Veröffentlicht: 09.02.2022
Mittwoch: "Arbeitstag"
Nach der Schule und einem Mittagsspaziergang zur Piazza delle Erbe nachmittags im Kloster brav Italienischvokabeln und Verbkonstruk-tionen wiederholt.
Highlight: die Bäckerei Alpigusto entdeckt, die neben brezel bavarese auch die von mir so sehr geliebten Vinschgauer verkauft, mit Fenchel und Kümmel gewürzte Brötchen mit Roggenanteil.
Donnerstag: noch ein "Arbeitstag"
Es ist kühl und wolkig und ich etwas ermattet von den letzten Tagen.
Auf dem Heimweg suche ich lange nach einer Postkarte für meine internetlosen Eltern, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Zum einen ist noch keine Touristensaison, zum anderen schreibt im Zeitalter der Selfies und Blogs eh keiner mehr Postkarten. Die wenigen Karten, die ich finde, sind schon ziemlich von der Sonne ausgebleicht und/oder vergilbt, zudem ist die Art der Fotographien á la 70er Jahre nicht mein Geschmack. Es wird eine Wahl des geringsten Übels.
Deutlich erfreulicher ist mein Besuch in einer Libreria, an der ich zufällig vorbeikomme. Ich möchte mir ein einfach geschriebenes Buch auf italienisch kaufen, um mein Leseverständnis zu verbessern, habe ein Kinder- oder Jugendbuch im Sinn. Sehr schnell fällt meine Wahl jedoch auf Simone Moros "la voce del ghiaccio" - simpel geschriebe-nes alpinistisches Heldentum, keine literarischen Glanzleistungen. Quasi zum Ausgleich für so viel Testosteron und weil er vor wenigen Tagen gestorben ist, nehme ich noch ein Buch von Thich Nhat Hanh mit, das ich vor ein paar Jahren schon einmal auf deutsch gelesen habe.
Unsere Hausaufgabe ist diesmal keine Grammatikübung, die meinem auf Mathe trainierten Gehirn zumeist flott von Hand geht, sondern die Beschreibung eines Fotos - was mir ja schon auf deutsch eher schwer fällt. Nun denn, von nix kommt nix...