Veröffentlicht: 27.07.2021
Oh mein Gott, wer tut sich sowas freiwillig an!
Anscheinend 1000ende! Aber alles der Reihe nach:
Den Tag startete ich ganz alleine an einem kleinen See in der Nähe. Dieses Ausflugsziel ist bei den Griechen sehr beliebt. Der hölzerne Pfad macht den Rundgang angenehm begehbar.
Zumindest am Anfang. Denn plötzlich, endet dieser an der Strasse! Hä? Echt jetzt? Öhm... dann laufe ich halt auf der Strasse weiter.... immer weiter weg vom See vorallem. Als ich dann bei einem Restaurant mit Pool vorbei kam, sah ich meinen ursprünglichen Ausgangspunkt wieder. Irgendwie geht der Weg einfach nicht ringsum. Komische Sache. Also kurze Verpflegung und weiter laufen. Nach 20 Minuten kam ich dann irgendwie wieder zum See und somit zum Auto zurück.
Mein heutiges Tagesziel ist die pinkige Elafonissi Beach.
Die Fahrt durch die teils sehr schmale Topolia Schlucht war sehr eindrücklich. Inklusive Ampel und Mini-Tunnel im Einbahnverkehr. Mitten in der Schlucht befindet sich die Höhlenkapelle 'Agia Sofia' (Höhle der Weisheit Gottes): 150 Tritte führen steil hinauf in die 20x70 Meter grosse Höhle. Am 21. Mai 1969 wurde die Mini-Kirche eingeweiht (und einen Tag später kam ich zur Welt.... Zufälle gibt's. Smile)
Ich war sogar einige Minuten alleine dort und konnte dem Gurren den Tauben, die dort nisten zuhören und das Abbrennen der kleinen, feinen Kerzen beobachten. Ein besinnlicher, ruhiger Moment.
Dann ging meine Fahrt weiter. Kurz vor meinem Tagesziel besuchte ich noch das kleine Frauenkloster 'Chrysoskalitissa', welches gerade neu gestrichen wurde und auch sonst sehr gut erhalten ist.
Doch dann, dann kam es.... das Maximum von allem: Menschen, Auto's, Reisecar's, Staub, Schlaglöcher, Sonnenschirme, Badetücher, nackte Haut, aufblasbare Gummitiere, Abfalleimer..... und ich mitten drin! Oh mein Gott! Nach 30 Minuten musste ich fliehen. Ich konnte es nicht mehr aushalten. ((Leider zeigen die Fotos nicht im geringsten, was da abgeht!)) Nix wie weg hier!!!
Für den Rückweg habe ich bewusst eine andere Strecke gewählt. Eine teils seeehr unbefahrere, kurvige, enge Strecke wie sich herausgestellt hat. Smile. Aber auch wenn das Auto teils fast nicht mehr hoch kam (inkl. Klimaanlage ausschalten!) oder die Strassen in einem extrem schlechten Zustand waren, hat es richtig Spass gemacht. Denn die Aussicht und teils die Villen waren spektakulär!
Ein klitzekleines Problem hatte ich allerdings. Die Tankanzeige hat gleich zu Beginn meiner abtenteuerlichen Reise aufgeleuchtet. Kein Problem habe ich mir gedacht.... Sind ja nur ein paar Kilometer zum nächsten Ort. Okay, dann halt zum Nächsten. Okay, dann vielleicht zum Nächsten. Hoppla, jetzt fahre ich schon knapp eine halbe Stunde und habe in den kleinen Dörfern immer noch keine Tankstelle gefunden.... Huch. Jetzt wird es langsam knapp und die Anzeige geht immer mehr runter... und ich auf. Mental zumindest. Hey, wenn ich hier stecken bleibe ohne Benzin, dann findet mich so schnell niemand. Denn ich war immer alleine. Keiner hinter mir, keiner vor mir und schon gar keiner der mir entgegen kam. Schluck. Jetzt einfach hoffen und vorsichtshalber die Klimaanlage ausschalten.
Ich habe die Kilometer alle einzeln runtergezählt, dem Auto gut zugeredet und gebetet dass es klappt. Und es klappte! Uff, war ich erleichtert. Jemand hat es gut mit mir gemeint. DANKE!
Erst am Eingang zu Chania fand ich dann spontan die Taverne am Stadt-Strand. Ein leckere Abschluss eines anstrengenden, 34 Grad heissen Tages.