Forum, Forum, Säule, Säule und ein moderner König

Manchem Herrscher in Rom wurde das Forum Romanum bald zu klein und sie erweiterten das Zentrum Roms durch neue Bauten. Kaiser Augustus ließ einen mächtigen Tempel bauen, dessen Vorplatz aber nun durch die Via dei Fori Imperiali überbaut ist. Viel ist auch nicht vom Tempel zu sehen, aber die Statue des Kaisers grüßt vor seinem Forum. Auch die Statue von Trajan grüßt vor seinem daneben liegendem Trajansforum, von dem auch nicht viel übrig ist. Nur die Trajansmärkte kann man gut nachvollziehen und die Trajanssäule erhebt sich mit ihrer Bildergeschichte in den Himmel. Die Reliefs zeigen Szenen aus den erfolgreichen Kriegen gegen die Daker in den Jahren 101 und 102 sowie 105 und 106. Es sollen 2.500 Personen dargestellt sein. Habe ich aber nicht nachgezählt. Die Trajanssäule diente als Vorbild für die einige Jahrzehnte später entstandene Marc-Aurel-Säule. Die Reliefs zu Ehren dieses Kaisers zeigen die Feldzüge gegen die Markomannen und Quaden in den Jahren 172 und 173 und die Siege des Kaisers über die Sarmaten in den Jahren 174 und 175. Diese Säule besuchen wir später. Nun heißt es aber erst mal orientieren, denn die anliegende Piazza Venezia ist eine riesige Baustelle und wir müssen uns erst einmal den Weg zu den Hadriansauditorien suchen. Ursprünglich von Kaiser Hadrian um das Jahr 123 finanziert, wurden die Hadriansauditorien als Schulen für Kultur und freie Künste genutzt. Die Ruine ist nun von Bauzäunen und Baustellen umzingelt. Eigentlich wollte ich das angrenzende imposante Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II. nicht besuchen, aber meine Frau zeigte Interesse an dem stattlichen Mann auf dem Pferd, weshalb wir vom Baustellen-Irrgarten flüchteten und zum König und Gründer des geeinten modernen Italiens die Marmorstufen emporstiegen. 1861 hat der erfolgreiche König Italien als Nationalstaat vereint und setzte mit der Regierung moderne Reformen um. Bemerkenswert ist seine Professionalität bei seiner politischen Führung. Trotz der persönlichen Abneigung gegen den Regierungschef Cavour hielt er an diesem Politiker fest, weil er ihn als fähigen Minister und Premierminister einschätzte. Chapeau!