Bavella Massiv und Piscia di Gallo

Nachtrag zum gestrigen Abend:

Der Abend am Palombaggia Strand war nett und es war sicherlich die richtige Entscheidung, den Captain vor den gefräßigen Mücken zu schützen und Massimo Duci ab Dämmerung hermetisch abzuriegeln. Diese Entscheidung fiel nicht einstimmig, aber da der Admiral doppeltes und ich kein Stimmrecht habe, wurde dies so beschlossen und umgesetzt. Und was soll ich sagen; ich war selten so froh überstimmt worden zu sein. Der Admiral und ich saßen noch was vor dem Duci, wir waren sitt und satt und es galt nur noch ein paar Worte über die Vorhaben der nächsten Tage zu wechseln. Schließlich insistierte der Admiral und machte mich auf eine kleine Nuss am Boden liegend in unserem Kreise aufmerksam. Nuss?! Nach genauere Betrachtung hatte die Nuss acht Beine und funkelnde Augen! Richtig! Eine Nuss mit Augen  dachten wir und acht Beinen! Ja, von wegen! Nach genauerer Betrachtung und Ausleuchten mit unseren Gehirnlampen stellten wir das Dasein der beim Barte des Zeus größten Spinne fest, die ich jemals in meinem Leben in freier Wildbahn gesehen habe. Das wär alles kein Problem, wenn wir im Zoo gewesen und von vorne herein geklärt gewesen wäre, wer Besucher und wer Zoobewohner ist. Doch hier wurden die Karten neu gemischt und das Vieh hatte hier sein verdammtes Habitat, ohne Glasscheibe, ohne Zaun und wir standen mittendrin! Der Abend war gelaufen! Zähne putzen - Schlafen gehen. Und das riesen Vieh wurde nicht mehr aus den Augen gelassen, nich eine Sekunde. Und Massimo haben wir so was von hermetisch abgeriegelt... so ging's! Am nächsten Morgen wurde alles penibelst inspiziert bevor es in den Duci wanderte... Nach kurzer Internetrecherche wurde der Kandidat auch identifiziert... wir hoffen ihn/ihr niemals mehr wieder zu begegnen!

Heute Morgen ging es dann -für unsere Verhältnisse- früh los. Der Captain bließ zum Marsch. "À Cascade de Piscia di Gallo, Steuermann" schallte es durch alle Planken. Ich begab mich ans Steuer und nachdem wir noch ein paar Baguettes zum Frühstück geangelt haben, ging's in die Berge. Der Piscia di Gallo ist ein Wasserfall, den uns der Captain unbedingt noch zeigen wollte. An Land bewegte er sich selbstredend wieder am feuchten Busen meines Körpers galant im Bondolino schwingend. Zuvor haben wir noch unsere Feldflaschen an einem Brunnen in den Bergen gefüllt, dann ging's zur Cascade....

Anschließend schipperten wir gemütlich den Solenzara-Fluss bergabwärts bis zur Mündung, bewunderten das Bavella Massief und noch einige Steineichen am Wegesrand, bevor wir unseren Ankerplatz fanden. Nun stehen wir steuerbordseitig am Stand und freuen uns auf einen Sonnenaufgang direkt über'n Meer...