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Sonntag, 1. August 2021

Veröffentlicht: 02.08.2021

Ich fliege ganz sicher nie mehr nach Griechenland...

....höre ich eine junge Frau in der Warteschlange hinter mir.
Doch der Reihe nach:

6.30 Uhr - Aufstehen, Anziehen und mit Sack und Pack draussen warten.

6.50 Uhr - Ein Minibus fährt vor und eine junge, hübsche Frau steigt aus. Sie heisst Aria und ist meine Chauffeuse. Ich sei die Einzige bis nach Rethymnon. Sie holt sich fast einen Bruch mit meinem grossen Koffer. Habe sie vorgewarnt, dass er sehr schwer sei..... Und doch war sie erstaunt, dass er wirklich so schwer war. smile

7.50 Uhr - wir halten bei einer Bäckerei und ich kommen, und dies wird das Beste an diesem ganzen Tag sein, tatsächlich nochmals ein leckeres Bougatsa zum Frühstück! YAMMMMMMY.

8.00 Uhr - ich werde von einem anderen Minibus aufgeladen. Dieser geht von Hotel zu Hotel und sammelt die Abreisenden ein.
Unterwegs bricht mir einer meiner beiden Reissverschluss-Griffen meines Rucksacks ab. Dort wo das grosse Fach mit dem Laptop drin ist. Also dort wo die Henkel angemacht sind! Bingo! Aber, ich habe ja noch einen zweiten Griff. Ist zwar etwas umständlich, aber so kann ich den Rucksack immerhin noch öffnen/schliessen und vor allem ihn an den Rücken hängen!

9.30 Uhr - Ankunft am Flughafen.

9.31 Uhr - Chaos pur! Man kommt fast gar nicht ins Gebäude rein. Alle stehen rum und wissen nicht in welche Richtung sie gehen müssen. Menschen laufen in alle Richtungen. Koffer überall. Kinder die entweder im Wagen oder zu Fuss durch das Gewimmel geschoben werden. Uff.

Als Erstes folge ich dem Schild 'Gepäck verpacken'. Ich habe den Eindruck, dass ich dem Reisverschluss meines grossen Koffers nicht trauen kann. Und ich wil auf gar keinen Fall all meine Sachen irgendwo zusammen sammeln müssen! 8 Euro kostet das umwickeln in Plastikfolie. Egal. Jetzt kann nichts passieren.
Dann sehe ich auf der Anzeigetafel als letzten Flug der gelistet ist, den Flug um 11.25 Uhr. Okay.... und meiner geht um 13.30 Uhr. Alos 2 Stunden warten bis das Checkin beginnt. Na bravo. Zuerste stehe ich irgendwo an der Wand um möglichst niemandem im Weg zu stehen. Pha! Netter Versuch. Nach dem zweiten Koffer der mir über die Füsse gezogen wird, ergreife ich die Flucht in den rechten Teil des Flughafens. Dort sind die Shops und Bars. Und auch eine Hand voll Sitzplätze. Ja, eine Hand voll. Ich stehe mir alos 1.5 Stunden lang die Füsse in den Bauch. Zwischendurch frage ich meine Nachbarn, ob sie auch mein Gepäck aufpassen. Ich muss zur Toilette und Wasser kaufen gehen. Alles okay. Soweit. Immer wieder gehe ich zur Anzeigetafel um zu checken wann endlich der Swiss-Flug erscheint.

11.15 Uhr - endlich erscheint der Flug nach Zürich auf den Tafeln. Ich stehe optimal, weil der Schalter 13 ist gleich ein paar Meter nebenan. Der Checkin-Schalter öffnet. Sofort bildet sich eine lange Schlange von Passagieren. Ich habe gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt und bin in Position 7. Also ganz weit vorne. Links daneben ist die Warteschlange für die Business Gäste. Dort stehen vor allem Familien mit viel Gepäck und Kinderwagen und Kindern...... 

12.15 Uhr - ich bin immer noch am Warten. Position 5! Und das Schlimmste an Allem ist die Hitze. Es ist 31 Grad und weder ein Ventilator noch eine Klimaanlage schaffen Abhilfe. Menschen ganz nahe beieinander, alle tragen Maske, alle Schwitzen, alle beginnen sich zu nerven weil es nicht vorwärts geht.... Weshalb? Tja, das war eigentlich gar nicht so offensichtlich. Später habe ich entdeckt, dass für die beiden Warteschlangen nur 1 Gepäckbanb zur Verfügung stand! Dies macht schon Mal alles sehr langsam. Zudem hatten die Familien ein Problem mit den Dokumenten. Und anstatt die Familie beiseite zu nehmen und die anderen abzufertigen, mussten alle warten und warten und warten. Bei unserer Warteschlange kam das Gespräch auf die fehlenden Doukmente. Von dem Päärchen vor mir, habe ich erfahren, dass jeder, der in die Schweiz einreist, ein Formular ausfüllen muss. Hoppla. Davon habe ich nichts gewusst. Und glaubt mir, nicht nur ICH habe davon nichts gewusst! Sie gaben mir dann den Link und so konnte ich das Formular gemütlich ausfüllen. Denn vor uns ging ja immer noch nichts.....
Die Stimmung wurde immer schlechter. Die junge Frau, von welcher mein Titel-Zitat kommt, wurde immer genervter. Als sich dann noch Leute vorne an die Schlange schmuggelten (weil sie bereits Tickets hatten und nur noch Gepäck aufgeben mussten) war sie völlig aus dem Häuschen. Ihr Freund versuchte es mit beruhigenden Worten. Es bringe doch nichts und wäre nur Energieverschwendung. Doch sie, griff ihn an und meinte er solle solche Idioten nicht auch noch in Schutz nehmen! Ringsum fingen alle, die einen Fächer hatten, sich kalte Luft zuzuwedeln. Mir lief der Schweiss den Rücken hinunter und in die Augen. Sehr unangenehm und zu allem kamen dann noch meine Wallungen dazu. Teils musste ich mich wirklich konzentrieren, dass ich nicht zusammenklappe! Dieses Glück hatten nicht alle. Eine alte Frau ist zusammengebrochen und musste betreut werden. Da sich die Warteschlange wirklich 1 Stunde lang keinen Zentimeter bewegt hat und von hinten alle angefangen haben zu motzen und zu drücken, wurde es auch vorne nicht wirklich angenehmer. Wenn dies so weiter geht, dann geht unser Flug erst in 4 Stunden oder so!!

Ich habe schon ein paar Sachen erlebt, aber dieses Chaos ist unglaublich! Wir wurden weder informiert, wesahlb es nicht vorwärts ging und es kam niemandem in den Sinn, uns evtl. Wasser zu bringen oder so.

12.55 Uhr - ich habe es geschafft! Erst ein hin und her mit einer anderen Flughafenmitarbeiterin auf Griechisch und ich habe nur 'Standby' verstanden. Hä, wie bitte? Doch dann war alles anscheinend doch gut. Das BAG-Formular, den Covid-Test zeigen und das war's dann auch schon. Mein angemeldetes Mehrgepäck war kein Thema. Also gehe ich davon aus, dass sie dies im System gesehen und deshalb nicht auf die 28 anstatt 23 Kilo reagiert hat! Mir egal. Hauptsache das Gepäck kommt in diesem Chaos dann auch wirklich in Zürich an!

1.5 Stunden von Position 7 auf Position 1! Und jetzt kann man sich nur versuchen vorzustellen wie es ist, wenn man zuhinterst ansteht.
Jetzt nix wie zu den Gates. Dann die Sicherheitschecks. Diese wurden nicht sehr genau genommen. Auch gut. Und zack! Der zweite Griff meines Reissverschlusses ist auch weg. Also kann ich meinen Rucksack nicht schliessen und ihn auch nicht mehr anziehen. Mist! Jetzt schnell schauen ob ich im Duty Free einen Neuen finde. Ja, hat es. Ab 50 Euro aufwärts. Super. Na dann. Kaufen, umpacken, alten entsorgen und endlich zum Gate gehen. Auch dort reden die wieder irgendwas von 'Standby von meinem Flug und funkt mit einer Kollegin! Hey, wenn ich jetzt keinen Platz auf diesem Flieger habe, dann drehe auch ich definitiv durch! Und schon wieder scheint doch alles okay zu sein. 

13.05 Uhr - Transfer zum Edelweiss-Flugzeug auf der Piste. Einsteigen und meinen Super-Platz beziehen. Ich sass in der ersten Reihe nach der Business Klasse. Dort wo die Beinfreiheit so extrem gross ist. Juhui. Wenigstens ein guter Platz. Bis jetzt ist der Flieger fast leer.... aber immerhin klimatisiert und so konnte ich etwas runterkühlen und runterfahren.

15.05 Uhr - wir heben mit 327 Passagieren ab! Anstatt um 13.30 Uhr. Okay, das wird ein langer Tag. 

17 Uhr - Nach knapp 3 Stunden, minus 1 Stunde Zeitverschiebung Landung im 18 Grad kühlen, nassen Zürich. Zum Kofferband laufen und warten. Mit viel Glück kann ich meinen Zug nach Sempach um 17.38 Uhr schaffen. Denkste! Mein Koffer gehörte zu den Letzten! 

17.50 Uhr - durch den Zoll und zu den Gleisen. Die Fahrstühle waren fast alle defekt und mit meinem Zeugs auf die Rolltreppe war nicht möglich. Also einen Fahrstuhl finden, dort einen Slot kriegen (ich war nicht die Einzige die viel Gepäck hatte) und runter zum Gleis 4.

18.15 Uhr - Zug nach Luzern. Kann dies nicht schneller gehen! Ich will nach Hause.

19.25 Uhr - Ankunft Luzern. Coop einkaufen (Gepäck draussen beim Security gelassen).

19.45 Uhr - Zug nach Sempach.

20.02 Uhr - Ankunft zu Hause. Klingeln bei Nachbarn (weil ich ja meinen Schlüssel nicht mehr gefunden habe....). 

Wohnungstüre auf: uff, da kann man die Hitze mit dem Messer durchschneiden. Nix wie Fenster öffnen! Radio. Musik muss jetzt sein. Hä? Funtioniert nicht. Kein Strom. Herd? Kein Strom. Bingo. Ich habe keinen Strom in meiner Wohnung! Scheisse!
Da Judith mir etwas von Stromproblem und Aussenstore geschrieben hatte, wusste ich, dass es damit zuammenhängen musste. Im Sicherungskasten alles ausschalten und wieder einschalten. Juhui. Funktioniert. Wenigstens das.

Auspacken, Wäsche sortieren, anfangen zu waschen, duschen... Ich bin so müde und doch so aufgedreht. Dieser Scheiss-Tag hat mich gefordert und geschafft.

Ach ja: Happy 1. August liebe Schweizer!

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