14. Tag 03.08.2016 Banff - bewölkt, regen

Wir schliefen heute aus und standen erst gegen halb neun früh auf. Es hatte sich doch sehr abgekühlt in dieser Nacht, gefühlt waren es ca. 6-8 Grad celsius. So machten wir erst mal das Heißluftgebläse an. Stromanschluß hatten wir keinen , aber es war noch genug in der Batterie des Wohnmobiles. Anne machte das Frühstück und dann saßen wir am Tisch im Wohnmobil und sahen nach draußen. Es schien heute zum ersten Mal keine Sonne, war bewölkt und nebelig. Das hatte aber in dem Wald auch seinen Reiz. Wir planten den Tag und beschlossen als erstes den Lake Two-Jack und den Lake Minnewanka  anzusehen und dann nach Banff zur Stadtbesichtigung zu fahren. Als wir so beim Frühstück saßen , rief Marie auf einmal "sieh mal ein Hirsch" und tatsächlich, ca. 5 Meter von unserem Wohnmobil graste eine Wapiti Hirsch Herde, also ein Bulle und mehrere Kühe in Ruhe und ließen sich von uns nicht stören. Das war schon ein beeindruckender Anblick, mitten in der Natur. Da fand ich, hatte sich das Wohnmobil schon gelohnt. So was bekommt man nicht im Hotel zu sehen.  

Die Herde trottete dann gemächlich weiter durch den Wald. Nach dem Frühstück verstauten wir alles Rutschfest und meldeten uns im Campground ab. Wir fuhren einen kurzen Weg zum Parkplatz des Two Jack Lake und gingen zum Ufer. Hier entdeckten wir ein Murmeltier, ein Streifenhörnchen (was die Kinder sehr faszinierte und mehrere Fotos geknipst wurden und viele Asiatische Touristen, was so ein bischen die Romantik dieser Landschaft nahm. Sonst aber ein schöner See in einer gewaltigen Bergkulisse, welche aber teilweise von Wolken verdeckt wurde. Dann fuhren wir ca. 10 Minuten weiter, zum Lake Minnewanka. Dieser ist der längste See im Banff Nationalpark, mit ca. 20 km länge. Auch hier waren wir nicht allein. So gingen wir ein Stück des Lake Minnewanka Trail, bei leichtem Nieselregen. Je weiter wir gingen um so einsamer wurde es dann. Die meisten  Touristen fahren wirklich nur an den Parkplatz des Sees, machen ein Selfie Foto und fahren dann weiter. Auf dem Trail sahen wir noch jede Menge an Streifenhörnchen, die nicht scheu vor uns her sprangen.

Da das Wetter schlechter wurde, gingen wir wieder zum Parkplatz und fuhren nach Banff. Das ist ein nettes Städtchen, eingebettet im gleichnamigen Nationalpark der Rockys. Die Haupteinahmequelle scheint der Tourismus zu sein. Jedenfalls wimmelte es in Banff  vor Touris. Da das Wetter nicht so gut war, wollten wir dort auch mitmischen. Nun machte sich das erste Mal  die Größe des Wohnmobils bemerkbar. Wir fanden keinen Parkplatz. So mussten wir lange suchen, bis wir außerhalb von Banff, am Banff Curling Club einen passenden Parkplatz fanden. Zum Glück war es nur ein kurzer, ca. 15 Minütiger Weg in das Städtchen. Hier gab es nun viele Geschäfte, Restaurants, Cafes, ... Nett waren viele Häuser anzusehen, die in Kleinstadtmanier, gepflegt und restauriert, aus dem letzten Jahrhundert waren. Wir vertrieben uns auch die Zeit und kauften einige Sachen (unter anderem Bärenspray, wurde uns von dem freundlichen Verkäufer förmlich aufgedrängt). Nachmittags wurde das Wetter besser. Nach einer Stärkung in einem Cafe suchten wir uns dann unseren heutigen Campground "Tunnel Mountain 1". Dieser ist sehr schön gelegen am Bow River, im Wald. Auch dieser war ausgebucht, hatten wir aber vorher auch glücklicherweise reserviert.

Als wir zum campground gefahren sind, sah ich auf der rechten Seite einen wunderschönen canyon, den ich mir noch genauer ansehen wollte und nachdem wir auf unserer gebuchten Site standen , spazierten Anne und ich noch mal dahin. Es stellte sich heraus, dass dort ein sehr schöner Trail an den Hoodoos gebaut worden war, mit einem unglaublich schönen Blick über das weite Tal am Bow River. Wir liefen diesen Trail ein Stück entlang und genossen die Aussicht. Bären sahen wir nicht , aber viele squirrels. Abends kehrten wir wieder zum Wohnmobil und den Kindern zurück und kochten "Papa Nudeln".

Dieser Campground war im Vergleich zu dem vorherigen sehr voll und die Sites waren recht eng. Dafür gab es saubere Duschen, die wir auch nutzten. Das Wetter war am Abend wieder schön und es sah so aus, dass der nächste Tag wieder schön werden sollte.