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Fraser Island / Australien

Veröffentlicht: 29.09.2017

26/09/17 - 28/09/2017

Von Noosa startete unsere 3-Tagestour nach Fraser Island. Mit dem Bus ging es morgens um 7 Uhr nach Rainbow Beach wo wir unsere Autos bekamen. Die Autos sind speziell für Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt, umgebaut mit riesigen Sprungfedern, hochgelegt, wasserfest bis zu den Scheiben, Allrad usw. In jedes Auto gehen 8 Leute rein. Wir bekamen eine Reihenfolge der Autos (wir waren Car 2) wie sie die ganzen drei Tage gehalten werden sollte. 

In unserem Auto waren es mit Markus noch zwei weitere Jungs, die fahren durften und so ging die Fahrt - erst einmal nur zur Fähre - los. Davor folgten natürlich noch ewige Sicherheitshinweise, Einführungen usw. Wie man sich beim Fahren im Sand zu verhalten hat. Doch keiner ahnte bis dato WIE schwer es sein würde im Sand zu fahren. Besonders nicht im weichen Softsand. 

Der Wegzur Fähre war kein Problem. Nach circa 15 Minuten Fährt übers Meer, währenddessen wir einige Wale und Delfine sahen, begann das Abenteuer. Jedes Auto war mit Walkie-Talkies ausgestattet, welche gleich während den ersten 10 Minuten Fährt auf Fraser Island auf Hochtouren liefen - wir waren die ersten, die gleich mal davon Gebrauch machten "Here is Car Two, we are stocked." Und dann folgten im 5-Minuten-Takt die anderen beiden Autos und das immer wieder 😀 Das hatten sich wohl alle leichter vorgestellt.. Von unserem Guide bekamen die Fahrer dann genaue Anweiswung wie sie nun Gas, Schaltung, Kupplung benutzen müssen, um wieder rauszukommen. Das hat auch meistens geklappt - und wenn nicht, ist der Guide zu den Autos gejoggt und hat mitgeholfen😀 

Nach guten 1,5 Stunden Fahrt durchgehend direkt am Wasser entlang (hammer!) kamen wir dann im "Resort" an wo wir kurz zu Mittag gegessen haben und dann weitergezogen sind. 

Unser erster Stop sollte Lake McKenzie sein. (Auf Fraser Island darf man nur in Seen baden und nicht im Meer, da hier die tödlichen Würfelquallen, Stachelrochen und Haue aufgrund der Strömungen direkt am Strand zu finden sind und das deshalb auch als gefährlichster Strand bezeichnet wird.) Lake McKenzie ist so DAS Highlight auf Fraser. Weißer Sand, mit dem man sich Haare waschen kann, dass sie glänzen, Zähne putzen kann, dass sie weißer werden und die Haut waschen kann, dass diese rein wird. Auch das Wasser ist schon nicht einmal mehr hellblau, sondern wirklich richtig türkis. 

Naja, es lief dann doch nicht alles so wie es sollte... Aus 3 Stunden Badeaufenthalt am Lake McKenzie wurden 10 Minuten im schon fast Dunklen. Auf dem Weg dort hin (es gibt keine Straßen auf Fraser nur Sand) verloren wir plötzlich das letzte Auto, das durch die Walkie Talkies sagte, es steht und würde überhaupt nicht mehr vorwärts kommen. Gut, mal wieder steckengeblieben haben alle gedacht. Aber es war viel schlimmer.. Der Guide versuchte das Auto mit einem Abschleppseil wieder in Bewegung zu kriegen, aber es ging einfach nicht mehr an. Nach 20 Minuten hin und her stellte sich dann heraus, dass ein richtiger Vollidot aus dem Unternehmen in dem wir die Autos geholt hatten, nicht getankt hat und wir so mitten im nirgendwo mit einem leeren Auto standen. (Der Mitarbeiter ist jetzt arbeitslos...) Unser Guide hat uns also zu einem "Park" gebracht an dem wir auf ihn warten sollten, bis er wieder zum Resort fährt und Sprit holt. Leider, je nach Bedingungen, kann man auch Fraser für 10-20 Kilometer mal gute 1-2 Stunden brauchen. Und so war es auch.. Nach 2,5 Stunden konnten wir dann endlich zum Lake McKenzie fahren, an dem wir alle mehr oder weniger frustriert standen, weil wir wussten dass es noch 10 Minuten sind bis die Sonne untergeht. Aus drei Stunden wurden also 10 Minuten... das war so so so ärgerlich! Auf unserem Heimweg war es dann Stockdunkel und eigentlich darf man im Dunkeln nicht auf Fraser fahren, da man den Sand nicht sieht wie dieser liegt bzw. Welche Sandart man vor sich hat und wegen der Dingos. (Dingos sind Wildhunde die hauptsächlich auf Fraser Island leben und nachtaktiv sind. Auf der ganzen Insel sind überall Warnschilder, dass man vor Dingos auf der Hut sein soll, da diese Menschen abgreifen, wenn sie essen bei sie haben oder rennen.) Natürlich war die Fahrt sehr wackelig und anstrengend, da man in so viele Sandschlaglöcher gefahren ist, die man einfach nicht mehr sehen konnte. Kopfschmerzen. Mitten auf dem Weg begegnete uns dann auch noch die "Deathadder" (Todesotter), die dritt giftigste Schlange der Welt... gruselig. Das krasse ist: auf Fraser Island gibt es keinen Arzt. Das heißt bei der Deathadder, der anderen zwei giftigen Schlangen, sowie 3 Spinnenarten hat man zwischen 13 und 20 Minuten Zeit bis jede Hilfe zu spät ist. Der Helikopter der anfliegen muss braucht, wenn es schnell geht, 10 Minuten. Also wirklich ein Spiel mit der Zeit... 

Am Abend gab's dann Essen und wir konnten unsere Schlafplätze beziehen. Wir hatten nur Tipis (Indianerzelte) gebucht, weil die Mehrbettzimmer doch um einiges teurer waren und ist ja halb so wild wo man schläft. Naja... dachten wir zumindest. Beim Betreten der Tipis waren wir wirklich positiv überrascht weil die total sauber und geräumig waren, ausgestattet mit Ventilatoren, Abstelltisch, Licht und Strom zum Aufladen von Handys und Kameras. Das Schlafen an sich entpuppte sich aber zu einem riesigen Albtraum: Die "Matratzen" waren Liegestuhlauflagen, die so weich waren, dass es keinen Unterschied machte ob man auf ihr liegt oder auf dem Boden. Zudem war sie so schmal, dass Markus nicht einmal mit dem halben Körper darauf passte. Fazit: 1 Stunde Schlaf, schlimme Rückenschmerzen... 

Am zweiten Tag ging es dann zu den so genannten "Champain Pools", die den Fairy Pools aus Noosa glichen jedoch total überfüllt. (Ohne Menschen ist halt immer alles schöner 😀). Auf dem Rückweg der "Pools" gab es einen kurzen Zwischenfall, als ich laut aufschrie weil ich merkte wie mich etwas in den Rücken beißt. War gleich doppelt so schlimm - einmal der wirklich eklige Schmerz und dazu der Gedanke daran, dass in Australien doch so viele giftige und tödliche Tiere sind haben die Panik dann nicht wirklich klein gehalten 😀 Der Biss ist innerhalb von Sekunden dann ziemlich fett angeschwollen und mein Kopf malte sich sonst was aus. Aber! Glück im Unglück! Der Guide hat sich das sofort angesehen und meinte nach einem tödlichen/giftigen Tier sieht das nicht aus. Puh! Also kurz verarztet und Puls beruhigt 😀 

Weiter ging es dann zu einer Aussichtplattform bzw. Einem riesigen Berg aus Steinen mit einer tollen Aussicht. Und kaum zu glauben was wir alles gesehen haben: Delfine, Haie, Wale, riesige Schildkröten und Stachelrochen 😍 hammer! Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch das gekenterte Schiffswrack S.s. Maheno angesehen, welches seit 115 Jahren an dem Strand vor sich hin rostet. Unser letzter Stop für den Tag war dann ein mega cooler Fluss "river eli creek". Hier läuft man circa 10 Minuten an einem Steg oberhalb des Flusses entlang und steigt dann die Treppen runter in der Fluss und läuft mit der Strömung bis ans Ende. Das Wasser ist durchsichtig und das einzige Quellwasser auf der Insel! Wenn die Strömungen etwas stärker sind kann man sich auch einen Schwimmreifen oder Bodyboards nehmen und den Fluss runter fahren 😀

Der Abend sollte für uns dann auch noch ein gutes Ende nehmen: eine zweite Gruppe die am Morgen schon wieder abgereist war hatte ihr Hostelzimmer mit Betten nicht abgeschlossen und so sind wir nachts in das Zimmer geschlichen und waren wirklich noch nie SO dankbar ein Bett zu haben. 😀😀 

Am letzten Tag wurde es nochmal richtig anstrengend für alle. Auf dem Plan stand Lake Wabby, ein See der zwischen Kilometerlangen Sanddünen liegt. Hier darf man auch nicht springen oder sonstiges, da das meistens mit einem Genickbruch endet. Um aber zu dem See zu kommen und auch wieder zurück sind wir durch einen Regenwald (der Weg bestand nur aus Sand und Sandtreppen) stolze 6 Kilometer bei 30 Grad marschiert! Und wirklich, die 6 Kilometer fühlen sich im Sand an wie 20 😮 

Platt und erschöpft ging es dann zurück ins Resort auf einen kleinen Snack und dann hieß es schon wieder bye bye Fraser Island. Es war wirklich ein Hammer Abenteuer 😊

 

Antworten (1)

Günter
Ganz toll

Australien
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