Veröffentlicht: 17.07.2022
Am Montag parkten wir das Wohnmobil bei einem Bauern und gingen wandern auf den Ryten. Die 500 Höhenmeter sind hier entspannt auf über 4 Kilometer verteilt. Das findet man sonst wenig auf den Lofoten. Von oben kann man auf den Kvalvik Strand schauen, welcher nur zu Fuß oder Boot erreichbar ist. Deshalb ist der Strand sehr beliebt fürs zelten.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag von einem anderen Startpunkt aus an den Strand laufen, wir bekamen aber keinen Parkplatz, deshalb liesen wir die Wanderung aus und machten einen Restday.
Weiter ging es dann nach Reine und zum Berg Reinebringen. Das besondere hier ist, dass der Gipfel über 2000 Stufen erreichbar ist. Man hat eine wunderbare Sicht über Reine und die Nachbarberge.
Auf dem Parkplatz kamen wir ins Gespräch mit Achim aus Bochum. Währen wir mitten im Gespräch sind, ruft Julian plötzlich: Wal!
Und tatsächlich kam direkt an der Küste, keine 5 Meter von uns entfernt, ein Wal an die Oberfläche, atmete ein und verschwand wieder. So nah waren wir selbst auf der Waltour keinem Wal. Leider hat er sich nicht wieder blicken lassen. Mal sehen, ob ich die Walquote in den nächsten Wochen halten kann ;-)
Am Donnerstag ging es für uns nach Å i Lofoten, das ist der südlichste Ort auf den Lofoten. Hier gönnten wir uns ziemlich teure Zimtschnecken und schlenderten durch das Dorf. Am Abend ging unsere Fähre nach Bodø aufs Festland. Nach einer kurzen Nacht in Bodø brachte ich Julian zum Flughafen.
Insgesamt waren wir 10 Tage auf den Lofoten und das war genau richtig so. Weniger Zeit würde den Inseln nicht gerecht werden. Mehr Zeit kann man natürlich immer verbringen, wir konnten jedoch alle Highlights machen, die wir wollten. Das Wetter hat zum Glück auch mitgespielt und wir konnten deshalb auch echt alles unternehmen was wir vorhatten.
Für mich ging es dann Richtung Süden zum Saltstraumen - der größte Gezeitenstrom der Welt. Passend zur Flut war ich dort und erlebte immer wieder Strudel im Wasser. Da das Wasser auch von oben kam, hielt ich es jedoch nicht soo lange dort aus und fuhr weiter zum Svartis Gletscher. Theoretisch kann man den Gletscher von meinem Parkplatz aus sehen. Die Wolken hingen jedoch so tief in den Bergen, sodass ich nur am nächsten Tag einen kleinen Blick auf den zweitgrößten Gletscher Norwegens erhaschen konnte.
Scheinbar hat Julian das gute Wetter mit nach Hause genommen. Die Vorhersagen für die nächsten Tage sind unterirdisch. Mal sehen wie es tatsächlich kommt.
Da das Wetter keine Outdoor Aktivitäten zugelassen hat, legte ich einen Fahrtag über die bekannte Küstenstraße FV17 ein. Die schöne Landschaft wurde auch hier von den Wolken verschluckt. Am Abend überraschte mich immerhin ein Regenbogen am Horizont.
Heute Morgen ging es direkt auf die Fähre nach Vega. Die Inselgruppe besteht aus mehr als 600 Inseln, ist Unesco Weltkulturerbe und gilt als die am wenigste entdeckte Inselgruppe der Welt. Ich nahm die paar trockenen Stunden um die Wanderung Vegatrappa zu machen. 1300 Stufen führen auf den Gipfel und gibt einen Blick über viele der kleinen Inseln frei. Jetzt stehe ich auf einer Wiese und hoffe, dass ich beim wegfahren mich nicht festfahre.
Mit der gestrigen Fahrt habe ich den Polarkreis verlassen, die Polartage liegen somit auch hinter mir. Hier wird es jedoch aktuell auch nur 3 bis 4 Stunden "dunkel" pro Nacht. Von einer richtigen Dunkelheit ist also noch keine Rede. Ich fand die Region oberhalb des nördlichen Polarkreises wirklich toll und beeindruckend. Polartag und Rentiere habe ich hier zum ersten Mal erlebt - hoffentlich nicht zum letzten Mal :-)