Veröffentlicht: 23.08.2016
Heute hieß es früh aufstehen, da wir den Flieger um 09.20Uhr, mit Westjet, nach Calgary gebucht hatten. So waren die Koffer schon am Abend vorher gepackt worden. Nach einem kurzen Frühstück, mit Cafe und Obst verabschiedeten wir uns von dem schönen B&B und fuhren nur 10 Minuten zum Flughafen "Victoria". Das ist ein sehr kleiner und überschaubarer Flughafen. Der Mietwagen war schnell abgegeben und wir gingen zur Kofferaufgabe, Sicherheitskontrolle und schließlich ins Terminal. Da gab es dann noch mal einen Cafe von Starbucks und die vom B&B mitgegebenen Blaubeer Muffins. Wir versuchten noch tel. den Wohnmobil Vermieter Canadream zu kontaktieren, wegen der Abholung vom Airport, bekamen aber keine Verbindung. Pünktlich ging es zum Boarding , aber der Start verzögerte sich noch, wegen technischer Probleme um eine halbe Stunde. Dann nach der Kontrolle durch einen Ingenieur konnten wir starten. Der Flug verlief ruhig und wir hatten einen schönen Blick nach dem Start über die Pacific Bucht und später über die Berge der Rockys. Auffällig waren die Faltenbildung dieses Gebirges und die Weite der Täler.
Nach ca. 1,5h landeten wir auf dem Airport Calgary. Wir suchten uns ein Münztelefon und erreichten auch die Mietwagenstation. Wir bekamen die Auskunft , uns ein Taxi zu nehmen. Nach dem wir das Gepäck hatten, holten wir uns bei Starbucks ein leckeres Tomaten Mozarella Brötchen und fuhren mit dem Taxi zu Canadream. Das Gelände liegt ca. 20 Minuten vom Flughafen, in einem Industriegebiet. Canadream bezahlte den Taxifahrer und wir gingen ins Office. Nach kurzer Wartezeit wurden wir, mit einer anderen deutschen Familie auf den Hof geleitet und bekamen eine ca. 1,5h Einweisung des Wohnmobils. Es war unsere erste Wohnmobil Reise und ich hatte ein mittleres Modell gebucht. Nun standen wir vor einem 28 Fuß großem Wohnmobil. Das war schon beeindruckend. Die Einweisung fand auf deutsch statt :-) und wurde sehr ausführlich von der freundlichen Mitarbeiterin durchgeführt.
Nach dem schriftlichen Prozedere der Vertragsabwicklung richteten wir uns noch grob ein und es ging, nach über 2 Stunden endlich vom Hof. Als erstes fuhren wir eine Tankstelle an, da der Tank nur 3/8 gefüllt war. Leichtsinnig dachte ich 50$ reichen aus und siehe da, die Tanknadel hat sich gerade mal um 1/4 nach oben bewegt. Also nochmal 80$ nachgelegt, dann war es fast voll. Dann ging es weiter zum nächsten WalMart. der wurde uns von Canadream empfohlen und es war ein riesiger Markt zum Verlaufen. Dementsprechend dauerte dann auch der Ersteinkauf und die Kreditkarte war um 250$ leichter. So groß wie der Laden, so waren auch die Packgrößen. Unglaublich auch welche zu finden, die wir in 10 Tagen leeren können. Trotz der Größe des Marktes fand ich den WalMart nicht so schön, eher so wie Kaufland bei uns. Wesentlich schöner und freundlicher fand ich "save on food" oder "safeway". Dann noch zum Liquor Store für etwas Bier und Wein und wir hatten das Gröbste geschafft. Mittlerweile war es schon Abend geworden und es zog ein Gewitter auf (das erste mal Regen in diesem Urlaub) So beschlossen wir im gegenüberliegenden Tim Horton zu Abend zu essen.
Als ich dann auf dem Parkplatz den Zündschlüssel abziehen wollte, ging der nicht mehr raus, egal was ich versuchte. Wir lasen noch alle Anleitungen , aber Fehlanzeige. Da der Tag doch etwas anstrengend war, tendierte meine Laune langsam in den negativen Bereich. Zum Glück kam Marie auf die Idee , die Fahrer eines anderen Wohnmobiles zu fragen, was ca. 50 Meter entfernt stand. Es stellte sich heraus, dass es Schweizer waren, die das Problem kannten, man musste nur den Zündschlüssel wieder kurz nach rechts zurück drehen, also nicht ganz bis Anschlag links und siehe da es klappte. Kurz darauf hielt ein "freundlicher" Kanadier, der uns auch helfen wollte, allerdings bat er auch um Hilfe, da er angeblich seine Kreditkarte verloren hatte, fragte er , ob wir Ihm Geld leihen könnten, er würde es doppelt zurückzahlen. Das kam uns dann doch seltsam vor, gerade weil er ja sah , dass wir ausländische Touristen waren. So konnten wir Ihm nicht helfen. Nach dem Abendessen fuhren wir dann auf den Highway 1 in Richtung Nordwesten, den Bergen entgegen.
Nach 1,5h Fahrt kamen wir in den Rocky Mountain, in Banff an. Wir hatten den Campground "Two Jack Main" am Two Jack Lake vorgebucht und kamen dem Ziel näher. Kurz vor dem Campground sahen wir am rechten Wegesrand eine Elchherde, die ganz ungestört an den Bäumen und Büschen fraß. Wir hielten kurz, war auch kein großer Verkehr und bestaunten die großen Tiere. Dann ging es zum Campground und hier fanden wir ein Schild , was uns die nächsten Tage begleiten sollte: "No Vacancy". Zum Glück hatten wir vorgebucht. Als wir am Schalter uns angemeldet hatten , erfuhren wir , dass ein Bär und ein Wolfsrudel auf dem Gelände wären, somit wurden alle Camper , die mit dem Zelt unterwegs waren , aufgefordert den Campground zu verlassen. Wir durften rein, wurden aber aufgefordert , alle Lebensmittel im Auto aufzubewahren.
Wir hatten einen schönen Platz, unter Bäumen und nicht weit zum Waschraum. Nun wurde es langsam dunkel und es zog erneut ein Gewitter auf, so dass wir leider kein Feuer machen konnten. Allerdings waren wir auch etwas müde nach dem langen Tag. Wir spielten noch ein paar Runden 11er raus. und machten uns dann Bett fertig. Die Kinder fanden es sehr gemütlich über dem Fahrerhaus zu schlafen, Anne und ich hatten ein bequemes Bett im hinteren Teil des Wohnmobiles. Vor dem Einschlafen lugte ich immer mal zum Fenster hinaus, in der Hoffnung auf einen Bären oder Wolf zu erspähen, hat sich aber keiner sehen lassen.
Lang schlafen sollten wir aber nicht, da das Gewitter sich verstärkte und laut donnernd zurück kam. Nun bekam Marie Angst und beide Kinder wollten in unser Bett. Das war mir aber zu eng und so zog ich in die Koje über dem Fahrerhaus. Irgendwann in der Nacht wechselten wir die Betten wieder und schliefen den Rest der Nacht durch.