Veröffentlicht: 02.04.2017
...nicht nur für Kitesurfer🏄
Nach ca. 8 h Busfahrt kamen wir letztlich mitten in der Nacht im idyllischen Ort an der Nordküste nahe der Touristenstadt Jericoacoara, 300km von Fortaleza entfernt, an. Die grossteils unbefestigten Strassen im letzten Abschnitt waren teilweise völlig überflutet gewesen und dem Buschauffeur war einiges an Können und Geschick abverlangt worden, um diese zu passieren. Ausserdem verzögerte sich dadurch unsere Ankunft um mehr als eine Stunde. Dankenswerter Weise holte uns Barbara trotz dieser Unzeit mit dem Buggy ab, denn Taxis findet man dort keine und die Pousada, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Alex betreibt, liegt noch etwas abgelegener, direkt am Strand.
...auf der großzügigen Terrasse kann man auch bei Regen in der Hängematte gut chillen....
Die Beiden und Peter kennen einander bereits seit 20 Jahren. Ich hatte sie zuvor erst einige Male gesehen, aber gleich sehr sympatisch gefunden.
Die begeisterten Wassersportler Barbara und Alex haben im Rahmen von Urlauben in Preá irgendwann beschlossen, hier Land zu kaufen und eine eigene Pousada zu errichten. Letztes Jahr haben sie ihr Werk vollendet und Wien gemeinsam mit ihren beiden aufgeweckten Kindern Amelie und Finn den Rücken gekehrt. Eine sehr mutige Entscheidung, wie ich finde, und jedenfalls in jeder Hinsicht ein wahres Abenteuer. Barbara, an sich Psychotherapeutin, unterrichtet ihre beiden Kinder nun selbst, da der Standard an den lokalen Schulen vergleichsweise unbefriedigend sein soll. Was bei Amelie und Finn gleich positiv auffällt ist, dass sie sehr offen, fröhlich und naturbegeistert sind. So manche Schulkollegen aus der Heimat, deren einzige wirkliche Bewegung sich vielleicht auf einige wenige Turnstunden pro Woche beschränkt, würden höchstwahrscheinlich vom Neid gepackt werden. Die Beiden haben praktisch rund um die Uhr Spass an Sport oder einfach nur am Herumtollen mit den drei Hunden, die selbst entscheiden, wann und wo sie Gassi gehen;).
...zum Spielen ist einfach immer Zeit!
Obwohl Barbara und Alex wirklich vielbeschäftigt sind, haben sie sich sehr viel Zeit für uns genommen, um miteinander zu essen und über " "Gott und die Welt " zu reden. Dabei hatte ich Gelegenheit, die Vier besser kennen zu lernen- sie sind mir allesamt sehr ans Herz gewachsen...
Da momentan wegen Regenzeit Nebensaison ist, hatten wir das Glück, die einzigen Gäste zu sein und Strand und Meer quasi für uns (bis auf ein paar Kühe;)) zu haben.
Ich hab meine ersten Erfahrungen mit Standup-Paddeln gemacht und hatte dabei die besten Instruktoren, die man sich dafür nur wünschen kann: Amelie, Finn und Barbara. Muss gestehen, dass ich bislang von dieser Sportart weder viel gewusst noch - ehrlich gesagt- gehalten habe. Das hat sich aber definitiv geändert, mir hat's sehr viel Spass gemacht und jedenfalls ist es sehr viel anspruchsvoller als man meinen würde.
Beim Strandspaziergang gibt's viel zu entdecken. Neben Muscheln und Krabben trifft man auf seltsame Riesenschnecken, die bis zu 20cm gross sind.
Im Garten haben wir täglich von einer kleinen Eule Besuch erhalten.
Mit dem Buggy haben wir den Nachbarort Jericoacoara besucht. Für mich war schon die Fahrt allein pures Vergnügen! Am weissen Sandstrand gings entlang, vorbei an wunderschönen Sanddünen, Lagunen und Wildeseln....
Jeri, wie der sehr touristische Ort von allen genannt wird, hat durchaus seinen Reiz. Neben Wassersport und Reitmöglichkeiten, locken viele nette Strandlokale und Restaurants, sowie hübsche kleine Läden mit Souvenirs und Kleidung. Erwähnenswert ist jedenfalls auch ein sehr köstliches Eislokal.
Von einer grösseren Sanddüne aus lässt sich der Sonnenuntergang besonders gut beobachten. Dorthin strömen zu gegebener Zeit alle daran Interessierten.
Peter hat sich auch gleich handwerklich nützlich gemacht. Wer ihn besser kennt, wird das nicht verwundern. Zur Familie gehören nämlich auch- wie bereits erwähnt- drei reizende Hunde und die haben bereits auf eine Hundehütte gehofft;). Ein Bauplan dafür lag schon bereit, daher war das Projekt nurmehr praktisch umzusetzen. Unermüdlich wurde daher selbst in der Hitze- unterbrochen von heftigen Regenschauern- vermessen, gesägt und geschraubt. Das Werk war schliesslich am letzten Tag vollendet und kann sich wirklich sehen lassen!
Alex und Peter
Die Woche in Preá ist uns allzu schnell verflogen. Wir sind wirklich froh und dankbar auch diese Seite Brasiliens kennengelernt zu haben. Ohne Barbara und Alex hätte es uns allerdings nicht an diesen traumhaften Ort, der sonst ja aufgrund der optimalen Bedingungen vor allem von Kitesurfern besucht wird, verschlagen.
Wir haben es sehr genossen mit Barbara, Alex und den Kindern Zeit zu verbringen.
Nun geht's wieder für eine Nacht zurück nach Fortaleza, von wo aus wir einen Tag später nach Manaus fliegen werden.