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Petit Paris - Dalat

Veröffentlicht: 08.11.2016

Der Weg führt uns nun ins Landesinnere von Vietnam, wir sagen der Küste adieu.

Für unseren Flug nach Dalat hieß es sehr sehr früh aufstehen - um 3.30 Uhr klingelte der Wecker, eine Stunde später saßen wir im Taxi nach Da Nang und zwei Stunden später im Flugzeug nach Dalat.

Leicht müde kamen wir im Hotel an und waren froh, dass wir unser Zimmer früher beziehen konnten.

Dalat wird auch Petit Paris genannt - in der französischen Kolonialzeit lebten hier über 2000 Franzosen. Viele Gebäude sind daher sehr europäisch und die umliegenden Berge (der höchste ist immerhin 2167 m hoch) erinnern sehr an die Schweiz. In der Stadt steht dann tatsächlich auch ein Mini-Eiffelturm. Viele Vietnamesen, Koreaner und Chinesen kommen wegen des tollen Klimas, das im Gegensatz zum Leben an der Küste oder in der Stadt herrlich frisch und vor allem die Landschaft super grün ist, hierher.

Mit vielen Infos rund um das Hotel versorgt, entschließen wir uns am Nachmittag eine Rundtour in die Umgebung von Dalat zu buchen. Die grünen Berge rund um Dalat entpuppen sich als der Gemüse-, Obst-und und Blumengarten Vietnams - durchschnittlich ist es hier immer um die 20 bis 25 Grad warm, es fällt regelmäßig Regen und es gibt fruchtbare vulkanische Erde - also beste Bedingungen für Gemüse, Obst und Blumen jeder Art UND hier kommt auch der leckere vietnamesische Kaffee her 😀 neben den uns meist bekannten "Arabusta" gibt es hier den leckeren "Robuste" und Mokka.

Wir sind gespannt, was wie zu sehen bekommen.

Than unser Guide führt uns als Erstes auf eine Blumenfarm - lustig das erinnerte mich doch sehr an meine Zeit in Genschmar 😀 in vielen Gewächshäusern werden Rosen, Nelken, Gerberas, Gladiolen... angebaut, jeden Morgen geschnitten, verpackt und auf den Markt gebracht. Wir erzählten Than, dass ich diese Arbeit gut kenne und wir in Dresden viele vietnamesische Blumenverkäufer haben. Das fand er wiederum lustig, denn die Vietnamesen stellen sich keine Blumen in die Vase - brauchen sie ja auch nicht, haben in der Natur alles in Hülle und Fülle. Außerdem sind ihre Häuser (zumindest in den Dörfern) eher überdachte Schlafgelegenheiten denn Häuser, das Leben spielt sich auf der Straße ab.

Wir wollten auch ich wissen, wie die kleinen Farmen funktionieren und erfuhren, dass sich mehrere Blumengärtner zu einer Art Kooperative (LPG???) zusammenschließen.

Unser nächstes Ziel war eine ziemlich große Kaffeeplantage. Die Besonderheit hier - die Plantage hielt auch Wiesel, die die Kaffeebohnen fressen, wieder auskacken, aus den dann getrockneten und gerösteten Bohnen der legendäre und super teure "Weasel cages" Kaffee (100 g kosten ca. 150 USD) hergestellt wird - schon irre für ausgeka...ten Kaffee!

Wie probieren eine Tasse - sogar Stefan ordert eine - er schmeckt gut, einen Unterschied können wir nicht feststellen, müssten dafür parallel eine Tasse ohne Ka... trinken. Der vietnamesische Kaffee ist allerdings sehr stark, daher verzichten wir auf eine weitere Tasse. Wir erfahren, dass die Kaffeebohnen per Hand geerntet werden - das ist ungefähr so aufwendig, wie Wein schneiden oder Gurken pflücken. Geerntet werden kann nur von Oktober bis Januar. Der Anbau wurde um 1870 durch französisch jesuitische Mönche hierher gebracht und kultiviert. Heute ist Vietnam nach Brasilien das zweit größte Kaffeeanbauland der Welt.

Im Café auf der Plantage gibt es auch eine keine Webwerkstatt - ich bin also wieder in der Kümmelschänke - eine Frau sitzt am Webstuhl und webt die für die Region typischen toll gemusterten Stoffe - im dazugehörenden kleinen Shop entscheiden wir uns für ein paar Mitbringsel und wollen die viele Handarbeit auch mit unserm Kauf wertschätzen.

Schon voller Eindrücke, ist unser nächstes Ziel eine Seidenfabrik. Hier werden die Seidenraupen gezüchtet und aus ihren Kokons die super feine Seide gewonnen und versponnen. Die Spinntechnik ist extrem alt, viele Frauen stehen den ganzen Tag an den Maschinen in der feuchten Luft und bedienen die Maschinen. Ihr Lohn für diese harte Arbeit ist genauso beschieden., wie der für die schwere Arbeit auf der Kaffeeplantage - für uns alles andere als fair.

Und wir erleben die krassen Gegensätze pur - einerseits die alte Spinntechnik und andererseits für die zahlungskräftigen Besucher das online Kreditkartensystem.

Nach diesem Eintauchen in die regionale Handarbeit führt uns Than zum Elefantenwasserfall. Wir haben an diesem tosendem und hinab donnernden Wasser unseren Spaß beim Abstieg ans untere Ende des Wasserfalls sowie beim Einstieg in die Höhle hinter dem Wasserfall.

Zum Abschluss dieser sehr beeindruckenden Rundtour zeigt uns Than einen erst vor 25 Jahren erbauten neuen Tempel. Auch er wird von einer kleinen Mönchgemeinschaft betrieben, ist traumhaft gelegen (mit Blick auf die Berge) und hat einen wunderschönen Bonsaigarten.

Voll gepackt mit Erlebnissen, Informationen und Gedanken fahren wir zurück zum Hotel und gönnen uns eine Honeymoon Massage zum Abschluss des Tages 😊

Kerstin

Von meinem iPad gesendet

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