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Etappe 23: Von Kotor nach Shkodra

Veröffentlicht: 19.11.2021

Heute war wieder eine längere Etappe geplant. Shkodra ist eine der größten Städte in Albanien und liegt am gleichnamigen See, den sich das Land mit Montenegro teilt. Zunächst ging es aber mit dem Rad von Kotor weiter Richtung Süden. Dazu mussten einige Höhenmeter überwunden werden, was nochmal einen schönen Ausblick über die Bucht gab. Noch in Montenegro wäre ich fast von Schafen überrannt worden, die von einem Schäfer auf der Straße über die Gegenspur gehetzt wurden und in der Kurve nicht mit mir gerechnet hatten. Etwas weiter entlang der Strecke wurde mir wieder klar, dass man nicht immer auf sein Navi hören, sondern im Zweifel einfach der Hauptstraße folgen sollte. Es war Schieben über Schotterpiste und steile Hügel inklusive gesperrten Wegen angesagt. Dafür durfte ich Bergdörfer in Montenegro sehen, in denen Touristen definitiv eine Rarität sind. Viele ungläubige Gesichter und Englisch natürlich Fehlanzeige. Nach diesem netten Umweg war ich dann doch wieder froh über asphaltierte Straßen, die man sich dann natürlich aber mit Autos teilen muss. Wieder an der Küste ging es durch die beiden touristischeren Orte Budva und Bar, die jeweils für eine kurze Pause dienten. Danach ging es nochmal bei Gegenwind durchs Gebirge. Die daran anschließende Ebene von Ulcinj hatte etwas ganz Besonderes. Vielleicht war es die Lichtstimmung oder die vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Bevölkerung der Region ist hauptsächlich muslimisch, nirgendwo sonst in Montenegro oder Albanien habe ich viele Frauen mit Kopftuch gesehen. In beiden Ländern gilt ein Großteil der Bevölkerung zwar als gläubig (sowohl Christentum als auch Islam), aber wenig "aktiv religiös" (viele Kirchen und Moscheen, nur wenige gehen regelmässig rein). Die Fahrt durch diese Ebene war auch insofern überraschend, da es über die Hauptstraße ging, aber wie ausgestorben war. Auch der Grenzübergang bei Sukobin war halb verlassen, obwohl es der einzige Grenzübergang südlich des Shkodra-Sees ist! In Shkodra angekommen hätte es eigentlich kein Problem sein müssen, das Hostel (6€, Frühstück inklusive!) auch ohne mobile Daten zu finden. Aber die Adresse von Booking.com war veraltet, so hat es noch eine knappe Stunde nach Ankunft im Dunkeln gedauert, bis ich als einziger Gast im schönen und großen Hostel war. Ein spannender Tag mit vielen Herausforderungen und zum ersten Mal das Gefühl, in einer exotischen Gegend und fremden Kultur angekommen zu sein! 

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