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15. Tag 04.08.2016 Bannf - Lake Louise - sonnig

Veröffentlicht: 24.08.2016

Nach einer sehr ruhigen Nacht wachten wir gut ausgeschlafen auf. Die Temperaturen fielen hier doch deutlich und wir machten mal wieder das Heißluftgebläse an und nach kurzer Zeit konnten wir aus den Betten schlüpfen. Gegenüber unser Campsite kam ein Pärchen aus einem Zelt, dick eingepackt in Wattejacke und Wollmütze. Sah aus wie im Winter. Aber heute sollte es wieder ein schöner Tag werden und die Sonne schien.

Frühstück gabs im Wohnmobil und gegen 10.00Uhr verließen wir den Campground. Als erstes wollten wir den Kindern den tollen Hoodoo Trail zeigen, den wir gestern nachmittag bewunderten. Um diese Zeit waren wenige Leute unterwegs und ich fand es noch schöner als gestern. Die Kinder fanden aber nur die squirrel interessant. Na ja,  die Interessen sind eben verschieden.

Dann fuhren wir wieder nach Banff, weiter zum Highway 1, den wir an der ersten Ausfahrt verließen und auf den Bow Valley Parkway 1A wechselten. Dies ist ein schöner Weg durch die Bergwelt von Banff, der sich durch Wälder zieht, mit Blick auf die Bergspitzen rechts und links. Gleich am Anfang der 1A kamen wir zu einer Kontrollstelle, wo alle Fahrzeuge nach dem Nationalpark Pass kontrolliert wurden. Wir hatten ja unseren Jahrespass am Frontscheiben Rückspiegel hängen.

Ziel war jetzt der Johnston Canyon, wo wir eine, lt. Reiseführer empfehlenswerte Wanderung zu den Lower - und upper falls unternehmen wollten. Als wir, gegen 12.00 Uhr ankamen,  sahen wir schon am Straßenrand eine Reihe von parkenden Autos. Wir fuhren am Parkplatz vorbei, der sehr voll aussah und stellten uns ca. 400 meter hinter dem Parkplatz an den Straßenrand. 

Dies war einer der touri - mäßigsten Orte , die ich je gesehen habe. Am Eingang gab es einen großen Gift-Shop und einige Stände, Menschen ohne Ende (sehr viele Asiaten) Genau so ging es dann den schmalen Wanderweg weiter, in einer endlos scheinenden Schlange von Menschen, ja sogar welche mit Kinderwagen und man glaubt es kaum Rollator. Nach ca. 40 Minuten kamen wir zu einer Abzweigung - rechts zu den lower falls, da gingen die meisten Leute lang, also entschlossen wir uns nach links zu gehen, zu den upper falls. Der Weg ging etwas steil nach oben und siehe da , es wurde wesentlich entspannter. Wir waren zwar nicht einsam , aber der Ansturm hielt sich in Grenzen. Nach ca. einer halben Stunde kamen wir dann bei den upper Falls an. Welch eine Entäuschung. Es war ein relativ kleiner Wasserfall, da haben wir schon eindrucksvollere gesehen. Ich möchte ja nicht bestreiten, dass es ein schön gelegener Trail, entlang des Canyon ,  aber wohl eher im September oder Frühling, wenn keine Ferienzeit ist. Wir beschlossen jedenfalls , ab sofort nur noch da zu wandern, wo nicht so viele Autos am Parkplatz stehen würden. Auf dem Rückweg kamen wir dann wieder an die Kreuzung der Wasserfälle und wir schoben uns in das Menschengetümmel. Wir sparten uns die lower falls. Da es nun bereits früher Nachmittag war kamen uns auch noch jede Menge Menschen entgegen. Wo haben die alle einen Parkplatz gefunden? Nichts wie weg hier, war mein Motto.

Nun ging es weiter auf der 1A in Richtung Lake Louise, wo ich einen Camp Ground reserviert hatte. Die Straße war dann wieder relativ leer und wir fuhren in einer sehr schönen Landschaft daher. Lake Louise ist einer der touristischten Höhepunkte und das wir dort nicht allein sind , war klar. Uns erwartete dann am Ortseingang ein Stau. Auf den 2 Kreuzungen waren private Verkehrsregler, die versuchten , den Verkehr einigermaßen zu ordnen. Wir beschlossen , nicht erst zum See zu fahren, da wir dort eh keinen Parkplatz finden würden , sondern bogen gleich zum Campground ab. Auch hier stand am Eingang gleich "no Vakancy" aber wir hatten ja vorgebucht. Als wir auf unserer Site geparkt haben, konnten wir das erste mal Strom anschließen und wir grillten uns erstmal in der Microwelle ein leckeres Tomaten - Käse Sandwich. Nach dem alles geordnet war gingen wir zur Haltestelle des Campgrounds, wo doch ein Bus shuttle des Ortes angeboten wurde und so konnten wir entspannt noch zum Lake Louise  kommen. Auf dem Weg dahin sahen wir unseren ersten Grizzly Bären in freier Natur. Am Straßenrand parkten wild ettliche Autos und viele Leute standen am Straßenrand. An der unteren Böschung trabte ein junger Grizzly Bär und suchte Beeren. Er war nicht scheu, sondern eher Neugierig. Als er die vielen Leute sah,  rannte er plötzlich die Böschung hoch und die Leute suchten auf einmal panisch Ihre Autos. Ist schon nicht so ungefährlich. Unsere Busfahrerin meinte nur "stupid people".  Der Bär schien dann aber  wieder abzudrehen. Leider ging alles so schnell und wir hatten unsere Fotoaperate nicht parat. Trotzdem ein tolles Erlebnis.

Am See angekommen , hatten wir ca. 1,5h Zeit bis zur Rückfahrt und wir stiegen an dem riesigen Hotel aus. Der See ist schon beeindruckend, grünes Wasser und eingebettet zwischen 6 Gipfeln der Rockys und Gletschern. Wir gingen den Rundweg entlang, machten mehrere Fotos, wie die vielen Touristen auch. Leider hatten wir nicht die Zeit den Wanderweg zum Plain of Six Glaciers Teahouse zu machen, welcher sicher lohnenswert ist. Dann ging es wieder Zurück zum Campground. 

Mittlerweile war es schon abend geworden und wir wollten einen Auflauf kochen. Da wir eine Feuerstelle hatten , probierte ich ein Lagerfeuer zu entfachen, was gar nicht so einfach war ohne Grillanzünder. So klaute ich mir eine Rolle Papiertücher aus der Küche und dann klappte es auch mit dem Feuer. So konnten wir den Auflauf über dem offenen Feuer machen und es klappte ganz gut und war lecker.

Als wir so beim Feuer saßen, bekamen wir Besuch von einem kleinen Mädchen, Anna 9 Jahre alt , die im Wohnmobil neben uns wohnte. Sie war neugierig , wer da neben Ihr wohnte und erzählte uns viel aus Ihrem Leben. Sie kam aus Saskatoon und machte mit Ihren Eltern und Ihrem Kater Urlaub in den Rockys. Nach anfänglicher Scheu von Pauline plauderten die beiden dann auch auf Englisch weiter. So klang der Abend am Feuer aus und als ein Gewitter aufzog , gingen wir ins Wohnmobil und ins Bett. Da es nicht so heftig war , schlief auch jeder in seinem Bett.


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#canada#alberta#lake-louis