Veröffentlicht: 01.06.2025
























Am Montag war ein richtiger Orga-Tag. Wäsche waschen, packen und außerdem mussten wir unseren neuen Van noch auf uns anmelden. Anders als in Deutschland braucht es hier in Neuseeland dafür nicht wirklich viel: Man muss das Kennzeichen kennen (nicht mitbringen), ein Formular ausfüllen und damit zu einer offiziellen Stelle der Verkehrsbehörde gehen. Nachdem wir das erledigt hatten, schlossen wir direkt noch eine passende Vollkasko-Versicherung (umgerechnet ca. 500 Euro für ein Jahr) ab und wurden Mitglied bei AA (neuseeländischer ADAC). Damit waren auch die letzten bürokratischen Hürden erledigt und wir waren startklar nach der Übergabe am Dienstag unsere Reise so richtig zu starten.
ZDF Van:
Entsprechend aufgeregt und voller Vorfreude waren wir am Dienstag. Mit dem Zug fuhren wir zu unserem Treffpunkt für die Übergabe in der Nähe des Flughafens. Die bisherigen Besitzer zeigten uns nochmal alles Wichtige und dann gehörte der Van ganz offiziell uns.
Nachdem wir uns in einem großen Supermarkt in der Nähe mit den wichtigsten Sachen eingedeckt hatten, stand die erste große Fahrt zum ersten Stellplatz in unserem neuen Zuhause an. Für uns beide war die Fahrt mit großer Anspannung verbunden: Linksverkehr, Autobahn und Feierabendverkehr in Auckland zehrten schon etwas an unseren Nerven. Doch die erste Fahrt hatte noch mehr Überraschungen für uns parat, denn die letzten Kilometer mussten wir im Dunkeln und über eine Schotterpiste hinter uns bringen. Wir waren beide froh und erleichtert, als wir heil am Stellplatz angekommen waren.
Am nächsten Morgen sind wir die Küstenwanderung Omanawanui-Track gelaufen, der direkt beim Stellplatz startete. Die Wanderung war super schön, mit vielen Blicken auf die Bucht direkt von der hohen Steilküste.
Nach einer weiteren Nacht auf dem Stellplatz haben wir nochmal Besorgungen gemacht, damit wir den Van für uns bestmöglich ausnutzen und einrichten können.
Struggle der Woche: Campingkocher mit Gasflasche
Die beiden Einzel-Gaskocher mit Kartusche, die beim Van dabei waren, wollten wir durch einen Kocher mit zwei Kochfeldern und Gasflasche ersetzen. Das ist etwas platzsparender und bei einem Jahr auch günstiger. Also besorgten wir uns den neuen Kocher und eine Gasflasche im Baumarkt. Am späten Nachmittag probierten wir den Gaskocher aus und stellten fest, dass die Gasflasche, nicht wie in Deutschland üblich gefüllt, sondern leer verkauft wird. Das bedeutete für uns ein kaltes Abendessen und eine Fahrt zu einem Händler, der Gasflaschen auffüllt. Am nächsten Abend wollten wir dann endlich eine warme Mahlzeit kochen. Leider wurde das mit dem neuen Gaskocher aber immer noch nichts - denn der Gaskocher scheint kaputt zu sein. Zumindest haben wir ihn nicht zum laufen gebracht. Die nächsten Tage müssen wir also wieder in das Geschäft und ihn umtauschen. Im Moment eine never ending Story....
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbrachten wir in Long Bay, auf einem Stellplatz der Stadt Auckland. Hier in Neuseeland gibt es verschiedene Arten von Stellplätzen. Neben großen (und teuren) Campingplätzen, die wir wahrscheinlich nicht so oft besuchen werden, gibt es oft auch kommunale Plätze, die explizit für Camper ausgewiesen sind. Damit man dort übernachten darf, muss der Camper allerdings auch gewisse Anforderungen erfüllen. Unser Van ist "green self-contained certified", was einer Zertifizierung nach den neusten Regularien entspricht. Die kommunalen Plätze sind meistens kostenpflichtig und man darf nur eine begrenzte Anzahl an Nächten dort bleiben.
Außerdem gibt es auch einige Free-Campsites, hier ist das Übernachten kostenlos. Auch dort muss der Camper zertifiziert sein und die Anzahl der Nächte ist begrenzt. Einfach so "frei stehen", wo man gerade will, ist in Neuseeland also nicht möglich. In der Region Auckland gilt jedoch, dass man auf jedem öffentlichen, vom Auckland Council geführten Parkplatz übernachten darf, außer es wird ausdrücklich verboten. Man muss den Platz allerdings am nächsten Morgen direkt wieder verlassen.
Genau diese Regelung machten wir uns am Freitag zu nutze, als auf dem eigentlich geplanten Free-Campsite kein Platz mehr frei war. Wir übernachteten stattdessen auf dem Parkplatz nebenan, auf dem keine Verbotsschilder angebracht waren. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es in Ordnung war da zu übernachten, ob wir jedoch einen Strafzettel bekommen haben wird sich erst noch zeigen ;)
Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Aufstehen direkt zum Parkplatz für die geplante Wanderung im Shakespear Regional Park. Die Wanderung war ein echtes Highlight für uns. Zunächst ging es durch schönen Wald zu einem kleinen Wasserfall. In dem kleinen Bach entdeckte Julian einen Aal. Weiter ging es über grüne Wiesen auf eine Anhöhe mit Schafen und tollem Ausblick über kleine Buchten und das Meer. Sogar die Skyline von Auckland konnte man in der Ferne noch erkennen.
Heute konnten wir noch die letzten wichtigen Dinge besorgen (Kaffeekocher, Topf und Bowls). Danach ging es für uns zum Wenderholm Regional Park, der eine schöne Wanderung für uns bereit hielt.
So hatten wir uns Neuseeland vorgestellt und so darf es gerne weiter gehen!
