weitergutpfad
weitergutpfad
vakantio.de/weitergutpfad

2024-11-27 Udaipur und Jodhpur, Indien

Veröffentlicht: 28.11.2024

27.11.24 Kathmandu->Udaipur. Kurz vor 4h werde ich von Zigarettenqualm geweckt. Der zieht wohl von der Lobby über den Flur in mein Zimmer. Dass es so unangenehm, dass ich nicht wieder einschlafen kann. Ich komme auf die Idee, mir was angenehmes vor die Nase zu legen. So wird häufig ein Taschentuch mit Apfelbrand. Tatsächlich kann ich wieder einschlafen. Heute morgen habe ich viel Zeit und rätsel im Bett. Gegen 8 Uhr gehe ich auf die straße und frühstücke in einem kleinen Restaurant. Ich kaufe noch etwas Verpflegung ein und packe den Rucksack um. Gestern wog er 21,5kg, 20 kg sind neu erlaubt. Unter anderem nämlich den Reis und die Linsen aus dem Rucksack, die ich immer noch seit Albanien transportiere. Auf dem Weg zum Flughafen schenke ich sie einem Bettler. Ich lese in dem Buch Samarkand weiter. Die Geschichte einer russischen Psychologen, die ihr Traumata Traumheilern in Samarkand löst. Eingeworben ist die Geschichte von Samarkand. Schon bevor der Check-in von Indigo öffnet, stehe ich in der Schlange. Ich bekomme meine Bordkarte und auch den Stempel für die Ausreise ohne Nachzahlung, weil ich vor 12 Uhr hier bin. Eine 20 Minuten Verspätung starten wir. Ich habe ein Fensterplatz auf der rechten Seite noch mal toll auf die Berge gucken. Habe ich zwei Stunden Zeit zum Umsteigen. Die brauche ich auch. Erstmal wieder die Visa Formalitäten erfüllen, das Gepäck kommt zum Glück schnell, dann das Termial wechseln, anstehen bei der ersten Sicherheitskontrolle, aktives Anstehen beim Checking und dabei noch mal das Rucksack Gewicht auf 15 Kilo reduzieren und 4,5kg in eine zweite Tasche packen, durch die zweite Sicherheitskontrolle und den Weg zum Gate Nr. 20 zurücklegen. Und schon hat das Boarding begonnen. Als ich dann im Flieger sitze muss ich erstmal kräftig durchatmen. Unter mir verschwinden die Lichter von Delhi. Der Flughafen von Udaipur ist klein und übersichtlich. Ich bin der letzte der das Gepäckband verlässt. Ich habe nur 500 indische Rupien im Portemonnaie, die ich in Kathmandu gegen meinen Restgeld eintauschen konnte. Die Taxifahrt kostet vermutlich 1. 000Rs. Aber der einzige atm spuckt für mich kein Geld aus. Ich finde jemanden, der mich für 700Rs in die Altstadt fährt. Und tatsächlich finde ich noch 220 Rupien vom ersten Besuch in Dehli. Das passt ja genau. Der Mann der mich angesprochen hat, ist gar nicht der Fahrer es kommt auch ein Privatwagen, kein offizielles Taxi und unterwegs muss ich auch einmal das Auto wechseln. Man muss den Leuten schon vertrauen. Der Fahrer mag englische Songs und wir singen etwas auf der halbstündigen Fahrt. Die letzten 400 Meter zum Hostel muss ich laufen und komme dabei einmal am See vorbei. Das Hostel liegt in einer ruhigen Nebenstraße und hat eine schöne Eingangshalle. Auch mein Zimmer ist geräumig und gut. Ich mache mich noch auf die Suche nach einem atm und gehe einmal auf die Dachterrasse. Das Restaurant hat jetzt aber schon geschlossen. Heute wird es 23:30h bis ich das Licht ausmache.

28.11.24 Udaipur Stadtrundgang 16km. Zum Frühstück gehe ich auf die Dachterrasse und bekomme Pfannkuchen mit Kartoffeln, zwei Toast mit Marmelade, einen frischen Orangensaft und einen Kaffee mit Milch. Um richtig satt zu werden, könnte ich noch mehr gebrauchen. Ich mache mich auf zum Stadtpalast. Es ist der gleiche Weg, den ich gestern Abend gegangen bin, nur sind jetzt die Straßen belebt. Doch der Stadtpalast ist heute geschlossen wegen Renovierungsarbeiten. Vielleicht ist morgen wieder auf? So besuche ich den Jagdish Tempel gleich nebenan. Er ist berühmt für seine filigranen Steinmetzarbeiten. Eine Gruppe von Gläubigen hat sich zum Singen und Beten in der Mitte niedergelassen. Mal kann man aufs silbernen Bild der Gottheit gucken, mal wird sie hinterm Vorhang versteckt. Bei den Steinmetzarbeiten fällt mir ein Band mit kleinen Frauen auf. Unzählige Details könnte man fotografieren. Ich mache auch ein paar Fotos von Besuchern. Bevor ich das Herrenhaus Bagore ki Haveli besichtige, drehe ich eine Runde durch die Seitenstraßen, kaufe Teigtaschen und entdecke so manches Gewerk. Das Museum zeigt neben dem prunkvollen Gebäude auch Ausstellung zu Waffen, Kunsthandwerk, Turbanen und Hochzeitsbräuchen. Von der Terrasse habe ich einen schönen Blick auf den See. Ich gehe über die Fußgängerbrücke in den anderen Stadtteil und esse im Schatten mit Aussicht auf den See meine Teigtaschen. Als weitere Ziele habe ich einen Supermarkt ausgeguckt, den ich aber nicht finde und einen muslimischen? Friedhof, der nichts Besonderes hergibt. Gerne würde ich mich auf dem Zimmer zur Männergruppe dazu schalten, aber ausgerechnet jetzt funktioniert das Wlan nicht. Nach einem Nickerchen will ich zum Sonnenuntergang auf den Berg. Bis zum Park muss ich 2 km mit viel Verkehr durch die Stadt laufen. Im Park bin ich dann erstmal alleine, die meisten Leute scheinen die Seilbahn zu nutzen. Unterwegs kann ich wieder Streifenhörnchen beobachten. Linda hatte auch mal eins. Ich werde dir ein Video schicken. Oben gibt es verschiedene Punkte für die schöne Aussicht. Es wird wieder viel gepostet. Je weiter ich mich von der Seilbahn entferne, desto ruhiger wird es. Ich lasse mich auf der Stadtmauer nieder und lese bis zum Sonnenuntergang. Der Weg über die Stadtmauer ist gesperrt, so dass ich den gleichen Weg zurückgehen muss. Meine Hoffnung, mit dem Boot zur Stadt zurück fahren zu können, wird leider enttäuscht. Es gibt hier nur Rundfahrten. Also muss ich wieder zurück laufen. Ich komme am Uhrenturm vorbei und kaufe mir noch Gebäck. Im Hotel verlängere ich mein Aufenthalt bis zum 1.12., setze mich zum Abendessen auf die Dachterrasse, und kann auch wieder das WLAN nutzen. Beim Übertragen der Bilder fallen mir schon wieder die Augen zu. Ich werde es morgen früh nachholen.

29.11.24 Udaipur, Citypalace und Radtour zum Freilichtmuseum, 17km. Ich frühstücke wieder auf der Dachterrasse und laufe dann zum Stadtpalast. Heute ist er tatsächlich geöffnet. Ich bekomme Seniorenrabatt, den ich gleich wieder für einen Audiogite investiere. Damit, und mit vielen roten Schildern, werde ich durch den Palast geführt. Ich erfahre auch einiges über die Geschichte der Mewar. Über zwei Stunden verbringe ich damit die einzelnen Räume und Ausstellungsstücke anzuschauen. Zum Schluss esse ich hier noch Mittag. Auf dem Rückweg leihe mir ein Fahrrad. Damit fahre ich nach der Mittagspause am See entlang zum Freilichtmuseum, Shilpgram. Es wurden Häuser aus verschiedenen Gegenden hier aufgebaut. Leider gibt es wenig Innenausstattung, so dass man wenig über das Leben der Menschen in diesem Häusern erfährt. Auf dem Berg gibt es einen Skulpturenpark und aktive Steinmetze. Auf der Freilichtbühne laufen Vorbereitungen für ein Dance battle von Schulklassen. Eine Musikgruppe mit zwei Tänzerinnen unterhalten die Besucher. Auf dem Rückweg fahre ich über die Staumauer des Fateh Sagar und zum Lustgarten Saheliyon-Ki-Bari, mit seinen vielen Springbrunnen. Jetzt geht die Sonne unter. Und ich beobachte vom Garten Ambrai Ghat aus, wie in der Altstadt und am Palast die Lichter angehen. Nun gebe ich das Fahrrad ab und besuche die Dachterrasse eines Restaurants.

30.12.24 Udaipur, Radtour Royal Cenotaphs, Ahar Museum, See Pichola, Platten, Bharatiya Lok Kala Museum, SU am Fateh Sagar, 27km. Zum Frühstück gehe ich an die Seeseite auf eine Dachterrasse. Ich bestelle ein Bruschetta und Milchkaffee und genieße die schöne Aussicht in der aufgehenden Sonne. Im Reisebüro kann man mir kein Busticket nach Ranakpur Tempel verkaufen, das müsse ich am Busbahnhof kaufen. Er empfiehlt ein Taxi für 60€. Ich hole das Fahrrad und radle zu erst zum Busbahnhof. Hier bekomme ich die Auskunft, dass der Bus stündlich fährt und ich das Ticket im Bus kaufen muss. Mein nächstes Ziel ist das Royal Cenotaphs. Ich muss es umrunden, bis ich einen geöffneten Eingang finde. Nur ein kleiner Teil ist zugänglich. Säulen und dein Dach über dem Grab. Manche Grabmäler sind auch etwas größer. Hunde unden eine Gruppe Affen leben hier auch. Spontan gehe ich auch noch in das Ahar Museum. Die Ausstellung ist klein und übersichtlich. Die ältesten Exponate sind fast 10000 Jahre alt. Fehlhalte Tonscherben. Schön finde ich ein Spielzeugwagen mit Ochsengespann aus Ton. Den gibt es allerdings nur als Foto zu sehen. Ich fahre durch die Stadt zum See. Dabei halte ich an verschiedenen Marktständen. Einmal denke ich, ich hätte Brot entdeckt, doch es stellt sich als riesige Klumpen braunen Zuckers heraus. Nebenan am Gewürzstand läuft die Mühle und es ist farbenfroh. Ich um Runde den See. An an der Promenade, am Bootsanleger sind viele Leute. Strecke weiter führt an einem Militärgelände vorbei und ist weniger schön. Im Norden finde ich dreimal Zugang zum See, wobei ich keine schönen Flecken finde. Das Ufer ist sehr seicht und Pflanzen wachsen in den See, dazwischen schwimmt Müll. Auf dem Weg zum Monsoon Palace bemerke ich, dass die Luft aus dem Vorderrad geht. Ich entscheide umzudrehen und zu versuchen mein Zimmer zu erreichen, dort liegt mein Fahrradflickzeug, dass ich heute morgen wieder vergessen habe anzustecken. So komme ich auch zu einer kleinen Pause in der ich mit Johanna telefoniere. Ich entscheide nicht mehr zum Monsoon Palast, sondern zum Bharatiya Lok Kala Museum. Wir sind mit Puppen verschiedene Zeremonien und Tänze nachgestellt. Alles wirkt ziemlich antiquiert und angestaubt. Die Vitrine können gut aus den 60er Jahren sein. Dazwischen hängen Fotos von Workshops die in der DDR der 70er Jahre aufgenommen sein könnten. Zwei Räume sind in Gruppen aus der ganzen Welt gewidmet. Pinocchio, der kleine Prinz, sowie Max und Moritz kenne ich. Zum Ende der Ausstellung gibt es eine kleine Aufführung mit Tanzszenen. Die Puppen können sogar Bauchtanz. Zum Sonnenuntergang fahre ich wieder zu Staumauer an den Fateh Sagar. Mit dem letzten Tageslicht gebe ich das Fahrrad zurück. Zum Abendessen gehe ich auf die Dachterrasse des Krishna Stay und wähle Nudeln mit Hühnchen.


1.12.24 Udaipur-> Bus Ranakpur Tempel, und weiter nach Jodhpur, 260km, 6:30h.
Um 6: 45 Uhr möchte ich gerne das Haus verlassen, aber die Tür ist abgeschlossen, so dass ich nicht rauskommen. Er ist meine dritte whatsapp-nachricht geht um 7: 15 Uhr gehört, und ich laufe Richtung Uhrenturm. Dort kann ich ein Tuk Tuk anhalten, dass mich zum Busbahnhof bringt. 7: 30 Uhr Bus ist weg. So gehe ich erstmal etwas frühstücken. Ich finde einen Mann, mit dem gleichen Bus fahren will und bleibe immer auf den Fersen. Plötzlich strömt alles zum nächsten Bahnsteig, ich hinterher, verlade meinen Rucksack unten in das Gepäckfach und kann noch so gerade eben einen Sitzplatz ergattern. Der Bus ist rappelvoll. Ich sitze am Gang und bekomme immer mal wieder verschiedene Körperteile von den Leuten, die im Gang stehen, ab. 100 Rupien kostet die Fahrt nach Ranakpur, genauso viel wie die Tik Tuk Fahrt zum Busbahnhof.
So nach und nach kann ich im Bus zum Fenster rücken. Das letzte Stück vor dem Tempel, geht die Straße schmal und kurvig nach unten. Hafen sitzen am Straßenrand und warten auf Leckerli. 2 km vor der Haltestelle quetsche ich mich im Bus nach vorne, und was aber gar nicht nötig gewesen wäre, weil der Bus hier eine Pause macht. Ich schleppe meinen Rucksack zum Ticketverkauf am Tempel. Für 10 ₹ darf ich ihn hier gesichert abstellen. Ich kaufe ein Ticket für den Eintritt, Nutzung der Kamera und einen deutschsprachigen Audioguide = 300₹.
Dann muss ich den Ledergürtel ablegen, meine langen Hosenbeine wieder anzippen und natürlich die Schuhe ausziehen. Alle Vorschriften beachtet? Frauen, die ihre Periode haben dürfen mir nicht rein! Die Schilder
: bitte Ruhe! Werden auf jeden Fall nicht beachtet. Nach und nach wird es ruhiger und ich komme auch selbst zur Ruhe und kann nicht mehr auf Details konzentrieren. Nach und nach finde ich auch alle Nummern für den Audioguide, der eine gute Hilfe ist. Ich muss mich wieder beschränken, nicht zu viele Fotos zu machen. Kurz nach 1 Uhr gehe ich zurück zur Haltestelle und esse etwas. Mittendrin kommt schon der Bus und ich muss mich beeilen. Das Gepäckfach ist schon voll und ich quetsche mich mit dem dicken Rucksack in den Bus. Wie soll ich das lange aushalten? Erstmal schaffe ich es den Rucksack abzustellen, dann findet er einen Platz neben dem Fahrer und auch mir wird ein Sitzplatz eingeräumt. Echte Gastfreundschaft! Ich schaue immer wieder aufs Navi, ob der Bus noch in die richtige Richtung fährt. In Sanderao muss ich umsteigen. Alles drängelt in den Bus nach Jodhpur. Ich stehe mit meinem dicken Rucksack wieder hinten an. Jemand schließt mir das Gepäckfach auf. Ohne Rucksack passe ich auch noch gerade in den Bus. Mit jedem Halt kann ich meinen Platz verbessern, und schließlich einen Sitzplatz erhaschen. Das ist auch gut, weil die Fahrt dauert noch zwei Stunden. Es wird schon dunkel als ich in Jodhpur aussteige. Gleich ist ein Tuk Tuk Fahrer da. Er will 400 Rupien für die Fahrt zum Hotel. Für 100 will er mich nicht fahren. Ich gehe auf die Straße über die große Kreuzung und finde ein Tuk Tuk, dass mich für 50 bis zum Uhrenturm fährt. Den letzten Kilometer laufe ich und komme aber auch noch mal ans schwitzen. Das Cosy Hotel finde ich nicht gleich, weil es bei an der falschen Stelle eingezeichnet ist. Drei Leute, die einen Wagen schieben, weisen mir den Weg und ich helfe Ihnen beim schieben. Ich werde herzliche empfangen. Mein Zimmer ist mehr eine Abstellkammer auf dem Flur, mit Metalltür davor und ohne Fenster. Dafür aber super billig, und die Terrasse davor ist einladend. Ich kann mich damit arrangieren. In der Eingangshalle finde ich ein neues deutsches Buch: die Bienenhüterin. Ich dusche und bestelle essen und ruhe mich aus.

2.12.24 Jodhpur, zum Fort und drumherum, 10km. Zum Sonnenaufgang gehe ich auf die Terrasse. Gegen 7 Uhr bekommen die beiden deutschen Frauen schon Frühstück und ich schließe mich an. Sie reisen leider heute schon ab, sonst hätte man ja vielleicht mal was zusammen unternehmen können. So mache ich mich wieder alleine auf den Weg zum Eingang des Forts. Sieben Tore auf dem Weg nach oben. 300 Rupien inklusive Audioguide. Die Führung ist wieder abwechslungsreich. Neben den prunkvollen Räumen gibt es ein dreieckiges Treppenhaus, dass ich sehr interessant finde Ausstellungsräume, unter anderem mit Sänften, Spielzeug und Fotos. Am Ende trinke ich mir einen Chai im Café und laufe noch zur Spitze des Forts zum Tempel. Der Weg über die Mauer ist den Frauen reserviert? Von hier oben kann man gut die vielen blauen Häuser der Altstadt sehen, in der anderen Richtung ist es leider sehr günstig. Ich verlasse das Fort über wie lange Treppe Richtung Basar. Der TukTuk Fahrern sagt ich, dass ich tick tack mache mit meinen Füßen. Ich komme am Teich mit dem Springbrunnen vorbei. Die Galerie davor ist verschmutzt. Drehe zwei Kreise über den Basar und suche was zum Mittagessen. Zwei Samoas nehme ich in der Tupperdose mit und findet tatsächlich eine gemütliche Stelle an dem riesigen Brunnen. 15 m tief sind steile Stufen im Quadrat eingelassen. Nach der Pause geht es den Berg hoch zum See mit dem Lustschloss Jaswant Thada. Auf dem Weg dahin muss ich pinkeln, gehe ins und werde von einem Werther erwischt. Er weist mich darauf hin, dass es 300 Meter weiter vor dem Schloss Toiletten gibt. Hätte ich das gewusst, ... Nach der Besichtigung besteige ich noch den Hügel, wobei es für eine schöne Aussicht zu dunstig ist. Den Park an der Stadtmauer lasse ich dann aus, das wird mir zu viel. Ich gehe lieber zurück auf meine Terrasse, dazu durchquere ich noch das Viertel hinter dem Hotel. Hier liegt deutlich mehr Müll rum, Ziegen und Kühe äsen da drin. Hier sind die Leute eindeutig ärmer. Zum Sonnenuntergang leuchtet der Felsen mit dem Fort orange. Ich telefoniere lange mit Ralph und hole mir neue Anregungen. Nach langer Abwägung zwischen den Städten Bikaner, Pushkar und Jaisalmer, entscheide ich mich für letztere, weil da die Wüste am schönsten sein soll. Außerdem finde ich einen Flug von Jaisalmer nach Goa, den ich direkt für Sonntag, den 8.12. buche. Damit es dann auch beschlossen, dass ich nicht mehr nach Jaipur oder zum Taj Mahal fahre, sondern mich Kerala im Süden zu wende.

3.12.24 Jodhpur, das blaue Viertel, Bazar und Umaid Bhawan Palace, 19 km. Zum Sonnenaufgang bin ich auf der Terrasse und bekomme auch schon gleich Kaffee und Toast, nur auf Banane muss ich vorerst wieder verzichten, die wird aber später nachgeliefert. Auf dem Weg zum Basar habe ich auf der Karte zwei Eintragungen gesehen: blaue Wand und Stars to the other side. Das will ich mir näher angucken. Zwei Jungs kommen auf mich zu und wollen die Führung übernehmen. Einer würde gerne Euros in seiner Münzsammlung aufnehmen. Ich habe aber gar keine mehr, nur Scheine und das ist mir als Spende zu viel. Die blauen Häuser sind hier besonders schön bemalt und die Treppe führt auf den Felsvorsprung unterhalb der Burg. Die Wege sind bei OSM leider gar nicht eingetragen. Am Hang entlang gehe ich weiter und kaufe in einem Reisebüro die Busfahrkarte für morgen. Als nächstes möchte ich auf dem Basar meine Sandalen kleben lassen. Einmal muss ich fragen, dann finde ich den Schuster im Schatten auf dem Boden sitzend, in der Seitenstraße, beim Uhren Turm. Nun mache ich mich zu Fuß auf den 3km Weg zum Umaid Bhawan Palace. Am Teich vor dem Palast, werde ich zurückgewiesen. Ich soll einmal ums ganze Gelände herumlaufen, der Eingang wäre von hinten. Das sind dann noch mal 3,5km. Ich halte ein Tuk-Tuk an. Für 200 Rupien bringt es mich hin. Bei der Taschenkontrolle muss ich meine Lebensmittel abgeben. Bekomme sie aber später wieder. Das Gebäude ist riesig aber wenig verziert. Der Stil ist er so, wie die Nazis auch gebaut haben. Bei der Besichtigung kann man nur in einen Flügel des Gebäudes sehen. Neben der Thronhalle mit großen, modernen Gemälden sind hier Kunstgegenstände ausgestellt und Porträts von dem Maharadscha. Interessant finde ich die Uhrensammlung. Im Garten steht dann die Autosammlung. Alles wertvolle Oldtimer. Vor dem Schloss wartet ein Tuk Tuk Fahrer bis ich meine Lebensmittel aufgegessen habe und bringt mich für 200 Rupien wieder zurück zum Uhrenturm. Ich benutze die Treppe um auf die andere Seite zu kommen. Der Weg endet tatsächlich in meinem Viertel und ist eine gute Abkürzung. Den Nachmittag verbringe ich nach einem Nickerchen mit lesen im Internet und im Buch auf der Dachterrasse. Nach Sonnenuntergang möchte ich eine Kleinigkeit in der Stadt Essen. Es gibt zwar jede Menge Lebensmittel zu kaufen, aber kein kleines Restaurant. So kaufe ich Pikantes und Süßes und esse es wieder auf meinem Hochsitz. Mein Magen beschwert sich, es wäre zu viel oder zu fettig gewesen. Nach Mitternacht werde ich wach und muss mich erstmal bewegen, bis sich der Magen sich beruhigt.

Antworten

Indien
Reiseberichte Indien