Veröffentlicht: 20.09.2018
An der Grenze kennt man sich scheinbar: es wird sich kurz etwas zugerufen, sodann wird man durchgewinkt. Wir Touris natürlich nicht, uns wünschte man nach einer Minute lediglich: "Gute Weiterfahrt".
Die hatten wir. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die schönen Kravica Wasserfälle. Interessanterweise ist es in Bosnien kein Problem auch in vermeintlich geschützten Naturphänomenen herumzuklettern oder zu schwimmen.
Die Fahrt ging weiter nach Mostar. Dort erwartete uns eine kleine (leider mal wieder überfüllte) Altstadt. Überall waren Touristenstände aufgebaut, bei denen man einen orientalischen Einfluss merkte, der sich auch in den verschiedensten Moscheen darstellte. Nach einer Stärkung - Cevapcici für Karsi und Börek für Lotti - ging es auch schon zum Ziel: Nationalpark Blidinje. Auf dem Weg dahin gab es wieder einzigartige Natur zu bestaunen. Ein kristallklarer Fluss entlang der Straße, rechts und links davon steile Berghänge und hohe Gipfel. Im Nationalpark fanden wir auch den perfekten Schlafplatz in einem Bergsattel mit grandioser Aussicht.
Am nächsten Tag erwartete uns eine 60km Mountainbike Tour. Sie war schweißtreibend, spannend, steil bergab über die Schotterpiste (Lotti mit ständig gezogenen Bremsen) etwas angsteinflößend, bergauf mit den breiten Reifen auf dem Asphalt frustrierend, mit Gegenwind nahezu unbezwingbar und doch teils spaßig. Zusammenfassend ist Mountainbiking wohl eher eine für uns ungeeignete Sportart, rückblickenden aber definitiv einen Versuch wert. Eine Erfrischung im See und wohlverdientes Pesto ermunterte uns wieder.
Am nächsten Tag eine neue körperliche Herausforderung. Eine 28 km lange Wanderung, davon 14 km bergauf über 1000 Höhenmeter zum 2228m hohen Gipfel Plocno. Überraschenderweise wurden wir auf dem Gipfel von einem Soldat angesprochen, der aus einem von uns zunächst leerstehend vermuteten Gebäude herauskam. Uns wurde erklärt wir befänden uns im militärischen Sperrgebiet (ja, es war ein vom Nationalpark selbst ausgeschilderter Wanderweg). Scheinbar überzeugten wir ihn, jedenfalls begleitete er uns auf sein Hoheitsgebiet und machte sogar ein Bild von uns auf dem höchsten Punkt.
Nachdem wir Willie nach der Wanderung erreichten, setzten wir den Weg nach Kroatien fort. Noch vor der Grenze gerieten wir erneut in eine Polizeikontrolle. Unsere Alufolie über den gesamten Kofferraum um die Wärme abzuhalten finden Polizisten verschiedenster Länder scheinbar suspekt, warum nur?