Von Nürnberg nach Sylt mit dem Radl
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Tag 1: Fränkischer Wasserradweg - 1

Veröffentlicht: 02.08.2021

Am 1.8. (Sonntag) ging es los mit einem Leihwagen nach Fürth; die Deutsche Bahn hat mit ihrem unsäglichen Bestellsystem für freie Fahrradplätze total versagt und uns reichlich gestresst: Wie kann es sein, dass - nachdem sogar die Bezahloption ausgewählt und abgeschlossen wurde - im allerletzten Schritt (nach Betätigen des Kauf-Buttons) angezeigt wird, dass es doch keine freien Fahrradstellplätze mehr gibt? Auch sonst war die Anzahl verfügbarer Fahrradplätze an einem Sonntag in den Sommerferien eher bescheiden, ganz abgesehen von fehlenden Aufzügen an den Bahnsteigen... Mit dem preislich wenig teureren Leihwagen war die Fahrtzeit von etwa 4:45h kürzer als die schnellste Bahnverbindung, wir hatten keine potentiellen Covid-Nasen um uns herum und zudem konnten wir ganz entspannt die Fahrräder auseinander gebaut in den Kofferraum laden. 

Abends kamen wir in Fürth an, trotz vieler Baustellen ganz ohne Stau. Dort wollten wir schnell noch den Leihwagen abgeben, wobei Jörg dann im letzten Parkvorgang bei dem Automatikwagen kuppeln wollte und so eine starke Verzögerung beim Betätigen des Bremspedals mit dem linken Schlappen auslöste, dass wir beinahe das Armaturenbrett küssten... Bremsen konnte der A4 Avant ziemlich gut! Zum Glück war niemand hinter uns, das hätte mit einem Auffahrunfall enden können.

Freudig empfangen haben uns die lieben Bompels in ihrer dem St. Petersburg'schen Katharinenpalast in nichts nachstehenden Wohnung (aufgrund des reichlichen Stucks); es fehlte einzig ein Zimmer mit Aufpasserinnen und vielen Bernsteinen :-)) Was für eine faszinierende Wohnung! Wir aßen lecker zu Abend und unterhielten uns prächtig, bevor wir noch zu ein paar nächtlichen Fahrrad-Checks übergingen. Danach ging es für uns ins Bett. Wir waren auch ordentlich groggy, nicht nur wegen der Fahrt, sondern auch die Vorbereitungen tagszuvor steckten uns noch in den Knochen.

Am 1. Tourentag ging es gegen 11h auf die Piste. In dem dem Bompel'schen Katharinenpalast gegenüberliegenden Restaurant wurde ein montägiges Frühshoppen unter freiem Himmel zelebriert, die Stimmung war gut (erster Ferientag in Bayern). Wir hingegen nahmen den ersten Kilometer von knapp 65 vor uns liegenden Kilometern in Angriff. Das Wetter war bewölkt, die Temperaturen lagen um 17°C. Einen Ticken wärmer hätte es sein dürfen, wünschen kann man sich ja immer was... Das E-Bike (mit integrierter Handy-Ladestation) übernahm die Navigation. Geplant war in Richtung des fränkischen Wasserradrundwegs zu fahren und diesen dann bei Wolframs-Eschenbach beginnend auch zu befahren. Zu diesem Einstiegspunkt des Radwegs mussten wir gut 55 Kilometer zurücklegen. 

Es ging größtenteils flach zu, wobei einige durchaus beträchtliche Anstiege zu bewältigen waren. Da brannte es auch schon mal in den Oberschenkeln; das Vorbereitungstraining war wohl nicht ernsthaft genug angegangen worden. Bei Ammerndorf war einiges an Kunst an der Strecke, Windsbach war sehr tradtionell mit vielen alten Fachwerkhäusern, die wir in einem Top-Zustand vorfanden. Kaffee, Brötchen und Kuchen gab es in der Brotzeit in Heilsbronn, kurz hinter der Ortlieb-Fahrradtaschen-Fabrik. Dort fanden wir auch eine blitzblanke Innenstadt vor, leider war montags Ruhetag. Einem starken Regenschauer am späteren Nachmittag hatten wir unter einer großzügigen Unterdachung neben einem kleinen Fußballwiese getrotzt. "Wetteronline" hatte mal wieder recht behalten, obwohl deren Vorhersagen nur noch für 24 Stunden Gültigkeit haben. Fehlen da immer noch Daten von Flugzeugen, um die Wettersimulationen mit ausreichend vielen Daten zu füttern? "Raintoday" und das "Kachelmann-Wetter" sollten in den kommenden Tagen ebenfalls zum Einsatz kommen...

Jörg musste sich unplanmäßig "auf Wald und Wiesen" (versteckt) erleichtern, wobei unzähligen Bremsen versuchten, freie Körperflächen zu malträtieren. Janina eilte schnell zu Hilfe :-)) Glücklicherweise hatten es die Biester praktisch nicht geschafft, ihn zu stechen. Ein Hoch auf Jörg's virtuose Abwehrtechniken bei heruntergelassener Hose!

Danach erreichten wir Wolframs-Eschenbach; eine sehr schicke Stadt mit toll verziertem Kirchturmdach. Anschließend ging es auf einer Landstraße ordentlich fix voran und nach einer scharfen Linksabbiegung ging es den letzten steilen Anstieg hoch, puuh!! Dass immer nach einer Abbiegung, die einem den Schwung nimmt, der Weg stark ansteigen muss... schlimm! Das kennen wir noch aus dem letzten Jahr und wird sich in den folgenden Tagen auch noch mehrmals bestätigen :-)

Gegen 18h kamen wir dann in Sachsen bei Ansbach in unserem Hotel "Rossano" an, sehr modern und schick. Gegessen hatten wir nach etwas Chillen und Duschen in dem dazugehörigen italienischen Restaurant mit ordentlichen Preisen bei leckerem Essen. Die Portionen entsprachen jedoch nicht unbedingt denen, die hungrige Fahrradfahrerinnen und -fahrer gerne hätten. Die Inhaberin war dafür sehr offen und freundlich. Insgesamt auf jeden Fall empfehlenswert.

Zum Abschluss spazierten Janina und Jörg noch eine kleine Runde durch die kleine Ortschaft. Wir kamen bei der Schaaaf-Ziege-Gang gegenüber vom "Haus der Bäuerin" vorbei. Die liefen auf uns zu und waren sehr hungrig... Äpfel verputzten sie und Blätter, streicheln ließen sie sich auch. Cool! Da waren wir auf jeden Fall im Urlaub angekommen!


Daten zur 1. Etappe:

Fahrstrecke: 64,5 km

Fahrzeit: 4:31h

Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,2 km/h

Max. Geschwindigkeit: 46,5 km/h

Höhenmeter: 527 m

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