Veröffentlicht: 28.03.2023
Die letzten Wochen waren für mich sehr turbulent. Ich fieberte dem Ende meiner Festanstellung entgegen wie die Fans des ersten FC Nürnberg dem nächsten Sieg ihrer Mannschaft. Gleichzeitig hatte ich auch furchtbar Angst.
Angst vor meiner Zukunft, die so ungewiss war wie noch nie zuvor. Angst davor, vielleicht einen riesigen Fehler zu begehen. Aber mein Bauchgefühl sagte mir immer und immer wieder: Du musst diesen Schritt gehen, Nina! Sonst wirst Du irgendwann bereuen, es nicht einmal versucht zu haben. Und das ist eine Horrorvorstellung für mich.
Also sprang ich ins eiskalte Wasser. Und kurz danach stieg ich in den Flieger.
Ich wollte schon immer nach Thailand. Nach 14 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Doha, kreischenden Babys und schwitzenden Menschen war ich einfach nur froh, in meiner ersten Unterkunft angekommen zu sein. (Sitara Hotel in der Nähe der MRT Station Phra Ram9, kann ich nur empfehlen!)
Nachdem ich meinen Jetlag einigermaßen überwunden hatte, zog ich erstmal los. Und was macht man als CrossFit-Fan als erstes, wenn man in einer neuen Umgebung ist? Man sucht sich eine Box, in der man trainieren und für eine Stunde den Kopf ausschalten kann. Ich hab allerdings die Hitze gewaltig unterschätzt - bei 35 Grad Außentemperatur Bälle an die Wand werfen und auf Kisten zu hüpfen ist dann doch was anderes als in good old Erlangen bei angenehmen 10 Grad.
Ich bin ja ein Fan davon, eine neue Umgebung zu Fuß zu erkunden. Deshalb zog ich auch oft einfach planlos durch die Straßen, was halt in einer Millionenstadt wie Bangkok dann doch recht zäh sein kann im Vergleich zu Dörfern wie Berlin oder Paris. Zebrastreifen und Ampeln sind außerdem mehr zur Deko da als zur Regelung des Straßenverkehrs. Also lieber drei mal schauen, bevor man eine Straße überquert.
Wer mich kennt, weiß auch, dass ich ein kleiner Tollpatsch bin. Oder wie mein Vater sagen würde: Ninchen, wie's leibt und lebt. Nach 12km Erkundungstour hatte ich halt keine Lust mehr zu laufen. Dann dacht ich mir: Probierste mal den Skytrain aus, Nina! Hatte halt nur nicht genug Bargeld dabei (hier ist das mit der Kartenzahlung noch nicht so etabliert wie bei uns). Ich also zum nächsten Geldautomaten gegangen, Geld abgehoben, zurück zum Fahrkartenautomat und...shit! Meine Kreditkarte ist weg!! Ich renn' also durch den halben Skytrain-Bahnhof, schlängel mich durch die Menschenmassen, mein Atem wird schneller und meine Hände schwitziger je näher ich zu dem Geldautomaten komme, wo ich noch vor ein paar Minuten war...Und da lag sie einfach, meine Kreditkarte. Auf dem Tastaturfeld. Wie nett sind die Menschen hier bitte?
Als typischer Touri darf natürlich auch die bequeme Hop-on-Hop-off-Bustour durch die City nicht fehlen. Ehrlicherweise bin ich diesmal aber nicht wirklich offgehoppt. Fand' es ganz nett, mich durch die Gegend chauffieren zu lassen und mir all die Sehenswürdigkeiten von einem klimatisierten Bus aus anzusehen.
Ein paar der Sehenswürdigkeiten hab' ich mir dann anderntags noch genauer angeschaut. Unter anderem Wat Po, den bekanntesten Tempel Bangkoks mit der riesigen liegenden Buddha-Statue. Schade ist, dass hier nur sehr wenig auf Englisch beschrieben ist. Und für Thai reichen meine Sprachkenntnisse dann doch nicht aus.
Was natürlich auch nicht fehlen darf bei einer Reise nach Thailand: Der berühmte Bangkok-Belly! Hab' mir direkt am dritten oder vierten Tag erstmal eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Meine Pad-Thai-Frau des Vertrauens war an diesem Tag leider nicht mehr da. Also holte ich mir am Stand daneben Hühnchen mit Reis. Und am nächsten Tag während meines Ausflugs nach Ayutthaya gings dann los. Im Endeffekt hab' ich dann mehr über Thailands öffentliche Toiletten gelernt, als über die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam.
Nach einer knappen Woche war ich dann durch mit Bangkok. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war natürlich beeindruckend, mal hier gewesen zu sein. Aber es gibt hier denk ich viele andere Orte, die besser zu mir passen und wo ich mich wohler fühle.