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Die sechsunddreißigste Woche

Veröffentlicht: 21.06.2024

Tag 248- 254


Unser heutiger Tag startete mit einem kleinen Bambus Cutting Kurs durch Lynn und Lotte. Uns wurde gezeigt, wie man Bambus fällt und weiterverarbeitet. Ist jetzt keine hohe Wissenschaft. 

Auf dem Campingplatz gibt es eine "Insel". Wir nennen sie so, aber eigentlich ist es nur zur Regenzeit eine Insel. Jetzt, in der Trockenzeit, plätschert an einer Seite der Bach entlang und auf der anderen Seite sind die Rinnen trocken. Auf dieser Insel griffen Ivar und ich den Rechen und sammelten die ganzen Blätter ein. Es gibt hier auch eine Hängematte, die schön am Fluss hängt. Hier wird vor allem Ivar in den kommenden Tagen seine Mittagsschläfchen halten, wenn er nicht von den Affen gestört wird.

Auch ein kleines Projekt: jeden Tag messen wir, wie viel der vordere neue Bambus gewachsen ist. Die Markierungen sieht man am hinteren Bambus. Er wächst etwa 10cm am Tag! Leider hat jemand den neuen Bambus abgeschnitten und mitgenommen. :(


Jeden Morgen wache ich früh auf. Malaysia ist ein muslimisches Land. Daher ruft der Muezzin bereits vor Sonnenaufgang zum Gebet. Allerdings muss er sich das Rufen mit dem Hahn teilen. Meist ist die Abfolge so: Hahn schreit, dann schreit der Muezzin und dann wieder der Hahn. Manchmal fängt der Hahn sogar schon um 3 Uhr an. Doofmann.

Am 10.06. verabschieden wir uns bin Lynn und Lotte. Nach 5 Wochen verlassen sie Mai Dusun Retreat und fahren nach Borneo. Dort treffen sie sich mit Lottes Mutter, die aus den Niederlanden dorthin reist, und richtigen Käse mitbringt. Ivar und ich gehen ein erstes Projekt an: es gibt hier eine Treppe, die über Eck geht. Unter dem Eck pinkeln und kacken gerne die Katzen hin. Direkt neben ihre Futterschüssel! Ganz hinten in die hinterste Ecke, damit man sich schön auf den Boden legen muss, um dort ran zu kommen! Da kann mir noch einer sagen, Katzen wären reinlich. Damit die Katzen damit aufhören, bauen wir eine Art Gitter. 

Tja! Pech! 
Manchmal sieht Stevie ganz schön erschöpft aus. Tatsächlich hatte sie 3 Kitten, hat alle 3 zum Nachbarn getragen, weil sie keinen Bock mehr hatte oder Ruhe brauchte. Leider sind nur noch 2 Kitten übrig geblieben. Das 3. ist im Zuge dieser Aktion abhanden gekommen.
Da ich durch den Muezzin früh wach werde, bin ich immer die Erste, die unten ist. Dann mache ich mir schön Kaffee und genieße die Kühle am Morgen. Wenn man dann noch die Gibbons in der Ferne hört, ist der Morgen perfekt! Manchmal setze ich mich an den Bach. Die großen Katzen folgen mir dann und spielen zwischen den Bäumen. Auf den Rückweg sammel ich dann die herunter gefallenen Durians auf. Die sind jetzt reif und fallen von den großen Bäumen. Die Außenschale ist sehr stachelig. Daher will man die echt nicht abbekommen. Abends nimmt Md die Durians dann mit nach Hause.
Manchmal brauche ich auch einen Eimer, um die ganzen Durians zu sammeln.

Ivar und ich sind einkaufen gefahren und waren in einem Laden, der Ecosave heißt. Dort gibt es wirklich allerhand! In der Obstabteilung lagen 5 verschiedene Sorten Mangos! 5! In Deutschland gibt es nur 1 Art und die heißt einfach "Mango"! Aber hier heißen sie z.B "Elephant Trunk Mango" (Elefantenrüssel Mango) oder "Mango Aiwen". Die Farben reichen von grün über gelb hin zu rot-lila. Wir haben vor, von jeder Mango eine zu kaufen um dann eine "Mangoverkostung" zu machen!

An einem Abend kamen Gäste. Unser Host MD kündigte sie uns als "Chinese Family" an. Abends setzten wir uns zu ihnen und ich fragte einen Mann "Ihr seit aus China?" Uuuuuh, das kam nicht so gut an. Der Mann guckte etwas sauer und sagte "Nein, ich bin Einheimischer! Ich bin hier geboren!" Seine Eltern sind hier geboren und seine Großeltern haben hier auch schon gelebt. Ups. 

Sie hatten reichlich Bier dabei und sahen zu, dass wir immer was zu trinken hatten. Später spielten wir noch Poker (ohne Geld) und das thailändische Spiel Pok Deng. Da wir nicht um Geld spielen konnten und wollten, ganz es dann Erdnüsse als Wetteinsatz. Zu dumm nur, dass wir immer wieder unser Geld auf aßen! 

Pok Deng mit Erdnuss-Geld

Zum Wochenende mussten wir aus dem Haus in die Zelte umziehen. Da das Opferfest ansteht, kommt die Familie von MDs Frau. Und die haben die beiden Zimmer reserviert und schlagen noch ein paar Zelte auf. 

Am Samstag, den 15.06., haben Ivar und ich frei. Nach einem Frühstück fuhren wir zu einem Wasserfall namens Puncak Janing. 

Der Wasserfall ist nicht hoch, sondern lang und bildet viele Stufen. In deren Pools kann man wunderbar sich abkühlen und schwimmen. Zum Glück war ich vorbereitet und habe eine Stoffhose und T-Shirt an. In fast allen asiatischen Ländern baden die Menschen in T-Shirt um sich vor der Sonne zu schützen. Es war für sie okay, wenn Weiße nur im Bikini oder Badehose schwimmen gingen, aber komisch war es trotzdem. Hier in Malaysia baden sie in Hijab und voller Montur, daher sollte man sich an die Gepflogenheiten halten. Besonders, weil es hier in der Region kaum bis keinen Auslandstourismus gibt. Sicher könnte ich im Bikini baden, ohne das einer was sagt. Aber man muss auch nichts provozieren. 

Das Wasser war angenehm kühl und kleine Fische knabbern an den Füßen herum. Ein Mädchen namens Aihna sprach mich an. Sie sprach sehr gutes Englisch und wir redeten sehr lange. Auch ihr Freund sprach gutes Englisch, war aber weniger gesprächig. Später verabschiedeten wir uns. Sie wollten nach Hause und wir wollten zu einem Nachtmarkt. Allerdings trafen wir uns dort per Zufall wieder! Aihna begleitete uns über den Markt und erklärte uns verschiedene Gerichte. Dann fuhr sie nach Hause. Ivar uns ich gingen die Reihe an Ständen mehrmals auf und ab und probierten die diversen Köstlichkeiten. Im Zelt versuchten wir noch einen Film zu gucken, aber wir schliefen ziemlich schnell ein.

Am Sonntag, den 16.05., fuhren die Gäste schon wieder ab, obwohl sie länger bleiben wollten. Aber eine Tante wurde ins Krankenhaus eingewiesen und daher war ihnen nicht mehr so nach feiern. Wir räumten viel auf, richteten die Zimmer, ließen die Waschmaschine brummen und zogen zurück ins Haus ein.

Heute starten Ivar und ich unser neues Projekt. Nächste Woche mehr dazu....

Irgendwann waren wir Roti essen. Roti heißt einfach nur "Brot". Die Teigkugeln werden dann zu flachen Fladen geschlagen und dann belegt.


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