Veröffentlicht: 14.04.2024
07. März, 2024
Unseren Tag begannen wir ausgeschlafen und motiviert, die Wunder Thailands zu entdecken. Wir packten unsere Sachen, die im Grunde auch nur das Wichtigste wie Geldbörse, Ausweis und Schlüssel beinhalteten und zogen uns lang an. Lang bedeutete in diesem Fall, dass wir darauf achteten, Schultern und Arme ausreichend zu bedecken, da die Sonne Thailands unbarmherzig alles unter sich verbrennen konnte und da wir gerade lange Zeit im sonnenarmen Deutschland verbracht hatten, sahen wir uns selbst schon verbrannt vor dem inneren Auge.
Erster Halt war der Tempel gegenüber unseres Zimmers [Bild 1]. Thailändische Tempel, besonders die moderneren, werden gerne mit prunkvollen, ja gar etwas billig wirkendem Gold bemalt. Der Grad zwischen Prunk und Kitsch ist hier sehr dünn. Noch konnten wir nicht herausfinden, ob dies denn echtes Gold war, da viele Buddha Statuen ebenfalls mit echtem Blattgold gelegt waren. So lag es also nicht fern, dass die Architektur ebenfalls hier und da mit Echtgold besetzt war.
Die Tempelanlagen wurden von den dort ansässigen Mönchen gepflegt und verwaltet und waren für Besucher stets offen und zugänglich. Wichtig dabei war bloß, sich angemessen zu kleiden. Schultern, Brust und mindestens bis zu den Knien sollte alles gut bedeckt gewesen sein.
Die Gebäude wurden stets barfuß betreten, was einen vor die ein oder andere Herausforderung stellte, da die Schuhablagen oft in der prallen Sonne und auf Steinplatten standen.
In Thailand war es nicht gestattet, mit den Füßen in Richtung des Buddha zu sitzen oder gar mit dem Fuß auf jemanden zu zeigen, gelten sie hierzulande nämlich als schmutzigstes Körperteil.
Im Inneren eines Tempels waren eine Art Erhöhungen, beziehungsweise Podeste. Diese waren einzig den Mönchen zum Sitzen vorbehalten [Bild 2]. Die Wände schmücktem aufwändige Wandmalerei [Bild 3] , Ornamentik und Ähnliches. Sie erzähtlen ganze Geschichten und waren oft mit einem Blick gar nicht zu begreifen. Es bedürfte viel Zeit und Muse sich mit ihnen auseinander zu setzen, da sie komplexe Verhaltensweisen spiegelten und oft auch über Symbole arbeiteten.
Wir setzten nach kurzer Rast im Tempel unsere Erkundungstour in der Nachbarschaft fort. An einem Stand kauften wir uns ein paar Sonnenschirme, die im Gegensatz zu Regenschirmen von innen einen zusätzlichen schwarzen Bezug hatten, der keine Strahlen durch ließ und einen auf diese Weise gut schützte.
Nach den Hauptgerichten schlenderten wir noch durch die Gänge mit bunten Ständen, bei denen jede Speise bunter und interessanter aussah, als vorherige [Bild 10]. Wir kauften wir uns noch zwei Smoothies, die frisch zubereitet wurden und wahrscheinlich die besten waren, die wir jemals hatten [Bild 11] . Exotische Früchte wie Drachenfrüchte, Passionsfrüchte und Ananas durften da natürlich nicht fehlen.
Mit 80 Baht (=2,00€) waren auch die Smoothies unglaublich günstig und wurden auch zu unserer täglichen Routine.
Am Abend ließen wir uns mit Grab nach Chinatown bringen, einem sehr belebten Stadtteil den, wie der Name schon verrät, Chinesische Läden und Stände charakterisieren [Bild 12, 12, 14].
Chinatown war natürlich absoluter Touristen-Magnet und dementsprechend voll. Alle paar Schritte ließen wir uns an einem Stand nieder und kosteten die chinesischen, kulinarischen Spezialitäten.
Die Beziehung zwischen China und Thailand bestand schon zu Zeiten des Reiches Ayutthaya (ca. 13. Jh.) und Chinesen migrierten seither nach Thailand. So entstand eine Thai-Chinesische Bevölkerungsgruppe, die sich selbst zwar heutzutage eher als Thai betrachtete, dennoch an chinesischem Glaube und Tradition festhielt. Aus diesem Grund finden sich in Thailand auch immer wieder kleine chinesische Schreine und Tempel, in denen Quan Yin (die Muttergöttin) und anderen Gottheiten Ehre erwiesen wird. Einen solchen, in einer Seitenstraße versteckten Tempel, fanden wir auch an diesem Abend [Bild 15]. Chinesen knieten mit Räucherstäbchen zwischen ihren gefalteten Händen vor Altären und baten für Gesundheit, Fülle und Schutz.
Auf unserem Weg nach Hause spazierten wir noch über die nächtlich beleuchtete Anlage eines Thai-Tempels [Bild 16] und betrachteten die schönen Ornamente, deren Tiefe wir noch begreifen wollten [Bild 17].
Uns fiel auf, dass gigantische Bilder des Thai König und der königlichen Familie wirklich überall hingen und die Bevölkerung stets mahnend daran erinnerte, wer ihr Oberhaupt war. Wir fanden heraus, dass es unter schwerer Strafe stand (viele Jahre Gefängnis), ein schlechtes Wort über die royale Familie, oder gar den König zu verlieren. Doch wie wir zu einem anderen Zeitpunkt erfahren sollten, hatte die Bevölkerung teilweise dennoch eine starke eigene Meinung zu der politischen Lage des Landes und sprach hinter vorgehaltener Hand darüber. Dazu jedoch mehr zu einem späteren Zeitpunkt.