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Die fünfte Woche

Veröffentlicht: 12.11.2023

Tag 28- 35

Zu unseren Reisevorbereitungen gehörten auch die ganzen Impfungen. Die Gelbfieberimpfung bekommt man nur beim Gesundheitsamt. Dort war Ivar (ich hatte meine schon seit 2017 oder so. Man wird nur einmal geimpft und hat einen lebenslangen Schutz). Auf jeden Fall durfte scheinbar eine Auszubildende die Spritze geben, während 2 Damen vom Gesundheitsamt aufpassten und Ivar mit Fragen durchlöcherten. Sie waren wohl sehr entrüstet darüber, dass wir kein imprägniertes Mückennetz (das ist einfach ein Mückennetz mit einem Mittel imprägniert, dass nochmals Mücken abschreckt) und keine Impfung gegen Dengue-Fieber haben (gibt es seit 2023, ist aber umstritten). Als Ivar nach der Impfung nach Hause kam, sagte er, dass wir sterben werden, weil wir so viel nicht gemacht haben. 

Seit dem gibt es bei uns den Running-Gag, wenn wir in einer Garküche essen oder einen Mückenstich haben "Wenn das die Damen vom Gesundheitsamt wüssten!" 


Am Sonntag, den 5.11., waren wir dort, wo der Pfeffer wächst. Auf einer Pfefferplantage machten wir eine Tour mit. Wir durften verschiedene Pfeffersorten (grün, rot, schwarz) und diverse Kreationen probieren (Mit Salz umhüllter Pfeffer oder geräucherter Pfeffer). Es gibt die runden Pfefferkörner, die wir kennen, und es gibt länglichen Pfeffer. Den kannten wir bisher nicht!In Kampot wächst besonders guter Pfeffer, der wohl sehr bekannt ist. 
So wächst Pfeffer!

Abends ging es mir naja und tatsächlich, nach 100ten Garküchen mit zweifelhafter Hygiene, ging mir das Abendessen in verkehrter Richtung ein zweites Mal durch den Kopf. Die Damen vom Gesundheitsamt würden jetzt neunmalklug den Kopf schütteln und "Tststs" oder "haben wir doch gesagt!" sagen.

Tatsächlich habe ich schon darauf gewartet, wer von uns das erste Mal Magen(-Darm)-Probleme bekommt! Das wir so lange durchhalten, hatte ich nicht erwartet!
Zwar war die Nacht unschön, aber ging. Ich erholte mich sehr schnell und am Morgen aß ich einen Apfel. Wir wollten heute eh weiter. Die ganzen Buchungen sind bereits gemacht! Um ca. 11 Uhr fuhren wir Richtung Sihanoukville. Wir wunderten uns schon, warum man laut Google Maps für 100 km fast 3 Stunden brauchen sollte. Der Weg fing erstmal mit Asphalt an. War alles okay. Dann fing aber eine Buckelpiste an. Für 25km! Wir fuhren um die 10 km/h. Mehr war für uns nicht drin, weil man so rumhopste! Es war mega anstrengend. Hin und wieder hielten wir an. Einmal machten wir eine längere Pause mit Kaffee und Tee. 
Absolute Horrorstrecke!

Ab einer Abzweigung kam wieder Asphalt und alles war okay. Bis auf die LKWs. Wir fuhren eine andere Strecke, die zwar ein paar Minuten länger dauern sollte, dafür gab es keine LKWs mehr. Die Strecke ging an der Küste lang und wäre bestimmt sehr schön gewesen, wenn es nicht in Strömen geregnet hätte. 

Leider ist mein Roller etwas wasserempfindlich und geht irgendwann aus. Ist schon mal vorgekommen. Nur war es Mitten in Sihanoukville und die Stadt ist alles andere als schön. Sie ist voller großer Häuser, Casinos, riesigen Hotels, dicken Autos und Kaufhäuser. Die chinesische Bevölkerung kommt hier gerne her um Urlaub zu machen. Daher ist alles sowohl in Khmer als auch in chinesischer Schrift. Wir können noch weniger lesen. Die Stadt ist voll, hat viele Rohbauten und stinkt. Bisher die schlimmste Stadt, in der wir waren. Wir würden einen Bogen drum machen, müssten wir hier nicht eine Fähre nehmen.Irgendwann ging der Roller auch wieder an und wir fuhren zu unserem Hotel "Villa Blue Lagoon". Wir wollen hier nur eine Nacht bleiben und dann am nächsten Tag mit der Fähre auf die Insel Koh Rong Sanloem schippern. Netterweise dürfen wir unsere Roller auf dem Gelände von der Villa Blue Lagoon lassen. Abends aßen wir in einem chinesischen Restaurant. Die Bedienung als auch der Typ vom Supermarkt, den wir nach dem Essen aufsuchten, sprachen chinesisch. Zumindest verstand Ivar ein paar Brocken.
Am nächsten Tag fuhren wir also mit der Fähre auf die Insel Koh Rong Sanloem. 

Wir kamen an und der Regen auch. Dabei soll doch Trockenzeit sein!

Der Regen ging und es wurde schön! Volle 4 Tage sehr schön! Wir lasen viel, schwammen und besuchten verschiedene Strände. Einige Strände hatten weißen Sand, einer hatte gelben. Alle hatten abseits der Hotels, dort wo nicht von Angestellten geharkt wird, viel Müll. Leider. 
Lazy Beach mit gelben Sand 
Saracen Beach mit weißem Sand 

An einem Abend haben wir uns mit 2 anderen Touris und ein paar MitarbeiterInnen aus den umliegenden Hotels betrunken. Wir spielten Jenga, UNO und dann noch eine kolumbianische Version von Jenga, genannt Jungle-Jenga, die deutlich schwieriger war! Da wir seit Beginn unserer Reise bisher wenig Alkohol getrunken haben (hin und wieder ein Bier, aber Hallo! Die Säfte aus frischen Obst sind einfach geiler hier!) hatten wir auch einen entsprechenden Kater hinterher.

Einmal gingen wir zu einem Leuchtturm. Mittags. Macht man doch so, oder? Schön bergauf! Am Leuchtturm angekommen durfte man sich die 6 Leitern hochsteigen (es gab keine Treppen nur Leitern, die auf eine Ebene führte, dort nahm man dann die nächste Leiter. Insgesamt ein Abenteuer für sich). Oben hatte man eine tolle Aussicht!
Nur waren wir dumm. Sehr dumm. Wir hatten zu wenig Wasser mit. Also mussten wir auch irgendwann zeitig zurück. Sollte sich als Glück erweisen, weil wir mit einem Gewitter am Strand und somit in einem schützendem Restaurant ankamen.An einem Abend ging ich noch auf eine Bootstour, um mir leuchtendes Plankton anzugucken. Da das Plankton nur bei Bewegung leuchtet, schwimmt man am besten durch. Und Unterwasser sieht es fabelhaft aus! Als würde man durch hunderte Sterne schwimmen! 
Am 12.11. ging unsere Fähre zurück nach Sihanoukville. Wir holten unsere Roller ab und fuhren die Küste entlang. Unser nächster Stopp ist Chrouy Svay. Ein kleines Dörfchen, an dem es nichts interessantes ist außer Natur und in 12km Entfernung das Meer. 

Abends gingen wir was Essen. Da die Sonne gehen 17:40 Uhr untergeht, ist es früh dunkel. Aus dem Augenwinkel sah ich eine kleine Bewegung, obwohl das wütende Gebell eines Hund mich ablenkte. Aber ich schaute doch noch auf den Boden und stoppte kurz vor einem handteller großen Skorpion. Dieser befand sich zwar schon auf dem Rückzug ins Gebüsch, aber wir wären uns fast in die Quere gekommen. Danach war die Kopflampe ausgepackt und an. Danke für die Lampe, liebes Schwesterherz!

Generell ist es tatsächlich so, dass uns die Hunde nur anbellen, wenn wir zu Fuß sind! Auf dem Roller hat uns noch keiner angebellt! Als ob die irritiert sind von FußgängerInnen! Das Sprichwort "Große Klappe nichts dahinter" scheint für die Hunde allerdings zu gelten. Sobald man den bellenden Rüpeln näher kommt, weichen sie aus oder rennen weg.

Na gut, es gibt auch süße Welpen im Dorf!


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