verfügung. Auch wenn man sich dann etwas komisch vorkommt inmitten von Einkaufsläden im Auto zu schlafen und dabei nicht gerade das typische Neuseeland Outdoor Feeling aufkommt, waren wir froh hier ein paar Nächte umsonst unterzukommen. Wir hatten nämlich bereits vor einigen Wochen unsere Campingplatzaufenthalte für unseren ersten Great Walk durch den Abel Tasman Nationalpark gebucht, weshalb wir in der Region ein paar Tage totschlagen mussten. Um uns genau auf diese 3-tägige Wanderung mit Übernachtungen im Zelt vorzubereiten hatten wir davor noch eine 2-tägige Wanderung (den Nydia Track) geplant. Diese sollte zu einer schönen Bucht in den Marlborough Sounds führen, wo wir dann in unserem Zelt übernachten und am nächsten Tag zurücklaufen würden. So machten wir uns nach ein paar Tagen in Nelson auf den Weg zum Startpunkt unserer „Probewanderung“. Wir liefen noch voller Motivation los und erreichten bereits am frühen Nachmittag unser Ziel. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten und Toni im türkisblauen Wasser der traumhaft schönen Bucht ein paar Bahnen gezogen hatte, machten wir uns an die Zubereitung unseres Abendessens. Reis. Das war natürlich nicht der Knaller aber nach ein paar spannenden Runden Mau-Mau freuten wir uns ohnehin darauf einfach nur zu schlafen. Dies war jedoch nicht so einfach wie gedacht. Denn aufgrund unseres jugendlichen Leichtsinns hatten wir uns lediglich zwei Isomatten gekauft, auf denen wir auf dem steinharten Boden die Nacht verbringen wollten. Nach einer schlaflosen Nacht und mit schmerzenden Knochen, war unsere Laune am nächsten Morgen nur mäßig gut. Immerhin wurde uns dadurch klar, dass wir für unseren Great Walk noch dringend Luftmatratzen kaufen mussten. Mit steifen Knochen machten wir uns am nächsten Morgen auf den Rückweg und als wir endlich unser Auto erreichten, waren wir wahnsinnig glücklich die nächste Nacht wieder im Auto schlafen zu dürfen.

Einen Tag später machten wir uns auch bereits wieder auf den Weg zurück nach Nelson. Von hier aus wollten wir noch den restlichen Norden der Südinsel erkunden bevor es mit unserem Great Walk losgehen sollte. In Nelson kauften wir uns dann erst einmal zwei Luftmatratzen für’s Wasser, von denen wir hofften, dass sie uns für die zwei Nächte im Zelt halten würden und Toni kaufte sich hier endlich seine langersehnte Angel. Gut ausgestattet ging es für uns dann weiter Richtung Norden, nach Collingwood. Hier blieben wir für eine Nacht auf einem netten Campingplatz, dessen Besitzer Toni noch ein paar Kniffe mit der neu erstandenen Angel zeigte und bei dem wir am Abend unsere erste wildlebende Robbe sahen. Am nächsten Morgen wollten wir dann noch weiter zu einem schönen Strand mit Robbenkolonie und zum Farewell Spit fahren, einer weit ins Meer reichenden Landzunge. Dies sollte auch der traurige Schauplatz sein an dem 2 Monate später mehr als 300 Wale stranden würden...

Nachdem wir hier alles erkundet hatten, ging es für uns wieder zurück Richtung Süden nach Kaiteriteri, einer kleinen Stadt am Rande des Abel Tasman Nationalparkes, von wo aus wir am nächsten Morgen unseren Great Walk beginnen würden.

Antworten

Myanmar
Reiseberichte Myanmar
#newyear#newyearseve#wellington#oliebollen#penguin#seals#wandern#angeln#outdoors#northisland#southisland#neuseeland#newzealand#marlboroughsounds