Sonne, Wind & Berge
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Die gemütliche Insel Chiloé

Veröffentlicht: 07.02.2018

Abseits der Touristenrouten, vor der Pazifikküste des Festlandes, liegt das Inselarchipel "Chiloé". Wenn auch offiziell der chilenischen Republik zugehörig, spürt man deutlich, dass der "Chilote", wie er sich stolz nennt, ein etwas anderes Kultur- und Geschichtsgut mitbringt und auslebt, als sein Nachbar auf dem Kontinent. 

Zwar war auch Chiloé ab dem 16. Jahrhundert von Spaniern besetzt und wurde erst im 19. Jahrhundert der Republik Chile zugesprochen, allerdings schlug die Christianisierung der hauptsächlich aus Huilicheidianern bestehenden Bevölkerung hier gewaltig fehl. Bis heute beherrscht die uralte Mythologie der Indianer das Denken der etwa 150.000 Inselbewohner. So gibt es unter anderem die Legende von "Ten Ten Vilu" und "Cai Cai Vilu", zwei riesigen Drachen, die jeweils das Meer und das Land repräsentieren und bei deren ewigen Kämpfen die Erde mit ihren heutigen Kontinenten und Ozeanen entstanden ist. 

Oder die Geschichte der "Pincoyas". Das sind junge, wunderschöne Frauen, die auf dem Grund des Meeres leben und den Fischern im Nebel der Küstengewässer erscheinen können. Fangen sie an, auf der Wasseroberfläche zu tanzen, locken sie Schwärme von Fischen und anderen Meerestieren an, was dem entsprechenden Fischer das Glück eines gewaltigen Fangs beschert. 

Meine Lieblingslegede ist die des "Camahueto", des magischen gehörnten Stiers, der in den Wäldern der Insel lebt und dessen Horn, wenn man es (mit Hilfe eines "Brujos", eines Hexers) schafft, ihn zu fangen, heilende Kräfte besitzt...

Ebenfalls typisch "chilotisch" ist das "Curanto". Das ist ein Gericht, bestehend aus Muscheln, Fleisch, Kartoffeln und selbstgemachtem Brot, das in einem Loch in der Erde gegart wird. Dabei werden die Zutaten direkt auf vorher erhitzte Steine gelegt und mit riesigen "Pangue" Blättern und Erdbrocken abgedeckt. Wir haben das natürlich ausprobiert und das Ganze schmeckt echt lecker:) Ein bisschen wie geräuchert...

Chiloé hat uns sehr beeindruckt. Die Insel läd auf jeden Fall zum Verweilen ein, wir haben über zwei Wochen hier verbracht und die entspannte Zeit sehr genossen.




Antworten (2)

Reifenberg
Unglaublich die Insel. Und wenn da nicht das orangefarbene Zelt am Abgrund gestanden hätte, würde ich sagen: ihr wart die einzigen Touristen auf der ganzen Insel. Zumindest am Strand ist keiner. Während wir hier auf den Frühling warten ... warten ... und warten .... nähert sich bei Euch eigentlich spürbar der Herbst, wo ihr doch immer weiter in Richtung Süden reist?

Reifenberg
Oskar schreibt: coole Bilder .