Unterwegs
Unterwegs
vakantio.de/zu2umdiewelt

Australien | Commonwealth of Australia | Down Under

Veröffentlicht: 17.10.2017


Wir sind auf einem der großartigsten Kontinente dieser Erde angekommen! Unbeschreiblich. Die Natur. Die Artenvielfalt. Die Eindrücke. Man isst Pies mit Angus Beef, Vögel stehen neben den Kühen und führen eine Art Symbiose, es gibt Ranger die Camper kontrollieren welche unerlaubt am Straßenrand schlafen wollen, Papageien fliegen tief über die Straßenlandschaft, BBQs entlang der Strände die man gratis verwenden kann (das sind so Grillplatten mit Gasflaschen – quasi eine kleine Küche mitten am Strand), uvm. Ein klein wenig fühlen wir uns jetzt nach den ersten 2 Wochen schon wie waschechte Australier. „Hey, how are you?“ Wir: „Not so bad, and you?“ Das wars… nach diesen Worten endet eine Begegnung oft schon. Interesse als Höflichkeit – irgendwie knuffig nach einiger Zeit. Der Flair ist beeindruckend, das Land überwältigend und das Wetter eine Überraschung. Aber beginnen wir von ganz vorne als Australien noch das nächste Ziel auf unserer langen Liste gewesen ist:

Wir steigen aus dem Flugzeug. Eine frische angenehme Luft empfängt uns und ich höre Stefanie neben mir einmal tief durchatmen. Wir sind gelandet. Unversehrt. Sehr müde, aber unversehrt. Die 2 Stunden Schlaf haben lediglich dafür geholfen, damit ich beim Aussteigen des Flugzeugs nicht alles doppelt sehe. Mehr auch schon nicht. Die Lider drücken ordentlich auf die müden Augen und machen es schwer mehr zu erkennen, als die kleine Menschenmenge vor uns, die sich durch den Korridor Richtung Flughafen schiebt. Glücklich sind wir dennoch. Den brodelnden Vulkan, den Sturm beim Flug sowie das Fieber haben wir hinter uns gelassen und wir fühlen uns endlich wieder vollständig sicher. Die kleine Unsicherheit eines längeren ungeplanten Aufenthaltes in Indonesien hat uns doch Unterbewusst ein wenig mehr belastet als wir dachten.

Ich krame das Handy aus unserem Handgebäck und schalte es ein. „2 Oktober 06:15“ steht am Display. „Kann nicht sein“, denke ich mir und stupse Stefanie an die Hand. „Wieviel Zeit… mehr…?“ Sie sieht mich verdutzt an und scheint kurz darauf wieder im Stehen einschlafen zu wollen. „Weiß nicht… 8, 9? Sowas?“ Schlaftrunken suchen wir die Ankunftshalle des Flughafens ab, die uns für Australien relativ klein erscheint. „8:15“, flüstert sie mir schließlich zu und zeigt auf eine unscheinbare Uhr an einer glatten Metallwand. Ich stelle die Uhr meines Handys vor und stecke es zurück in den Rucksack… „Wir sind da…“, flüstere ich Stefanie leise zu, „wir sind in Australien…“

Gänsehaut. Eines der schönsten Länder der Erde. Vielseitig, giftig und bunt. Zu unseren Eckdaten: wir sind jetzt für 3 Wochen von Cairns – Brisbane mit dem Camper entlang der Ostküste Queenslands unterwegs. Danach noch 2 Wochen Sydney, Aderlade, Kangeroo-Island, Melbourne. Also 5 Wochen auf diesen spannenden Kontinent.

Am Flughafen filzt man unser Gebäck. Wir haben am Einreiseformular „Shells“ angekreuzt, die wir ja auch von Indonesien im Rucksack hatten. Diese wurden dann penibel auf kleine Tierchen untersucht, bevor sie wieder in unseren Backpacks landeten. Zu aller Ärger mussten wir dann beim Verpacken feststellen, dass uns eine Flasche NoBite-Moskitospray in Stefanies Backpack aufgeplatzt war und das Gewand, Duschsachen, etc. damit getränkt wurden. Toller Start.

Nach diesem ersten Patzer betreten wir ehrfürchtig den letzten Bereich der Flughalle und mussten erstaunt feststellen, dass da nix ist… also echt fast nichts. Ein Cafe, ein Schalter für Bus, Shuttletickets, Schalter für Mietauto ohne Personal… das wars. Keine Information, keine Taxis oder freundliche Taxifahrer wie in Indonesien die einen zu Scharren versuchen zu einer günstigen Fahrt zu überreden, keine Empfangskomitees mit Namensschilder für Hotels, Touren oder Hostels… Ein bisschen kamen wir uns verloren vor. Also flux ein Shuttleservice zu unserer ersten Unterkunft gebucht (die Preise natürlich gleich mal um ein vielfaches höher als in Indonesien) und ab zu unserer ersten Unterkunft dem Backpacks Waterfront Hostel. Zweiter Ärger: der Bus hatte gleich mal eine halbe Stunde Verspätung – wenn man Müde ist und weiß, dass man noch das gesamte Gewand Waschen muss, ist das eine Menge Zeit…

Nach ein paar Meinungsverschiedenheiten im Hostel mit einem Franzosen und der äußerst uninteressiert wirkenden Hostelleiterin (die wohl mehr als nur einmal ihr Gesicht unters Messer gelegt hatte), durften wir dann endlich doch unsere stinkende Insektenwäsche Waschen und Trocknen. Womöglich war die Müdigkeit auch Mitschuld daran, dass wir alle und jeden gleich mal mit bösem Ton begegnet sind. Aber das hat sich dann ja relativiert. Am Abend noch zum Strand, Essen, Staunen über die Sauberkeit Australiens, Schlaaaaafen (zzZZZzzZ)…

Am nächsten Tag haben wir uns dann den Camper bei „Travelers Autobarn“ geholt, es uns wohnlich eingerichtet und uns für die nächsten Tage / Wochen mit Essen und Trinken eingedeckt. In den großen Einkaufsmauls Australiens durften wir dann zum Glück feststellen, dass die Preise sowie die Auswahl der Produkte um ein vielfaches besser waren, als in den Reiseführern beschrieben. Die Kosten sind vergleichbar mit den unseren, wenn nicht sogar teilweise günstiger. Lediglich das Essen in den Bars, Restaurants und Cafes sind beinahe doppelt so hoch. Aber da wir uns ja im Camper kulinarisch selbst verköstigen können, haben wir hier ein gutes Gefühl bei der Sache.

Erster Halt: Kuranda. Erste Fahrt auf der „falschen“ Seite der Straße. Nämlich links. Wtf? Doch nach ersten Üben sind wir schnell rein´gekommen. Im Finsteren erreichen wir endlich ängstlich und suchend unseren ersten Campingplatz. Altbekannte vom Flughafen sind schon da und helfen uns eifrig mit den ersten Wissenswerten. Ein Steinchen fällt uns vom Herzen. Strom und Wasser wird am Camper angeschlossen. Kurz darauf war auch schon die erste Schlange (gleich neben den Toiletten und Duschen) entdeckt. Eher überraschend, als Stefanie am Zaun stehend den Pool betrachtete – rechts neben ihr lag die Schlange zusammengerollt in einer Regenrinne. Den Farben nach zu urteilen eine womöglich giftige. Danach machten wir erste Begegnungen mit wilden Vögel (gupplguppl) die uns ohne Schüchternheit auszuforschen schienen. Am nächsten Tag am Morgen hatten wir dann auch schon die erste Panne mit unserer Alarmanlage, welche Dauerhaft (zum Glück nur sehr leise) zu laufen schien. Techniker gekommen > nichts behoben > wir müssen am nächsten Tag zu einer Werkstätte am Weg > nur ein kleiner Ausbau. Tagsüber fuhren wir zum ersten Regenwald, den wir mit einer Zugstrecke quer durch und einer Seilbahn zurück etwa 3h ansehen konnten. Viele Touristen an Board. Gefühl gleicht eher einer Abzocke. Wir sehen nicht mehr als mit dem Zug quer durch das Salzkammergut. Lediglich die Fahrt zurück mit der Seilbahn über den Regenwald war Interessant und Imposant. Diesen Fehler machten wir kein zweites Mal…

Nächster Halt: Billabong Campingplatz. Erster Kontakt mit Kangeroos aus der Wildnis. Sehet die Fotos und staunet.

Koala Garden: sehet die Fotos.

Nächste Tage: Alarmanlage wird ausgebaut; Mangowein von einer Mangoplantage für 25 AUD. Aufbruch Richtung Norden, Ziel: Cape Tribulation. Ankunft bei Daintree Village, mit der Fähre über einen Fluss zum ersten großen Regenwald.

Der RICHTIGE Regenwald: Wir fahren mit dem Camper quer durch den Regenwald. Also so richtig. Eine kleine Straße (die Einzige dort), mit sehr sehr vielen unterschiedlichen Tier-, Natur-, Allesmögliche- Warnschildern. Achtung Krokodile, Achtung Kangeroos, Achtung Casuari, usw. Einfach nur Beeindruckend. Strände; tiefster, höchster Regenwald; Regenwald ist der älteste der Erde; Tiere überrall. Wahnsinn. Wir gehen verschiedene Wege (Boardwalks)… aber sehet ebenfalls die Fotos. 2 Tage waren wir dort. Wir badeten in einem Frischwasser“Loch“ mitten im Regenwald… Spinnen mit der Größe einer Handfläche; Vögel und Papageien wunderschön; Ameisen wie ganze Käfer. Strände mit Palmen, weicher dünner Sand, perfektes Meer… DOCH NIX mit Baden… denn die tödlichen Quallen (Boxjellyfish) sowie andere Quallen, Krokodile usw. erlauben es niemanden das Wasser zu betreten. Schade. Jedoch schön anzusehen und zu genießen.

Danach zurück nach Cairns: Vorbereiten für das Schnorcheln am „Great Barrier Reef“ mit den Segellkatamaran „Ocean Spirit“. Hinaus zur Michaelmas Sandbank. Unzählige Vögel, Fische, eine uralte Schildkröte, riesige Muscheln, Korallen, einen Hai über den Stefanie herumgeschwommen ist, Rochen uvm. Der Wellengang hat unseren Magen ein wenig zugesetzt, hat sich aber dann auf der Insel schnell wieder erholt. Aber sehet wieder die Fotos. Am Abend noch ein Bier mit neuen Bekannten, sowie füttern von Riffhaien am Cairns-Strand. Tausende Flughunde kreisen in der Stadt am Abend über den Köpfen der Bewohner. Imposant.

Die Tage darauf:

Quer durch das Land zu den unterschiedlichsten Wasserfällen. Auch wenn keiner im Wasser war, wagten wir uns ins Unbekannte und schwammen zu unserem ersten großen gemeinsamen Wasserfall J. Schildkröten, Fische und Vögel, sowie staunende Touristen verfolgten unseren Todesmut. Wir benötigten den gesamten Tag für die Wasserfälle.

Besichtigung des größten lebenden Korallenriff-Aquariums in Townsville mit Schildkrötenkrankenhaus, giftige Tiere, sowie der neuen Erkenntnis, dass nicht nur alles in Australien tödlich zu seien scheint, sondern auch die Muscheln, welche wir in Indonesien noch eifrig sammelten, sofort tödlich sind, wenn sich darin ein Tier befindet… schön, dass wir das nun auch wissen und keine Muscheln mehr sammeln.

Weiter weiter nach „Airlie Beach“ wo die Inseln mit dem weißesten Strand der Erde auf uns warten. Wir überlegen laaaaaaange hin und her ob wir nun mit dem Boot raus zu den Inseln sollen um wieder zu schnorcheln und Strände zu besichtigen… Schließlich entscheiden wir uns für die schnellere Version die gesamten Inseln auf einmal zu sehen (sowie die Insel die wie ein Kangeroo geformt ist)… einen Fallschirmsprung :D. Was für ein Erlebnis. Von etwa 5.000 Meter an der Küste…

Danach kühlten wir uns in der Lagune am Strand ab (das sind quasi gratis Freibäder) bevor wir unseren Weg Richtung Brisbane machten. Wir legten in 3 Tagen etwa 1200 km zurück, machten in Rockhamption stopp um den frei zugänglichen botanischen Garten / Zoo zu besichtigen, bis wir schließlich gestern in Beerwah angekommen sind und müde inmitten der verregneten Landschaft, nach einem leckeren selbstgemachten Angus Beef Burger, von starkem Regen begleitet einschliefen. Seitdem regnet es hier. Heute schon den zweiten Tag. Es scheint die Regenzeit frühzeitig gekommen zu sein.

Status im Moment: 8h Zeitunterschied, etwa 20° Temperatur, etwa 2500-3000km gefahren. Generell lässt sich das Internet hier nur selten bis gar nicht blicken.

Aberjetzt auf zu den neuen Fotos:     

Antworten