die kleine Hexe
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Die große Radltour Tag 39: Premium-Radweg I1 und Dschungel-Camp

Veröffentlicht: 30.05.2022

Es regnet in der Früh noch ein bisschen, ich lasse mir Zeit, quatsche ein bisschen mit dem holländischen Rentner-Paar, das 3 Montate mit Zelt und Rad unterwegs ist. Did you detect things about yourself during this trip? fragt er mich. Yes, absolutely. So eine Radltour ist Vieles, und zum Teil auch (Selbst-)Therapie oder freundlicher formuliert: je nach Charakter Begegnungen mit dem eigenen inneren Schweinehund bzw. dem eigenen inneren Hamster, der permanent im Laufrad rennen möchte.  

Ich hab vorgestern auf dem Weg vom Bahnhof zum Campingplatz schon Radweg-Schilder des I1 entdeckt, heute folge ich ihm fast den ganzen Tag. Beschilderung vom Feinsten, wie in Deutschland, immer kleine Nebenstraßen oder akzeptable Schotterwege. Nur die letzen 15 km muss ich Provinz oder Staatsstraßen fahren, aber inzwischen bin ich ziemlich abgebrüht und fahre auf der Straße, wie meine Söhne früher auf dem MTS-Schulhof. 

Heute sind für mich optimale Bedingungen, es ist kühl, nur 22 Grad, wolkig und ich habe, wenn überhaupt, dann Rückenwind. Eigentlich wollte ich nur bis Vicenza fahren und dort auf den Campingplatz, aber ich bin dort schon um 13.30 Uhr. Da ich inzwischen sehr gut einschätzen kann, was ich mir zutrauen kann und was nicht, bin ich zuversichtlich, dass ich es bis Verona schaffe, ohne dort völlig tot anzukommen. Dunkel wird es ca 21.00 Uhr, bis dahin habe ich Zeit - Zelt im Finstern aufzubauen ist minder lustig…

Verona hat für mich eine besondere Bedeutung: ich war dort schon zwei Mal, einmal nur so ein paar Tage und im Februar für einen zweiwöchigen Sprachkurs, ich mag die Stadt sehr. Auf dieser Reise habe ich zwar mehr Englisch als Italienisch gesprochen und holländisch wäre überhaupt am sinnvollsten gewesen, aber das macht nichts. Verona ist vertraut, ich kenne mich aus. Auf dem Colle San Pietro habe ich im Februar einen sehr entspannten Sonntag verbracht und da es dort einen Zeltplatz gibt, möchte ich unbedingt dorthin.

Der Hügel ist - wie alle italienischen Hügel - ziemlich steil. Den Zeltplatz hatte ich im Februar nicht wahrgenommen und es ist klar, warum nicht: es ist eher ein Dschungel-Camp im Wald, versteckt zwischen Bäumen und alten Mauern auf der der Stadt abgewandten Nordseite. 

https://www.komoot.de/tour/788774482?ref=itd

Camping Castel San Pietro, 18€, 10 Höhenmeter zum Sanitärgebäude - ich konnte wählen und hab den Platz mit den wenigsten Höhenmetern zum Klo genommen, schöne Terrasse an der Rezeption, gutes WLAN

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