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Tag 31: Zentral Bali

Veröffentlicht: 12.03.2020

Der erste Monat meiner Reise ist bereits vergangen und es fühlt sich so gut an, endlich angekommen zu sein, dass Leben hier zu genießen, zu wissen es gibt noch viel spannendes zu erleben und jeder Tag ist ein neues Erlebnis. Der heutige Tag war ein ganz besonderer, denn ich habe sehr viel durchgemacht und viele neue Eindrücke gewonnen und das Leben in Bali richtig kennen gelernt. 

Doch ganz von Anfang: Der Tag startete mit einer frühen Schwimmeinheit im Pool, kurz nach sieben Uhr stand die Sonne schon am Himmel und der Pool war vom Vortag unangenehm aufgeheizt. Trotzdem war es wunderbar, die ruhige, friedlich wirkende Landschaft im Morgenlicht zu genießen. Nachdem ich mein Buch am Pool zu ende gelesen hatte, machte ich mich auf die Suche einen Roller zu mieten. Durch Zufall traf ich einen anderen Deutschen der ebenfalls einen Roller im Hostel mietete, er empfahl mir den Service und einige Minuten später stand auch mein Roller vor der Tür des Hostels.

Daraufhin ging es Frühstücken und der Tag konnte beginnen, auf dem Programm standen die Reisterrassen im Zentrum der Insel. Die 36 Kilometer sollten laut Google Maps 1:15 Stunden dauern. Sobald ich die Hauptstraße erreichte verstand ich wie diese Rechnung zustande kam. Der Verkehr war total überlastet, Hunderte von Rollerfahrern drängelten sich links und rechts an den langsam fahrenden Autos vorbei. Dabei wurde die Mittellinie je nach Gebrauch ausgelegt, bei parkenden Autos am Fahrbahnrand schwenkten die Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn weit aus und manchmal war es wirklich nur eine Haaresbreite bis zum entgegenkommenden Roller. Plötzlich kam ein großer Stau mitten auf der Straße auf, es stellte sich heraus, dass eine Zeremonie die Straße blockierte. Es war ein hoher Wagen, der von gelb-grün gekleideten Frauen begleitet wurde sowie von zwei Männern mit langen Bambusstäben um die Telefon- und Stromleitungen hoch zuhalten sodass der Zug darunter durchgehen konnte. Danach verlief sich der Verkehr und kam endlich an meinem Ziel an. 

Die Reisterrassen erfreuen sich großer Beliebtheit in Bali und sind durch das große Interesse der Touristen zu einem Wahrzeichen der Insel geworden. Deshalb hat sich eine große Industrie um den Ort ansiedelt. Um die Terrassen zu erreichen muss man durch eines der viele Restaurants gehen die den Eingang bilden. Schon von der Straße lässt sich die Schönheit der grünen Oase erblicken und dieser Anblick verstärkt sich wenn man die Stufen in das Tal herab geht. Schnell trifft man auf eine der vielen Anbieter für die bekannte Bali-Schaukel, mit der man hoch über den Reisfeldern schaukeln kann. Ebenso kam ich an Ständen vorbei an denen man für den Erhalt und Ausbau der Wege durch die Terrassen spenden kann. Ob das Geld wirklich dafür verwendet wird, fiel mir später auf, ist natürlich fraglich, da mir viele weitere solcher Stände begegneten. So lief ich durch die Felder, betrachtete die saftig grünen Reissprösslinge und die traditionellen Gärtner, mit spitzem Bambushut, die ihre Anlagen bewirtschafteten. Etwas abseits von den Touristenmassen fand ich ein nettes kleines Restaurant, mit gemütlichen Sitzsäcken und einem fantastischen Blick über die weiten Reisterrassen. Im Schatten von Palmen und Bananen genoss ich um die Mittagszeit eine Smoothie Bowl und ruhte mich etwas aus. 

Um den weiten Weg zu würdigen suchte ich nach weiteren Sehenswürdigkeiten in meiner Nähe, dabei stieß ich auf eine Kaffee Plantage in der man 20 verschiedene Kaffee und Tee Sorten kostenlos verkosten durfte. Ein Kellner gesellte sich an meinen Tisch und erklärte mir ausführlich die Besonderheiten des Kaffees, insbesondere dem teuren Kopi Luwak, auch Katzenkaffee genannt. Außerdem tauschten wir uns bei dem leckeren Kaffee- und Tee Tasting über Kulturen aus und so verging die Zeit bis der Regen endete wie im Flug. Am Ende half er mir noch einen Regenmantel zu besorgen, damit ich für den langen Rückweg gerüstet bin. 

Der Rückweg sollte noch ein echtes Abenteuer werden. Angefangen mit einem erneuten starken Regenguss, der mich heftig erwischte, glücklicherweise endete dieser nach einigen Minuten wieder. Als nächstes machte mich ein langer Stau hellhörig, da man mit dem Roller leicht daran vorbei fahren konnte war das kein Problem, das echte Problem enthüllte sich nach der nächsten Kurve, in der ein umgefallener Baum die Straße versperrte. Für die Autos gab es kein durchkommen, doch glücklicherweise öffnete sich ein Schlupfloch für Roller, an dem man mit etwas geschickt unter dem Baum durchfahren konnte. Immer wieder musste ich anhalten um auf meinem Handy die Route zu überprüfen. Irgendwo machte ich einen Fehler und verfuhr mich, so endete ich auf einer kleinen Landstraße die zwar auch zum Ziel führte, aber nach einigen Kilometern die Amphibienqualität der Fahrzeuge testete. Ein überlaufener Fluss hatte die komplette Straße überschwemmt. Für mich gab es aber nur gerade aus, da ein Zurückfahren einen Umweg bedeutet hätte. Und so fuhr ich meinen Roller durch das kleine Gewässer, gegen die Wellen der anderen Autos. Bis auf meinen Fuß schaffte ich es trocken auf die andere Seite. Kurz vor meinem Hostel entdeckte ich noch ein Restaurant in dem ich zu Nasi Goreng einkehrte und für lediglich einen Euro ein gutes Abendessen bekam. Ich bin froh, heil im Hostel angekommen zu sein. 

Morgen geht es die lokale Boulderhalle unsicher machen und danach einen Tempel anschauen, da ich dies heute nicht mehr geschafft habe. Außerdem würde ich gerne am Strand meine Surfskills weiter ausbauen.

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