Veröffentlicht: 18.05.2017
Nunja, wie der Titel schon sagt: Wir sind total bekloppt. Im letzten Beitrag hatte ich euch erzählt, dass wir in Christchurch seien und hier nach Arbeit suchen würden. Da wir aber nichts gefunden haben, mussten wir weiter reisen. Ich habe dann gesehen, dass in Blenheim ( also da, wo wir ungefähr hergekommen sind - 550km Fahrt) neuerdings Leute für die Vineyards gesucht werden. Man soll alte Äste der Traubensträucher abschneiden, neue um einen Draht wickeln und fixieren. Klang erstmal ganz gut. Also haben wir uns gedacht: Scheiß drauf, fahren wir wieder hoch, Hauptsache, wir können endlich arbeiten. Dort angekommen, mussten wir dann feststellen, dass die Arbeit über zwielichtige Gestalten vermittelt wurde. Wir haben uns dann trotzdem mit einer solchen getroffen und auch registrieren lassen. Wir sollten dann erstmal arbeiten gehen und dann irgendwann den Vertrag ausfüllen und unsere Bankdaten angeben. Nach einem WHV ( Working Holiday Visa ) wurde gar nicht erst gefragt. Sehr ominös und nichts für uns. Aber jetzt waren wir schon mal hier und die Arbeit muss ja auch gemacht werden. Gibt es nicht noch andere Vermittler? Tante Google gefragt und ja, gab es. Mehrere Firmen ( so 'ne Art Zeitarbeitsfirmen ) wurden mir angezeigt. Alle angeschrieben und nie 'ne Antwort bekommen. Jetzt saßen wir in Blenheim, hatten immer noch keine Arbeit und waren langsam am Verzweifeln. Dann auf einmal bekam ich eine Mail von einer Agency, die ich vor Tagen in Christchurch mal angeschrieben hatte: 'Wir haben für nächste Woche für 8-10 Wochen noch Plätze in einer Fabrik für dich und deine Freundin, wollt ihr die haben?'
Warum konnte diese Mail nicht 3 Tage eher kommen ? Wir sind von Nelson ( Nähe von Blenheim ) nach CHCH ( Abkürzung von Christchurch ) gefahren, dann wieder nach Blenheim und jetzt sollen wir wieder runter nach CHCH ? Ja sag mal sind wir denn bescheuert ? Über 2.000km Sprit verballert, einfach so. Man man man. Aber hilft nichts. Wieder ab nach CHCH, oder eher Ashburton, was ~50km südlich von CHCH liegt.
Wenigstens haben wir jetzt einen festen Job, der nicht vom Wetter abhängig ist. Und sogar über eine mehr oder weniger seriöse Firma, wo wir VOR dem Arbeitsbeginn unseren Vertrag ausgefüllt haben. Also ich bin guter Dinge.
Zur Überbrückung bis unser richtiger Job anfängt, sind wir bei der Kartoffelernte für ein paar Tage behilflich. Relativ entspannt eigentlich, wenn man bedenkt, dass man lediglich Dreck, Steine und unschöne ( gammlige, kaputte Kartoffeln etc. ) von einem Fließband sammeln soll, die vom Boden aufgenommen werden. Problem nur: Das ist eigentlich ein Job für 6 und wir waren 3. Wenn man bei youtube 'fastest worker' eingibt, könnten wir dort durchaus den anderen Konkurrenz machen. Aber naja, Hauptsache das Geld stimmt...