Alaska & Yukon im Herbst: 6000km mit Grizzlies, Goldgräbern und Polarlicht
Alaska & Yukon im Herbst: 6000km mit Grizzlies, Goldgräbern und Polarlicht
vakantio.de/alaskaundyukonimherbst

Ostwärts nach North Pole zum Weihnachtsmann & zu Fast Eddy's

Veröffentlicht: 14.08.2019

07.09.2014 von Fairbanks nach Tok

Ich bin wieder recht früh wach und das trotz wenig Schlaf. Das Hotelfrühstück – das erste überhaupt auf dieser Reise - ist ok und wir fahren gegen 9 Uhr los zum Pioneer Park, wo noch gähnende Leere ist. Die Sonne scheint von einem wolkenlos blauem Himmel und wir bummeln hier durch die Kulisse aus originalen Holzhäusern aus der Zeit von ca. 1890-1915, die man irgendwo aus Alaska geholt und hier aufgebaut hat. 



Cache nennt man die hochbeinigen Lagerhäuser, die man neben den Wohnhäusern hatte, um Nahrungsmitteln von Bären und anderem Getier fernzuhalten. Auch das ist hier zu sehen. Und ein großer Raddampfer. 





Leider ist praktisch alles geschlossen. Manche der Holzhäuschen beherbergen irgendwelche Souvenirshops, die aber auch nur in einzelner Zahl um 10.00h öffnen, die meisten sind „closed for the season“.

Unsere heutige Fahrt führt uns zum Richardson Highway, der nach Osten führt. In North Pole halten wir am Santa Claus House, wo nicht nur einige Rentiere zu sehen sind, sondern neben dem Christmas-Shop ein überdimensionaler Weihnachtsmann.


North Pole, Alaska

Christmas overload...



Ostwärts geht es unter weiterhin blauem Himmel bei 38-44°F (3-7°C). Es ist ziemlich frisch. Rechts neben uns verlaufen hohe Berge und oft der Tanana River, der auf zig Meilen wie ein Delta aufgespreizt ist und kaum Wasser führt. 



Zwei Elche (Mama und Kind) stehen links an der Straße in einem Teich und futtern Wasserpflanzen. Schöne Fotos! 




Die Fahrt ist schön, aber eintönig. Tolle Wälder, gelbe Birken und Espen, schneebedeckte Berge vor uns.




Vor Delta Junction verläuft die Alaska Pipeline wieder neben der Straße, jetzt quer über den Tanana River. Wir machen ein paar Fotos und fahren kurz darauf in einen kleinen State Park mit alten Holzhäusern. Aber auch hier ist nichts mehr offen, außer einem Haus. Alles „closed for the season“.



In Delta Junction endet der Alaska Highway, der aus Kanada hier hoch kommt. Es gibt eine Markierung am Visitor Center, das aber leider heute auch geschlossen hat, weil Sonntag ist. Also weiter, denn auch ansonsten ist in Delta Junction der Hund verfroren und nicht einmal einen Kaffee kann man hier kriegen. Wir fahren nun den Alaska Highway, der hier sehr gerade verläuft und die Fahrt zieht sich ganz schön. Schöne Blicke, aber irgendwie möchte man jetzt mal ankommen.

Tok erreichen wir gegen 17.15h und fahren kurz im erstaunlicherweise geöffneten Visitor Center vorbei. 

Tok in seiner ganzen Pracht


Kurz vor Tok

Das Mooseberry Inn, ein Bed & Breakfast haben wir schon von zuhause gebucht. Es liegt etwas außerhalb des Ortes in einem Wald. Völlig ruhig und eigentlich ziemlich gemütlich. 

Mooseberry Inn/Tok

Die Inhaberin informiert uns, dass wir leider morgen hier kein breakfast haben, weil sie in einem Café in Tok arbeitet, wo der Koch abhanden gekommen ist, wodurch sie dort morgen kochen muß. Ziemlich doof, ein Bed & Breakfast ohne Breakfast. Nun ja, wir können es nicht ändern. Und das Frühstück, dass wir in besagtem Café kriegen sollen, soll sich praktisch kaum von dem im B&B unterscheiden. Nun, da bin ich mal gespannt. Das Zimmer ist klein, vermutlich eher ein Kinderzimmer. 


Das Bad ist über den Gang, dafür aber schön und nur für uns. Das Zimmer hat einen Balkon, von dem wir aber nix haben werden. Die Sonne scheint wunderbar, aber es ist jetzt schon zu frisch.

Tok hat etwa 20 Häuser, davon 3 Tankstellen und das allseits bekannte „Fast Eddy’s“ Restaurant, wo wir heute abend essen gehen. Nächstes Mal, wenn wir in Tok sind, wohnen wir hier im Motel. Fast Eddy’s ist eigentlich ein ganz normales amerikanisches Restaurant. Der Salat ist aber klasse und das Bier schmeckt. Was will man mehr? Im Mooseberry Inn mache ich mir zwei Becher Pfefferminztee und setze mich im Wohnbereich mit zwei Bildbänden in einen Schaukelstuhl und schaue mir die Tierwelt Alaskas in diesen Büchern an. Ich lerne daher, dass Grizzlies doch als Jungtiere auf Bäume klettern können. Bisher dachte ich immer: Nie auf einen Baum klettern, wenn Dich ein Braunbär verfolgt. Nun muß ich ihn wohl erstmal fragen, wie alt er ist. Erst wenn die zu schwer werden, können sie nicht mehr klettern. Aber das ist bei mir ja auch nicht anders. Hhhmm...

Das Zimmer von uns ist extrem warm, denn die Heizung ist zentral gesteuert und bläst durch einen Auslass im Boden konstant warme Luft ins Zimmer. Draußen sind -3°C. Ich stelle mir den Wecker auf 1 Uhr und hoffe auf Nordlicht. Zwar scheint der Mond hell, aber es ist kalt und klar. Sollte klappen. Der Wecker klingelt und ich ziehe mir meine dicken Socken an, eine Fleecejacke über den Schlafanzug und stehe auf dem Balkon und sehe – nichts. Also runter und raus vor die Tür. Hoffentlich überrasche ich nicht einen erschrockenen Braunbären beim Mülleimer-Plündern…Ich stehe vor dem Haus in Socken und klebe auf dem Eis auf den Holzbohlen des Weges fest. Der Sternenhimmel ist gigantisch, aber Nordlicht sehe ich am Nordhimmel nicht. Also ab in die warme Bude.

Tagesstrecke: 203 Meilen/327 km

Antworten

USA
Reiseberichte USA
#alaska#yukon#fairbanks#tok#northpole#elche#alaskahighway