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¡Salsa, Cumbia y Colombia!

Veröffentlicht: 14.08.2019

DEUTSCH
Meine Kolumbienreise startete mit Eva vereint in Bogota. Nach einem gescheiterten Versuch mit dem Uber zu unserm Hostel zu fahren, ja Uber ist hier illegal und wir wurden erwischt, nahmen wir ein Taxi zu unserem Hostel. Wie immer endete die Fahrt in einer Preisdisskusion,
weil auf den Taxometerpreise ja angeblich immer Flughafengebühren, Nachttarife und andere Erfindungen hinzukommen, sodass der Preis nach ner halben Stunde Umweg viel zu hoch ist. Die Gründe warum Uber trotz Verbot in Kolumbien boomt sind offensichtlich.


Unser Hostel lag im historischen Viertel Bogotas namens "Candelaria". Eine verregnete Citytour, eine Grafititour, ein Goldmuseumsbesuch und
sogar einen Theaterbesuch, bei dem wir jedoch beide ab und zu einschliefen, machten wir mit. Wir wissen bis heute nicht ob das Theaterstück (Woyzeck von Büchner) kaum Handlung besitzt
oder wir sie nur auf Grund unserer Spanischkenntnisse nicht verstanden haben.
Auf dem Monserrat, der von der "Candelaria" aus mit dem Teleferico und einem Funicular erreichbar ist, wurden uns die Ausmaße der Stadt erst richtig bewusst. Zum Vergleich: Candelaria besitzt in etwa die Größe von Jena, ganz Bogota in etwa die Größe von Berlin, Paris und Rom zusammen.
Mit dem Ziel noch etwas mehr von dem eigentlichen Bogota zu sehen, haben wir einen Ausflug zum botanischen Garten, zum Sonntagsmarkt in Usaquen und zu einem Restaurant in Chapinero gemacht. Zum Abschluss besuchten wir noch dei Salzkathedrale und das Zentrum des kleinen Städchen Zipaquirá. Allein der Weg zurück innnerhalb der Stadt brauchte eine ganze Stunde.


Von der großen Hauptstadt fuhren wir mit dem Nachtbus nach Popayan, wo wir gleich auf der Strasse mit den Worten "Bienvenidos a Colombia. Bienvenidos a Popayan, la ciudad blanca!" Willkommen gehießen wurden. Durch die vielen weißen Häuser gilt Popayan als "la ciudad blanca", die weiße Stadt. Im Vergleich zu Bogota ist Popayan eher provinziell und innerhalb von einem Tag gut zu erkunden.
Alice, eine ehemalige Klassenkameradin von Eva, brachte uns in Kontakt mit ein paar einheimischen Freunden von ihr, die uns die Stadt zeigten.
Angeblich gibt es in Kolumbien so viele verschiedene Früchte, dass man für zwei Jahre jeden Tag eine andere Frucht probieren kann.
Hier in Popayan probierten wir zwei Fruchtgetränke, eine Art Smothie-Frappé namens "Salpicón payanes" und den Mais-Smothie "champús",
der an das in Bogota gebräute Maisbier "chicha" erinnerte. Dazu gab es eine Art Maischips sogenannte "Carantanta".


Weiter mit dem Bus über eine sehr kurvige Schotterpiste führte unser Weg nach San Augustin. Auf dem Weg zum Hostel wurden wir von der Polizei angehalten. Schon wieder. Nein, wir hatten kein illegales Uber genommen, wir waren zu Fuß unterwegs.
Es
war diesmal auch nicht die Verkehrspolizei sondern die Touristenpolizei, die gerade einer franzöischen Touristin eine Tour zu einer Finca gab und uns kurzerhand mitnahmen. Nach dem Besuch bei der Finca organisierte einer der Polizisten uns eine Reittour dreier wichtiger archäologischer Stätten und fuhren uns zu unserem Hostel. Am nächsten Tag machten wir den Ausritt. Zwar hatte der Freund unseres Polizisten die Grippe, jedoch hatte er seine Pferde und einen Freund von sich geschickt, welcher uns in einem astreinen, klaren Spanisch eine Tour gab. Unser Guide hatte einen Freund mit einem Auto, welcher uns zu drei bekannten Wasserfällen der Region fahren könne, sodass wir schließlich mit dem Freund des Freundes des Freundes des Polizisten von Wasserfall zu Wasserfall tuckerten. Ja, San Augustin ist ein Dorf.
An
unserem letzten Tag, besuchten wir die bekannteste archäologische Ausgrabungsstätte. Uns wurde gesagt, drei Stunden sind genug um den Park zu erkunden, jedoch mussten wir uns beeilen um auch wirklich durch den ganzen Park zu laufen.


Nach dem eher kalten Wetter in Bogota wurden wir in Cali, unserem nächten Stop, endlich mit warmen Wetter Willkommen gehiesen.
Die Großstadt besitzt ähnlich wie Bogota nur ein kleines touristisches Zentrum. Cali ist für drei Dinge bekannt: die Zuckerrohrindustrie, die Netflixserie "Narcos" bezüglich des Cali-Kartells und für Salsa.
Also Salsa den Tanz nicht die Sauce, wobei laut unserem Tourguide der Tanz der ursprünglich aus New York kommt danach benannt wurde.
Nach einem Crash-Kurs in unserem Hostel gingen wir mit Luisa, der Schwester eines Bekannten aus Buenos Aires, auf eine Salsa-Party.
Der zunächst eher leere Club füllte sich nach und nach und immer mehr Paare waagten sich auf die Tanzfläche bis diese nur noch aus sich drehenden, schunkelden und tanzenden Paaren bestand.


Von einem Narcos-Spielort zum nächsten führte unser Weg uns weiter nach Medellin. Dem Ort des ehemaligen Drogenkartells von Pablo Escobar. Wir machten sogar eine Tour diesbezüglich, da wir die Serie jedoch beide nicht gesehen haben, war die Tour für uns beide eher unspektakulär. Umso besser war dafür die free walking tour im historischen Zentrum, die das Thema ebenfalls auffasste jedoch in den Kontext der heutigen Situation und des Stadtbildes brachte.
Beispielweise erzählte uns unser Tourguide, dass es bezüglich Pablo Escobar vier Meinungen gibt. Die erste und gleichzeitig seine Meinung in deren Augen Pablo Escobar ein krimineller Verbrecher ist. Die zweite Meinung, die hauptsächlich von Menschen getragen wird die Pablo ein Haus oder Geld verdanken, in deren Augen Pablo Escobar ein großzügiger Mensch war. Die dritte Meinung, die hauptsächlich von jungen Menschen in bezug auf die Häuser und Geldgeschenke vertreten wird, in deren Augen Pablo Escobar eine Art Robin Hood darstellt. Die vierte Meinung, nämlich keine oder eine neutrale Meinung, die hauptsächlich von Menschen getragen wird die sich keine Gedanken machen wollen. Die Tour motiviert mich mir die Serie eventuell doch einmal anzuschauen. Tatsächlich ist der Drogenmarkt heutzutage größer denn je. Da jedoch der größte Markt im Ausland liegt ist eine Kontrolle diesbezüglich von kolumbianischer Seite nur schwer zu erreichen.
Heutzutage kämpft Medellin darum, den Ruf einer der gefährlichsten Städte zu sein abzubauen und unabhängig von dem Pablo-Kontext gesehen zu werden.
So wurden in Medellin viele skurille Metallfiguren aufgestellt. In den Statuen des Künstlers Fernando Botero sind die Propotionen verändert so besitzt ein sehr breites Pferd mit großen breiten Beinen beispielweise einen sehr kleinen Kopf.


Letzte und zu gleich die touristischte Station in Kolumbien war die Piratenstadt Cartagena mit ihrem süßen UNESCO geschützen historischen Zentrum. An der Karibikküste gelegen, liesen wir uns hier weder die historische Slavery-Tour noch das Inselhopping entgehen.
Hier in Cartagena wurde zu Sklaverei-Zeiten Cumbia erfunden. Ein eher europäisch-spanischer Tanz zu afrikanisch geprägter Musik.
Heute ist Cumbia eine der meistgehörten Musikrichtungen in ganz Lateinamerika mit Musikgruppen aus Mexiko, Argentinien und den Andenländern.


Im Allgemeinen könnte man zusammenfassen, dass wenn Kolumbien ein drei-Gänge-Menü wäre, wir nur die Vorspeise probiert hätten.
Zwei Wochen reichen zwar aus um einen Eindruck des Landes zu bekommen, jedoch bekommt man auch einen Eindruck davon, was man alles noch hätte anschauen können.

Tatsächlich bin ich nun schon wieder in Europa unterwegs. Der ebenfalls verspätete Blog zu Panama wird aber noch geschreiben versprochen.

Viele Grüße
Eure Dory



ENGLISH
My Colombia journey started united with Eva in Bogota. After a failed attempt to take an Uber to our hostel, yes it is illegal here and we got caught, we took a cab to our hostel. As always, the trip ended in a price disagreement, because on the taxometer prices "missed" airport taxes, night tariffs and other inventions so that the price is way too high after a half hour detour. The reasons why Uber is booming despite the ban are obvious.

Our hostel was located in the historic quarter of Bogota called "Candelaria". We participated in a rainy city tour, a grafiti tour. We visited the gold museum and even went to the theatre, but we both fell asleep from time to time. We still don't know if the play (Woyzeck von Büchner) has hardly any plot or we just didn't understand everything because of our poor knowledge of Spanish.
On the Monserrat, which can be reached from the "Candelaria" by teleferico and funicular, we became aware of the actual size of the city.
For comparison: Candelaria is about the size of Jena, all Bogota roughly the size of Berlin, Paris and Rome together.
With the aim to see some more of the actual Bogota, we made an excursion to the botanical garden, to a Sunday market in Usaquen and a restaurant in Chapinero. Finally we visited the salt cathedral and the centre of the small town Zipaquirá. The way back within the city alone took a whole hour.


From the big capital we took the night bus to Popayan. We were welcomed on the street with the words "Bienvenidos a Colombia. Bienvenidos a Popayan, la ciudad blanca!" Due to the many white houses Popayan is considered as "la ciudad blanca", the white city.
Compared to Bogota, Popayan is more provincial and easy to explore within a day. Alice, a former classmate of Eva, brought us into contact with some of her local friends who showed us the city. There are so many different fruits in Colombia that you can try a different fruit every day for two years. Here in Popayan we tasted two fruit drinks, a kind of smothie frappé called "Salpicón payanes" and a corn smothie called "champús", that reminded me of the corn beer "chicha" brewed in Bogota. As a side dish we ate some kind of corn crisp called "Carantanta".


We continued by bus via a very winding gravel road to San Augustin. On the way to the hostel we were stopped by the police. Again. No, we hadn't taken any illegal Uber, we were on foot. But this time it was not the traffic police but the tourist police which gave a French tourist a tour to a finca and took us with them. After visiting the finca, one of the policemen organized a horseback riding tour of three mayor archaeological sites for us and drove us to our hostel. The next day we went for the horse ride however our policeman's friend had the flu. He had sent his horses and a friend of his, who gave us a tour in a flawless, clear Spanish. Our guide had a friend with a car who could drive us to three famous waterfalls in the region. So finally,we chugged from waterfall to waterfall with the friend of the friend of the policeman's friend. Yes, San Augustin is a village. On our last day, we visited the most famous archaeological excavation site. We were told that three hours is enough to explore the park, but we had to hurry to really walk through the whole park.


After the rather cold weather in Bogota, our next stop Cali finally welcomed us with warm weather. Like Bogota the big city has only a small tourist centre. Cali is known for three things: the sugar cane industry, the Netflix series "Narcos" regarding the former Cali cartel and for Salsa. Salsa the dance not the sauce. Even though according to our tour guide the dance was named after the sauce. After a crash course in our hostel, we went to a salsa party with Luisa, the sister of a friend from Buenos Aires. The initially rather empty club filled up bit by bit and more and more couples were adding themselves to the dance floor
until it consisted only of spinning, swaying and dancing couples.


From one Narcos venue to the next our way led us on to Medellin. The site of the former drug cartel of Pablo Escobar. We even did a tour in this respect, but since we didn't see the series, the tour was rather unspectacular for both of us. All the better was the free walking tour in the historical centre,who also covered the topic, but brought it into the context of today's situation and the cityscape. For example, our tour guide told us that today there are four opinions about Pablo Escobar.
The first opinion in whose eyes Pablo Escobar was a huge criminal.
The second opinion, mainly carried by people, who owe their house or or money to Pablo, in whose eyes Pablo Escobar was a generous person. The third opinion, which is mainly held by young people with regard to the houses and gifts of money, in whose eyes Pablo Escobar represents some kind of Robin Hood. The fourth opinion, namely no or a neutral opinion, which is mainly supported by people who do not want to think about it. The tour motivates me to have a look at the series after all. In fact, the drug market today is bigger than ever.
Nowadays, Medellin is struggling to break down the reputation of being one of the most dangerous cities and to be seen independently of the Pablo context. Thus many bizarre metal figures were set up in Medellin.
In the statues of the artist Fernando Botero the propotions are changed for example the very huge horse with wide legs but a tiny head.


The last and most touristic station in Colombia was the pirate city Cartagena with its sweet UNESCO protected historical centre. Situated on the Caribbean coast, we neither missed the historic Slavery tour nor the island hopping.Cumbia was invented here in slavery times. The rather European-Spanish dance to African influenced music is one of the most listened to music styles in Latin America today with music groups from Mexico, Argentina and the Andes countries.


Generally speaking, if Colombia was a three-course meal, we would only have tried the appetizer. Two weeks are enough to get an impression of the country, but also to get an impression of what we could have seen.


I'm already back in Europe but i will write the blog about Panama even though it s late. I promise.

Greetings as usual,
Dory

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