Veröffentlicht: 29.04.2022
Meine Schwester ist gewissenhaft und fleißig, nicht so ein „g‘schlamprts Christkindl mit Flöh im Hintern“ (O-Ton unsere Mutter). Punkt 08.00 Uhr fährt sie den Rechner hoch und fängt an mit ihrer Homeoffice-Arbeit.
Ich breite nochmal alle Gegenstände, die ich dabei habe, auf dem Boden aus, vielleicht findet sich ja doch noch etwas, auf das ich verzichten kann oder möchte. Wirklich ergiebig ist die Ausbeute nicht, ein T-Shirt, ein Expander, der breitkrempige und damit voluminöse Sonnenhut. Auf das Lesebuch möchte ich ebensowenig verzichten wie auf Zelt & Kocher & Schlafsack, das würde gewichts- und volumenmäßig natürlich sehr viel ausmachen.
Heute fahre ich zum ersten Mal mit Navi am Lenker. Ist einerseits toll, weil man sich nicht um das Gewirr des Münchner Großstadtjungels kümmern muss und andererseits ziemlich doof, weil ich nur noch aufs Display schaue und nicht mehr nach links und rechts.
Das Navi führt mich durch Pasing. Dort kaufe ich, bin ja im Hipster-München, eine Dinkel-Hanf-Breze - ohne THC, wie ein großes Schild versichert. Schade eigentlich. Bis ich im Isartal bin, zieht es sich, München ist groß. Und das Klinikum Großhadern steht dem Klinikum Höchst an Häßlichkeit in nichts nach.
In Grünwald im Isartal hab ich erstmal einen Ohrwurm von „Ja so warn‘s, die oiden Rittersleit“. Der Blick vom Hochufer aus ist schon fein, ebenso die Abfahrt von Hohenschäftlarn runter zum Kloster: Tempo 40 ist erlaubt, das schafft mein voll bepacktes Radl locker.
In Wolfratshausen liegt ein winziger Radlladn direkt auf dem Weg. Das ist die Gelegenheit, für Pedale mit mehr Profil, meine alten sind glatt und bei Nässe sehr rutschig. Die Radlg‘schäftbetreiber läd gerade Brennholz von einem LKW-Hänger ab. Er unterbricht kurz und keine 5 Minuten später habe ich „g‘scheite“ Pedale.
https://www.komoot.de/tour/753089567?ref=itd
Übernachtung bei Brigitte,Bernhard und Kilian in Wolfratshausen, die mich sehr herzlich empfangen.