Veröffentlicht: 29.07.2021
Die Tage vergehen wie im Fluge
Ausschlafen klappt hier einfach nicht ganz so gut. Also bin ich um 9 Uhr schon wieder im Auto in Richtung Halbinsel 'Palechora' im Südwesten. Für die Hinfahrt habe ich bewusst die deutlich längere und verwinkelte Bergstrecke gewählt.
Doch erst gibt es noch einen kleinen Umweg zum ältesten Olivenbaum der Welt (!) nach 'Ano Vouves'. 3500-5000jährig soll er sein und hat einen Durchmesser von 3,64 Meter und einen Umfang von 12,5 Meter (unten). Wie viele, alte Olivenbäume, werden die innen hohl. Man kann also im Baum drin stehen. Also bei diesem Exemplar darf man nicht rein, aber es wäre ohne Probleme möglich. Ich muss ihn anfassen und für einen Augenblick spüren. Ich mag es, Bäume anzufassen. Daneben gibt es ein Mini-Museum und einen kleinen, urchigen Laden mit Taverne inkl. Selbstgebackenes.
Doch nun auf den langen Weg: Immer wieder spannend diese Landschaft. Bis zuoberst zu den Windrädern in die Höhe und dann wieder bis zum Meer hinunter schlängelt sich die Strasse an Mini-Dörfer, Kirchen, Olivenhainen, Kastanienbäumen so goss wie ein Haus und neuen Fusssgängern vorbei. Die werden immer grösser! Smile
Und ich entdecke immer wieder etwas was ich mir anschauen muss oder fotografieren. Also dauert mein Weg halt noch ein Bitzeli länger. Was soll's! Die Gegend ist so schön und so abwechslungsreich. Da muss ich einfach gelegentlich genauer schauen. Und das Beste: ich habe alle Zeit der Welt!
Verbrannte Waldstücke habe ich auch gesehen. Oder einen eizelnen Velofahrer der mir auf einer sehr steilen und nicht geteerten Waldstrasse entgegen kam, oder einen kleinen Wasserfall.... und mein Navi hat mich teils von der Nebenstrasse auf die Neben-Nebenstrasse geführt. Huch. Dort fahren sonst nur Jeep's durch und keine normalen PW's. Also musste ich gaaaanz langsam und bedacht die Strecke fahren. Und schon so hat die Mittelspur teils den Fahrzeugboden gestreift. Trotz ausweichen. Abenteuer pur! Aber so macht es mir Spass. lol
In Paleochora angekommen beginnt die Parkplatzsuche. Hier gibt es anscheinend keine grossen Parkplätze. Alle schnappen sich einen Platz direkt am Strand. Und ich bin dafür spät dran. Also muss ich hin und her fahren bis es passt. Das Dorf ist klein und hat viele Tavernen, eine Burgruine und einen riesigen, breiten Sandstrand.
Von 19 bis 2 Uhr ist die Strasse unten beim Hafen gesperrt für den Verkehr. Die Tavernen stuhlen raus und es bildet sich ein gemütliches und ruhiges Ambiente direkt am Meer.
Ach ja, diese Region gehört zur wärmsten Griechenland's überhaupt. Und oh ja, dies habe ich heute sehr gut gemerkt! Eine Gluthitze.
Für die Rückreise habe ich den breitspurigen, schnellen und kürzeren Weg gewählt. Dieser wird auch mehrmals täglich von Bussen z.B. aus Chania gefahren. Auch hier gab es wieder vieles zu bestaunen.
Da ich noch Lust hatte, einen Umweg zu machen, schaute ich auf der landkarte nach, welches Kloster in der Nähe ist: 'Gonia' in Kolimbari. Dieses sieht von aussen eher bescheiden, wenn auch gross aus. Aber eher wie eine Festung... so massiv und grob.
Aber von innen... wow. Und das Museum im Untergeschoss erst! Die ältesten Bücher sind von 1681! Einfach toll. Ich habe gerade den Moment erwischt, in welchem die Mönche Ihr Abendgebet hielten. Eine ganze Weile hörte ich drinnen zu und liess mich vom Weihrauch betören.
Dann weiter nach Platanias zum Abendessen am Strand. Die Sonne ging langsam hinter dem Dorf unter und entsprechend wurde der Strand in ein leichtes Rosa gefärbt.
Das 4te Bett war letzte Nacht tatsächlich belegt..... und heute war's schon wieder leer. Die Russinnen sind noch da.