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Die trockenste Wüste der Welt

Veröffentlicht: 21.03.2018

Insgesamt verbrachten Carina und ich sechs Tage in der Atacama-Wüste, der trockensten Wüste der Welt. Die meisten Backpacker verbringen hier meist nicht die Hälfte unserer Zeit. Doch da es so viel zu sehen und entdecken gibt, waren wir über jeden Tag froh, den wir mehr hatten.


Übernachtet haben wir in San Pedro de Atacama, ein kleines Dorf, das als Ausgangstor für alle Touren gilt. San Pedro liegt am Rand des Deserts und besteht hauptsächlich aus Reiseagenturen, Restaurants, Souvenir-Shops und Hotels.


Unsere erste Tour führte uns in die „Salar de Atacama“, das größte aktive Evaroit-Becken in Chile. Der spektakuläre Salzsee ist umgeben von weiteren Seen, zahlreichen Vulkanen und farbenfrohen Landschaften. Hier haben wir zum ersten Mal auch Flamingos gesehen. 


Am nächsten Tag warteten das Mond- und das Todestal „Valley de la Luna“ und „Valley de la Muerte“ auf uns. Und es fühlte sich auch tatsächlich so an, als wären wir auf dem Mond gelandet. Die unendliche Weite und die bizarren Landschaften imponierten uns sehr. Gegrönt wurde der Ausflug von einem wunderschönen Sonnenuntergang mit allerlei Farbspiegelungen in der hügeligen Landschaft. 



Für die nächste Tour weckte uns der Wecker um 4.30 Uhr in der Früh. Ziel waren das Geysirfeld El Tatio, das auf 4300 m Höhe liegt und damit das höchstgelegene Geysirfeld weltweit ist. Dort angekommen, stiegen wir bei -5 Grad aus dem Tourbus. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. Der Anblick der blubbernden, dampfenden und rauchenden Geysire war beeindruckend! Unser Guide erklärte uns viel über dieses Naturphänomen, dann noch schnell ein paar Fotos bevor wir uns mit einer heißen Schokolade wieder aufwärmten. Nach Sonnenaufgang kam das Bad in einer heißen Quelle genau zur richtigen Zeit. Auf dem Rückweg nach San Pedro hielten wir in einem Kaktus-Tal und bestaunten die bis zu 600 Jahre alten Pikse-Pflanzen.



Nach einer kleinen Siesta in den Hängematten unserer Hostels wartete die nächste Tour auf uns: es ging zur Laguna Cejar. Dieser See besteht zu 40 % aus Salz, mehr als das Tote Meer in Israel hat. Mit einer Zeitschrift ließen wir uns auf dem Wasser treiben und hatten einen riesen Spaß beim Versuch, unsere Beine unter Wasser zu halten. Was für eine tolle Erfahrung! 

Neben dem Schwimmerlebnis hat mich auch die Natur rund um den See sehr beeindruckt. Spiegelungen in den Seen, Farbkontraste durch Wasser, Hügel und Sand - wunderschön!



Doch die Woche war erst zur Hälfte vergangen. Auf uns warteten noch eine Reittour, Salat de Tejar und die Sternetour. An einem tour-freien Tag lernten wir bei der FreeWalkingTour viel über die Geschichte von San Pedro und die Völker. 


Zur Reittour hatte mich Carina überredet und letztendlich war es einer meiner Hightlights dieses Trips. Auf dem Sattel von unseren zwei neuen Transportmittel ging es los. Nach rund einer Stunde hatte ich mich mit „Dieciocho“ (Achtzehn) - so der Name meines Pferds - bestens angefreundet und der Austritt wurde ein grandioses Erlebnis. Durch Flüsse, durch den Teufelsrachen „Gargante del Diablo“ und durch das Tal „Catarpe“ führte uns unser Guide. Die Ruhe, die Weite, die Natur waren atemberaubend. Mit dem Pferden ritten wir durch Landschaften, wo wir sonst niemals hin gekommen wären. Es war fantastisch! Nach insgesamt 5 Stunden stiegen wir mit leicht schmerzendem Hintern vom Sattel und belohnten uns mit einer köstlichen Pizza in unserem Lieblingsrestaurant. 



Die trockenste Wüste ist auch der beste Ort weltweit um Sterne zu beobachten. Warum? Aufgrund der trockenen Luft, der Höhenlage und der zahlreichen wolkenfreien Nächte. Nicht umsonst hat sich hier auch ALMA - das weltweit größte Observatorium für Sterne und Planeten - niedergelassen. So hieß es für uns Wachbleiben bis um Mitternacht die „Sky-Observation-Tour“ startete. Einige Kilometer außerhalb der Stadt startete die Führung. Alles schwarz um uns herum, so legten wir den Kopf in Nacken. Es war unglaublich! Noch nie habe ich so viele Sterne gesehen - ich konnte es nicht glauben. Direkt über uns befand sich die Milchstraße und der Ausblick war fantastisch! 

Mit einem Laserlicht erklärte uns der Tourguide mit Symphatie und Humor viel über Sterne, Entfernungen, Sternbilder, Planeten und vieles mehr. Es war so spannend, dass die Müdigkeit nicht zu spüren war. Während wir den Erklärungen lauschten, entdeckten wir voller Euphorie die ein oder andere Sternschnuppe. Ich habe insgesamt drei Stück gesehen! 


An unserem letzten Tag stand noch einmal eine Full-Day-Tour auf dem Programm. Es ging in die „Salar de Tara“. Bekannt als die beliebteste Tour der Touristenführer, wurde sie auch für uns zu einer der besten Touren. Vorbei an Vulkanen, stoppen wir das erste mal an den „Cathedrals of Tara“ - riesigen Gesteinsformen die durch Erosionen in tausenden von Jahren entstanden sind. Querfeldein und über Schotter- und Sandpisten erreichten wir letztendlich die Salar de Tara, ein riesiger Salzsee. Die Abgeschiedenheit und die Ruhe zogen uns in ihren Bann. Wir beobachteten die Flamingos in ihrer natürlichen Umgebung und ließen uns von dem beruhigenden Gefühl mitreisen.




Eine Woche in der Wüstenstadt und es war einfach fantastisch! Während Carina nun wieder zurück nach Hause muss (auf sie wartet die Uni), darf ich noch ein bisschen weiter reisen, mein nächstes Ziel lautet: Bolivien.

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