welovesudamerica
welovesudamerica
vakantio.de/welovesudamerica

Inselhopping auf dem höchsten beschifften See der Welt

Veröffentlicht: 01.11.2018

IPeru hat nichts mit IPhones zu tun, sondern dies ist eine äußerst gute Touristeninformation, bei der man von freundlichen, kompetenten Personen beraten wird, ohne dass jemand dir was andrehen will #Kooperation. Eine echte Seltenheit! Deren Rat folgend begaben wir uns auf eine Inseltour mit langsamen Schipperbötchen. Nachteil: echt lahm. Vorteil: man muss nicht fast sein Mittagessen oral und unverdaut wieder ausspeien, so wie auf Galapagos. 

Der erste Halt war Uros, leicht nach Fäulnis riechende schwimmende Inseln. Warum? Diese sind aus organischem Schilf gebaut. Blockweise wird der Schilftorf vertäut und mit Totoraschilf überdeckt. Die oberste Schicht muss alle 2 Wochen erneuert werden, das 2 Meter hohe "Fundament" hält ca. 25 Jahre. Die Leute dort leben von Fischfang und Tourismus, und vieeeeel Artesanías-Verkauf. Die traditionellen Hütten werden aber von innen gegen den Regen mit Plastikfolie abgedichtet.

Die nächste Stopp war Amantaní, wo wir nach weiteren 3 Stunden Tuckerfahrt endlich ankamen. Dort wird Gastfamilientourismus betrieben, wobei die Familien abwechselnd an der Reihe sind. Echt toll! Unglaublich idyllisch und genau so hart ist das Leben der Einwohner. Wir sahen sogar einen wohl noch nicht mal 6 Jahre alten Jungen mit der Spitzhacke den harten Erdboden bearbeiten. Die schöne Ruhe kommt nicht zuletzt daher, dass hier weder Autos noch Hunde existieren. Die Abgeschiedenheit (kein Internet, wenig Strom) erlaubt es, den fantastischen Südhemisphärennachthimmel inklusive Milchstraße zu bewundern. Auf dem Berg liegen zwei einander zugewandte Ruinen, Pachamama und Pachatata (Vater Erde). Der Blick auf den glitzernden tiefblauen Titicacasee ist umwerfend. Komischerweise bedeutet "Titi" Puma und "caca" grau/Fels.

Am nächsten Morgen sollte es früh nach Taquile weitergehen. Haha. Das Ruder war kapuuuuutt! Irgendwann später haben wir es doch dort hin geschafft. Genauso idyllisch und sehr aufgeräumt liegt die etwas kompakter bewohnte Insel da. Hier ist Stricken ein Männerhandwerk und sie sind es auch, die ihrem Beziehungsstand entsprechende Tracht tragen. Bei den 2200 Einwohnern ist das Zusammenghörigkeitsgefühl so groß, dass nur untereinander geheiratet wird. Nicht so viel Auswahl. Auch da gibt es ein Ruinchen mit Aussicht und Schäfchen. 

Dann über die Grenze nach Bolivien. Auf einer Halbinsel liegt Copacabana, berühmt für seine Autosegnungen. Der berühmte Stadtteil Rios hat übrigens seinen Namen hierher. Sogar aus Buenos Aires kommen die Brummifahrer in den Wallfahrtsort, damit etwas Weihwasser auf die geschmückten Kühlerhauben geträufelt wird. Leider nicht, als wir dort waren. Dumm. 

Von da aus kann man noch einen Ausflug zur Isla del Sol (das übersetzen wir jetzt nicht, kleiner Tipp, es ist NICHT die Mondinsel) unternehmen. Aufgrund der bolivianischen Pünktlichkeit reichte es gerade für einen Spaziergang. Das anschließende leicht alkoholische Kaltgetränk auf dem Bootsdeck bei Sonnenschein war dennoch ein würdiger Abschluss. 

Übrigens, wenn man mit dem Bus nach La Paz fährt, muss man ein Stück über besagten See. Mit einem Floß, das kaum breiter und länger ist als der Bus selbst. Entspannte Fahrt! 

Antworten (5)

Dorothea
Wie gut können wir uns einfühlen, wo wir ja selbst schon waren. Herrlich😍

Eva
Es hätte auch genau wie damals gefallen

Isabel
Tolle Beschreibung bin immer gespannt wie es weitergeht. Gute Reise noch

Helga
Hallo Eva und Willi das sieht ja alles super spannend und schön aus. Freue mich dass es Euch wieder gut geht und Ihr hoffentlich noch viele schöne Sachen erleben könnt.

Eva
Danke! Ja, das Abenteuer hört nicht auf 😊

Bolivien
Reiseberichte Bolivien